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LaNague 01 - Der Heiler

LaNague 01 - Der Heiler

Titel: LaNague 01 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Tag geladen wurden.«)
    »Ich bin gerührt«, brummte Dalt sarkastisch.
    (»Mach dich nur darüber lustig, ich für meinen Teil nehme es jedenfalls nicht so leicht hin.«)
    »Mußt du immer derart selbstgerecht sein?«
    (»Ich bin schon ruhig. Du kannst doch die Kugel hier lassen, und das Gehirn wird dann auf telepathischem Weg die Burg benachrichtigen, von wo aus man es abholen kann.«)
    »Und was erzähle ich Clarkson?«
    (»Erzähle ihm einfach die Wahrheit, mit Ausnahme des letzten Teiles; sage ihm dann, daß die Kugel zerstört wurde, als sie versuchten, dich zu überwältigen, und daß du gerade noch mit dem Leben davongekommen bist.«)
    »Das könnte das Ende des Gehirnprojekts bedeuten. Das Gehirn muß wiedergefunden werden, wenn das Projekt weitergeführt werden soll.«
    (»Das mag sein, aber dieses Risiko müssen wir eingehen. Wenn jedoch aus deinem Bericht hervorgeht, daß das Gehirn, hinter dem wir her waren, ein Bewußtsein und den Willen zur Selbsterhaltung entwickelt hat, wird dies das Interesse der Wissenschaftler wecken, und die Forschungsarbeiten werden irgendwie fortgesetzt werden.«)
    Zu seiner großen Bestürzung merkte Dalt, daß er innerlich mit Part übereinstimmte und daß er nahe daran war, die Kugel vorsichtig ins Gras zu legen und wegzugehen, egal was SW dazu sagen würde.
    (»Es bettelt noch immer, Steve. Wie ein Kind.«)
    »Verdammt noch mal, also gut!«
    Wütend über seine Nachgiebigkeit entfernte sich Dalt ein gutes Stück von seinem Raumschiff und legte die Kugel nieder.
    »Wir haben aber noch einiges zu tun, bevor wir Kwashi verlassen.«
    (»Was zum Beispiel?«)
    »Zum Beispiel unserem kleinen Freund hier ein paar grundsätzliche Dinge über das Feudalsystem zu vermitteln, die in seiner Schiffsbibliothek sicher nicht zu finden waren.«
    (»Er wird aus seiner Erfahrung lernen.«)
    »Gerade davor habe ich Angst. Ohne das richtige Verständnis für den Feudalismus auf Kwashi könnte er die gesamte Sozialstruktur aus dem Gleichgewicht bringen, wenn er Bendelema hilft. Ein Herzogtum, dem es zu gut geht, wird entweder durch Neid oder eifersüchtige Nachbarn bezwungen, oder es verwendet seinen Reichtum dazu, eine Armee aufzustellen und einen Eroberungsfeldzug zu beginnen. Beide Möglichkeiten könnten verhängnisvoll für das Gehirn werden und Kwashis Aussichten auf eine soziale und technische Rehabilitation weiter verringern.«
    (»Was also schlägst du vor?«)
    »Ganz einfach folgendes: Du nimmst alles, was ich über Kwashi und Feudalismus weiß und fütterst damit das Gehirn. Du kannst ihm dabei deutlich machen, wie wichtig es ist, Mittel und Wege für eine größere Verbreitung seines Wissens zu finden, zum Beispiel vorbeiziehenden Händlern, Musikanten oder Landstreichern telepathisch Informationen zukommen zu lassen. Wenn sich dieser Wohlstand über ein größeres Gebiet ausbreiten kann, dann wird die Gefahr sozialer Unruhen geringer. Ganz Kwashi profitiert davon auf die Dauer gesehen.«
    Part war einverstanden und begann das Gehirn zu füttern. Es zeigte einen unstillbaren Hunger nach Informationen, und Part war bereits nach kurzer Zeit fertig. Als Dalt sich erhob, hörte er ein Rascheln im Gebüsch. Er sah auf und erblickte Anthon, der mit gezogenem Schwert auf ihn zukam.
    »Ich habe beschlossen, die Gottheit zurückzugeben«, entschuldigte sich Dalt lahm.
    Anthon blieb stehen. »Ich will das ekelhafte Ding nicht! Ich habe die Absicht, es zu zerstören, sobald ich mit dir fertig bin!« In seinem Blick lag unglaublicher Haß; es war der haßvolle Blick eines jungen Mannes, der entdeckt hat, daß sein Freund und bewunderter Lehrmeister ein Dieb und Verräter ist.
    »Aber die Gottheit hat doch dafür gesorgt, daß niemand in Bendelema jemals wieder hungern muß!« erwiderte Dalt. »Warum willst du sie jetzt vernichten?«
    »Weil sie auch dafür gesorgt hat, daß niemand am Hofe von Bendelema mich jemals als Herzog respektieren wird!«
    »Aber sie respektieren deinen Vater. Warum nicht auch dich, wenn du Herzog bist?«
    »Sie respektieren meinen Vater, weil sie es schon immer getan haben!« stieß er wütend hervor. »In Wirklichkeit ist die Gottheit die Quelle der Autorität in Bendelema! Und wenn mein Vater nicht mehr da ist, werde ich nichts als eine Marionette sein.«
    Dalt verstand auf einmal Anthons Niedergeschlagenheit: Das Gehirn bedrohte seine Position.
    »So bist du mir nicht trotz, sondern wegen meiner Drohung, die Gottheit zu zerstören, gefolgt!«
    Anthon nickte und kam

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