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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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alter Freund, so so! dachte er als er die Halle durchquerte und dann in den Aufzug stieg, der ihn ins Erdgeschoß zurückbrachte. Mich hat aber ein alter Freund noch nie so erschreckt.
    Während er in das Sonnenlicht des späten Vormittags hinaustrat und seine nächsten Schritte überlegte, fiel ihm plötzlich ein, daß er sich ja auf einem Restrukturistenplaneten befand. Und alle Planeten innerhalb der Restrukturistengruppe verfügten über ein sogenanntes Datenzentrum, eine Zentralstelle, wo die wichtigsten Angaben über alle Einheimischen und die Leute, die hier ihren ständigen Wohnsitz hatten, registriert wurden. Die gespeicherten Daten umfaßten das Geburtsdatum, den Geburtsort, die Namen der Eltern, Ausbildung, Anstellungen, gegenwärtigen Wohnsitz und ähnliches.
    Easly winkte ein Gleitertaxi heran und ließ sich zu Copias Verwaltungskomplex bringen. Hätten doch nur alle Planeten solche Datenzentren – es könnte ihm in mancherlei Hinsicht seine Arbeit erleichtern. Aber Easly verwarf diesen Wunsch schnell, als er erkannte, daß dann auch seine eigenen Daten irgendwo verzeichnet wären.
    Das Anlegen eines Datenzentrums ergab sich ganz natürlich aus der Philosophie der Restrukturisten, die die Menschheit als Masse betrachtete und sie als solche behandelte. Als Folge davon war die Regierung einer Restrukturistenwelt in höchstem Maße zentralisiert und richtete ihre Beschlüsse nach den von ihr bestimmten Generalnennern der Kollektive. Um diese Generalnenner bestimmen zu können – um den »öffentlichen Interessen besser gerecht zu werden«, wie man es gerne nannte –, mußte die Regierung über die fragliche Öffentlichkeit genau im Bilde sein.
    Daher das Datenzentrum. Und da alle Menschen Brüder waren, sollten auch alle Zugang zu den Daten haben. Dies war die restrukturistische Auffassung von einer wahrhaft »offenen Gesellschaft«.
    Individualisten wie Larry Easly, Josephine Finch und Old Pete stellten allerdings ein ziemlich heikles Problem für die restrukturistische Theorie dar: manchmal bewußt und manchmal unbewußt weigerten sie sich, sich dem Generalnenner anzupassen und erhoben hartnäckig ihre Köpfe aus der Masse. Sie hielten Brüderlichkeit für einen ganz netten Gedanken, glaubten aber nicht, daß man sie institutionalisieren konnte. Und sie waren immer wieder erstaunt, wieviel Abfall andere bereitwillig schluckten, wenn nur die Zuckergußschicht dick genug war.
    Das Gleitertaxi setzte ihn vor einem abstrakten Gebäudekomplex in neu-gotischem Stil ab, in dem die Verwaltungsbüros von Copia untergebracht waren. Von hier aus war es einfach, das Datenzentrum zu finden. Er betrat eine Kabine und tippte den Namen Cando Proska ein. Wenn der kleine Mann auf Jebinos geboren worden war, würde sein Name auf jeden Fall registriert sein. War er hier eingewandert, bestand immerhin die Möglichkeit, daß er im Datenzentrum geführt wurde.
    Eine einzige Identitätsnummer leuchtete auf dem Bildschirm auf. Easly tippte sie ein und wartete ab.
    PROSKA, Cando Lot 149, Hastingsville
    Männlich
    Alter: 44 Jebinos-Jahre
    Größe: 158 cm
    Gewicht: 68,2 kg
    Eltern: Carter & Dori Proska
    Beide verstorben.
    Entwicklungsumgebung: SW Sektor, Copia
    Religion: keine
    Politische Zugehörigkeit: keine
    Familienstand: ledig
    Kinder: keine
    Ausbildung: Copia Psi-Schule, im Alter von 5-10
    Copia höhere Schule, im Alter von 11-16
    Anstellung: Angestellter, Jebinos Amt für Normung, im Alter von 19 – 27 (freiwillige Kündigung)
    Gegenwärtige Anstellung: keine
    Es stand außer Zweifel, daß sich diese Angaben auf den gesuchten Mann bezogen: Größe, Alter, Gewicht – es schien alles zu stimmen. Easly stellte interessiert fest, daß Proska mit zehn Jahren die Psi-Schule verlassen hatte. Dies war mit Sicherheit ungewöhnlich, denn sein Psi-Talent konnte man nicht verlieren – man wurde mit ihm geboren und behielt es für den Rest seines Lebens. Der Sinn und Zweck einer Psi-Schule lag darin, eine angeborene Psi-Begabung zu entwickeln und zu fördern; man mußte seine Psi-Fähigkeiten deshalb unter Beweis stellen, bevor man in eine solche Schule aufgenommen wurde.
    Und man verließ sie auch nicht einfach so. Leute mit Psi-Fähigkeiten waren immer gesucht; selbst diejenigen, deren Begabung nur äußerst mäßig war, konnten für den Rest ihres Lebens mit einem sehr guten Einkommen rechnen. Proska war dort vier Jahre lang Schüler gewesen; das bedeutete, daß er psi-begabt war. Warum hatte er dann aufgehört?
    Und warum hatte

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