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LaNague 01 - Der Heiler

LaNague 01 - Der Heiler

Titel: LaNague 01 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Part hatten nennenswert dazu beigetragen und eine Reihe anerkannter Artikel veröffentlicht.
    »Dalt … Dalt«, überlegte das Mädchen, »ich glaube, ich habe Ihren Namen in der Abteilung schon ein paar Mal gehört. Komisch, irgendwie habe ich Sie mir älter vorgestellt.«
    Irgendwann hätten auch seine Kollegen von der biologischen Abteilung bemerkt, daß er nicht älter wurde, wenn er nicht weggegangen wäre. Männer, die ungefähr in seinem Alter waren, als er an die Universität kam, wurden nun immer fülliger und bekamen graue Haare, und es war an der Zeit, zu gehen. Schon zwei Kollegen hatten ihn gefragt, wo er sich seinen Verjüngungsbehandlungen unterziehen würde. Glücklicherweise war ihm von der Zentralstelle von IMC eine wichtige Forschungsstelle in antimikrobischer Therapie angeboten worden, und er hatte mit Freuden zugesagt.
    »Machen Sie Urlaub von Derby?« fragte sie.
    »Nein, ich habe gekündigt. Ich bin auf dem Weg nach Tolive.«
    »Oh, dann werden Sie also für das Interstellar Medical Corps arbeiten.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Tolive ist das Zentrum für Forschung und Entwicklung von IMC. Wenn ein Wissenschaftler nach Tolive gerufen wird, nimmt man an, daß er für die Gruppe arbeitet.«
    »Ich halte mich, ehrlich gesagt, nicht für einen Wissenschaftler. Eher für so eine Art Student; ich versuche, überall, wo ich bin, dazuzulernen.« Bisher hatten Dalt und sein Partner schon als Techniker auf einem interstellaren Frachter gearbeitet, als Goldsucher auf Tandem, als Chispenfischer auf Gelc und ähnliches, immer auf der Suche nach Wissen und neuen Erfahrungen, eine Suche, die sich über den ganzen von Menschen bewohnten Bereich der Galaxie erstreckte.
    »Nun, ich bin sicher, daß Sie bei IMC eine ganze Menge lernen können.«
    »Haben Sie schon für ihn gearbeitet?«
    »Ich bin die Leiterin einer Gruppe von Psychiatern. Ich versuche, einen Überblick über das gesamte Gebiet zu bekommen; deshalb habe ich auch Chamlers Kursus besucht.«
    Dalt nickte. »Sagen Sie, Ellen -«
    »El -«
    »Okay, also: El. Wie ist es so, für IMC zu arbeiten? Ich muß zugeben, daß ich diese Stelle blindlings angenommen habe; ich erhielt das Angebot und habe akzeptiert, ohne groß Erkundigungen einzuziehen.«
    »Ich möchte nirgendwo sonst arbeiten«, erklärte sie geradeheraus. Dalt glaubte ihr. »IMC hat einige der schlauesten Köpfe in unserer Galaxie zu dem einen Zweck vereint: Wissen.«
    »Wissen nur um des Wissens willen hat mich noch nie besonders gereizt; und das entspricht, ehrlich gesagt, nicht ganz dem Bild, das ich mir von IMC gemacht habe. IMC hat in akademischen Kreisen eher den Ruf, daß er seine Leute kauft.«
    »Die praktischen Wissenschaftler und die praktizierenden Ärzte schenken den Ansichten der meisten Außenstehenden kaum Beachtung. Und ich bilde da keine Ausnahme. IMC begann mit privaten Mitteln – nur Darlehen, wohlverstanden –, die von einer Gruppe ziemlich abenteuerlustiger Ärzte bereitgestellt wurden. Sie -«
    »Es war so eine Art Notfallkommando, nicht wahr?«
    »Zuerst, ja. Es trat immer irgendwo eine Seuche auf, und die Gruppe reiste von Planet zu Planet und arbeitete auf einer Helfen-gegen-Entgelt Basis. In den meisten Fällen konnten sie nur betreuen, aber keine Abhilfe schaffen; die Gifte und Krankheitserreger auf den betreffenden Planeten waren resistent gegen die bekannten Therapiemaßnahmen, und die Gruppe konnte so kurzfristig nichts anderes tun als Hilfe leisten. Sie präsentierten einige Neuerungen, die sie patentieren ließen, aber es zeigte sich, daß noch eine ganze Menge Grundlagenforschung nötig war. So errichteten sie auf Tolive eine feste Basis und begannen mit der Forschungsarbeit.«
    »Und das wohl mit viel Erfolg. IMC soll reich sein – sehr reich sogar.«
    »Zugegeben, es muß niemand verhungern. IMC bezahlt gut in der Hoffnung, so die besten Leute anzulocken. Er stellt eine unglaubliche Menge an Forschungsgeldern zur Verfügung, und der einzelne erhält einen beträchtlichen Anteil vom Gewinn, den seine marktgängigen Entdeckungen bringen. Wir haben zum Beispiel gerade Teblinko Pharmaceutics die Rechte zur Herstellung des Gegenmittels bei der berüchtigten Nolevatol-Fäule verkauft.«
     
    *
     
    Dalt war beeindruckt. Die Nolevatol-Seuche war die Geißel des interstellaren Reisenden. Oberflächlich sah sie aus wie ein leichter Fall von Flechte und breitete sich nicht aus; der Pilz produzierte jedoch ein Nervengift, das in allen Fällen durch seine

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