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LaNague 01 - Der Heiler

LaNague 01 - Der Heiler

Titel: LaNague 01 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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neuen Hand problemlos vor sich geht. Es ist wirklich schade, daß ihr Menschen keine bewußte Kontrolle über die Physiologie eures Körpers habt. Mit der richtigen Führung ist der menschliche Körper zu fast allem fähig.«)
    »Du meinst, ich bekomme meine Hand zurück? So gut wie neu?«
    (»Wie neu. Aber ich schlage vor, daß wir jetzt erst einmal ins Schiff gehen und den Planeten verlassen. Das Gehirn hat den Herzog gerufen, und es wäre ganz gut, wenn wir bei seiner Ankunft nicht mehr hier sind.«)
    »Ich glaube«, sagte Dalt, als er das Schiff betrat und die Tür hinter sich zuschwingen ließ, »daß ich mit dir als Leibwächter ziemlich alt werden könnte.«
    (»Alles, was ich zu tun habe, ist, die Degeneration deines Körpers aufzuhalten, und du wirst ewig leben.«)
    Dalt blieb ruckartig stehen. »Ewig?«
    (»Natürlich. Die alten Einheimischen auf diesem Planeten wußten das, als sie jene Warnung für ihre Kinder aufsetzten: ›Von tausend, die angegriffen werden, sterben neunhundertneunundneunzig.‹ Daraus läßt sich schlußfolgern, daß das tausendste Opfer nicht sterben wird.«)
    »Niemals?«
    (»Nun, ich kann nicht viel tun, wenn du von so einem Energiestrahl erwischt wirst wie Anthon. Aber sonst, an Altersschwäche wirst du jedenfalls nicht sterben – dafür werde ich schon sorgen. Und was das betrifft, so wirst du noch nicht einmal altern.«)
    Das Ausmaß der Bedeutung dieser Worte traf Dalt plötzlich mit voller Wucht. »Mit anderen Worten«, flüsterte er, »ich bin unsterblich.«
    (»Ich ziehe ein anderes Pronomen vor: Wir sind unsterblich.«)
    »Ich kann es nicht glauben.«
    (»Es ist mir egal, was du glaubst. Ich werde dafür sorgen, daß du sehr, sehr lange lebst, Steve, denn solange du lebst, lebe ich auch, und ich habe am Leben großen Gefallen gefunden.«)
    Dalt blieb unbeweglich und gab keine Antwort.
    (»Worauf wartest du noch? Da draußen wartet eine ganze Galaxie von Welten auf uns, und diese bin ich jetzt verdammt leid!«)
    Dalt lächelte. »Warum so eilig?«
    Es war einen Moment still, dann ließ sich Part vernehmen: (»Da hast du ausnahmsweise recht. Es ist wirklich nicht eilig. Wir haben alle Zeit der Welt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.«)

 
TEIL 2
     
HEILE DEINEN NÄCHSTEN
JAHR 218
     
    Es ist heute schwierig, die verheerende Auswirkung des »Schreckens« voll und ganz zu erfassen. Es war keine Seuche im eigentlichen Sinn: er schlug einzeln, willkürlich und unbarmherzig zu. Er sprang zwischen den Planeten hin und her, von einem Ende des besiedelten Weltraums zum anderen, und verschloß den Geist von zahllosen Opfern. Bis auf den heutigen Tag weiß man nichts über die Natur dieser Krankheit. Eine wirksame Prophylaxe konnte nie gefunden werden. Und es war nur ein Weg der Heilung bekannt – der Mann, den man den Heiler nannte.
    Der Heiler trat zum ersten Mal an die Öffentlichkeit im Chesney Institut für Psychologische Störungen auf Largo IV unter den Auspizien des Interstellaren Ärztebundes. Die Untersuchungsberichte der Nachrichtendienste enthüllten damals, daß ein Mann von ähnlichem Aussehen (und es konnte zu jener Zeit nur einen geben) oft im Forschungszentrum des Ärztebundes auf Tolive gesehen wurde.
    Der Ärztebund weigert sich jedoch immer noch hartnäckig, irgendwelche Informationen über seine Beziehung zum Heiler herauszugeben und läßt nur verlauten, daß man ihm »logistische Unterstützung« auf seinen Reisen von Planet zu Planet gewährt habe. Die Antwort auf die Frage, ob er seine Gabe entdeckt oder gefördert hat, oder ob er ihm erst seine bemerkenswerten Psi-Fähigkeiten vermittelt hat, kennt nur der Interstellare Ärztebund selbst.
    aus Der Heiler: Mensch & Mythos
    von Emmerz Fent

 
IV
     
    Der Mann schlendert durch eine der Hauptstraßen von Chesney und genießt die Sonne. Sein Blick auf die Straße vor ihm wird plötzlich durch ein imaginäres Gesicht versperrt, riesig und verzerrt, das ihn mit einem schrecklichen Ausdruck anstarrt. Für einen Augenblick glaubt er, den Alten über sein Gesicht streichen zu spüren. Dann ist die Vision verschwunden. Er bleibt stehen und zwinkert mit den Augen. So etwas ist ihm noch nie zuvor passiert. Zögernd schiebt er einen Fuß vor, um weiterzugehen und wirbelt eine Wolke von -
    - Staub auf. Er ist von ausgedorrtem Ödland umgeben, heiß brennt die Sonne auf ihn herab und verursacht Hitzeblasen auf seiner Haut. Und als er glaubt, daß sein Blut gleich zu kochen beginnt, wird der Himmel plötzlich

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