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LaNague 01 - Der Heiler

LaNague 01 - Der Heiler

Titel: LaNague 01 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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RNS wird folglich noch wäßriger. Dies verursacht den Enzymzusammenbruch, mangelhaften Abbau der Giftstoffe, und am Ende steht der Tod. Warum das geschieht, weiß niemand – auch ich nicht, da mein Bewußtsein nicht bis zur Molekularstufe reicht – und es scheint, daß es auch niemand in nächster Zeit herausfinden wird.«)
    Aber wir können in beispielloser Weise dazu beitragen -
    (»Denkst du, ich habe nicht schon selbst dieses Problem untersucht und zu lösen versucht, und sei es nur, damit du einen menschlichen Begleiter findest, der länger lebt? Weißt du, es ist nicht gerade lustig, wenn man dann in hilflose Verzweiflung gerät.«)
    Das kann ich mir vorstellen. Er schwieg. Ich glaube, jemand ist schon dabei.
    (»Ich weiß. Die metabolischen Warnzeichen sind bereits da. Sieh mal: warum bändelst du nicht einfach mit ihr an? Ihr findet einander sehr anziehend, und es wäre sicher ganz gut für dich.«)
    Glaubst du, es wird auch dann noch gut für mich sein, wenn sie langsam zu einer verbitterten alten Frau wird, während ich jung bleibe?
    (»Was veranlaßt dich zu der Annahme, daß sie dich überhaupt so lange will?«) stichelte Part.
    Dalt blieb ihm die Antwort schuldig.
     
    *
     
    Der Flug nach Tolive verlief ereignislos, und als El ihm anbot, ihn vom Raumhafen zu seinem Hotel zu fahren, nahm Dalt mit leichtem Widerstreben an. Seine Gefühle befanden sich in einem Zwiespalt; einmal wollte er dieser Frau so nahe wie möglich und gleichzeitig doch möglichst weit von ihr weg sein. Um ihre Unterhaltung oberflächlich und distanziert klingen zu lassen, machte er eine Bemerkung über die fehlenden Gleiter.
    »Wir haben im Augenblick noch fast ausschließlich Bodenfahrzeuge; allerdings soll sich eine der Autofabriken schon auf die Produktion von Gleitern umgestellt haben. Es wäre schön, wenn man sie zu einem vernünftigen Preis bekommen könnte; die einzigen, die es im Moment auf Tolive gibt, wurden auf dem interstellaren Luftweg transportiert, und das kostet Geld!«
    Sie hielt ihren Wagen neben einer Box außerhalb des Raumhafengeländes an, zog eine Karte heraus und steckte sie in einen Schlitz. Die Karte verschwand für ein paar Sekunden und wurde dann wieder ausgespuckt. El nahm sie wieder an sich, verschloß ihr Fahrzeug und fuhr weiter.
    »Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Zoll.«
    Dalt sah sie ungläubig an. »Heißt das, es gibt auf diesem Planeten tatsächlich gebührenpflichtige Straßen?«
    Sie nickte. »Aber nicht mehr lange … nicht, wenn wir ausreichend mit Luftflitzern versorgt werden.«
    »Trotzdem, die Straßen gehören allen -«
    »Nein, sie gehören denen, die sie gebaut haben.«
    »Aber die Steuern -«
    »Sind Sie der Meinung, daß Straßen mit Steuergeldern gebaut werden sollten?« fragte El mit durchbohrendem Blick. »Ich benutze diese Straße vielleicht ein- oder zweimal im Jahr: warum sollte ich etwas für die übrige Zeit bezahlen? Ein paar Männer schlossen sich zusammen und bauten diese Straße, und wenn ich sie benutze, bekommen sie dafür von mir Geld. Was ist daran verkehrt?«
    »Nichts, mit der einen Ausnahme, daß sie jedesmal, wenn Sie abbiegen, bezahlen müssen.«
    »Nicht unbedingt. Die Mitglieder einer bestimmten Gemeinde schließen sich zusammen und bilden eine gemeinsame Kasse für innerörtliche Straßen, bauen sie, und dabei belassen sie es; oder Geschäftszentren stellen aus verständlichen Gründen ihre Straßen kostenlos zur Verfügung. Ein paar unserer großen Gesellschaften haben sogar Straßen gebaut und sie der Öffentlichkeit geschenkt – natürlich sind die Straßen nach den Gesellschaften benannt und stellen so eine ständige Werbung für sie dar.«
    »Das Ganze hört sich für mich ziemlich umständlich an. Es wäre doch viel einfacher, wenn jeder einen Beitrag bezahlen muß und -«
    »Auf diesem Planeten ist das unmöglich. Man kann Tolivianer zu nichts zwingen. Ich müßte erst physisch bedroht werden, bevor ich für eine Straße bezahle, die ich nie benutze. Und wir Tolivianer sind nicht gerade Befürworter von physischer Gewalt.«
    »Eine pazifistische Gesellschaft, was?«
    »Vielleicht nicht unbedingt pazifistisch -«, begann sie und bog dann scharf ab in eine Ausfahrt. »Entschuldigung«, sagte sie mit einem kurzen, trockenen Lächeln. »Ich habe völlig vergessen, daß ich Sie ja am Hotel absetzen wollte.«
    Dalt verfiel in Schweigen und betrachtete durch das Wagenfenster die Tolivianische Landschaft. Es gab nichts Außergewöhnliches zu sehen: in

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