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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wußte, was er vorhatte: er wollte denen Gleichberechtigung bringen, die weniger glücklich waren als er; er versuchte, den Vanek zu etwas Würde und Respekt zu verhelfen; er setzte sich ein für vernunftbegabte Fremdlinge. Ich verstand ihn nur zu gut, und ich glaube, behaupten zu dürfen, daß er, wenn er heute noch lebte, sehr aktiv in der Restrukturistenbewegung mitarbeiten würde.«
    Easly verschluckte sich fast und konnte nur mit Mühe einen arglosen Ausdruck beibehalten. »Und das Gleichheitsgesetz? Glauben Sie, daß es auch verabschiedet worden wäre, wenn Mr. Finch nicht getötet worden wäre.«
    »Ich bin davon überzeugt. Vielleicht nicht mit einer solchen Einstimmigkeit, aber es wäre trotzdem verabschiedet worden. Diese Gesetzesvorlage war übrigens schon eingebracht worden, bevor Finch nach Jebinos kam.«
    »Und nach der Verabschiedung des Gleichheitsgesetz, das Ihnen zu politischem Ansehen und Ruf verhalf, bemühten Sie sich dann um den Sitz eines Sektorenabgeordneten in der Föderation, ist das richtig?«
    DeBloise zögerte und musterte seinen Interviewer. »Sprechen wir über Beziehungen zwischen Menschen und Außerirdischen oder über meine politische Karriere?«
    »Das hängt alles irgendwie zusammen, finden Sie nicht auch?«
    »Irgendwie, ja.« Dieser Reporter Easly hatte eine Art, die deBloise ganz und gar nicht zusagte … sie erweckte in ihm das Gefühl, als läge er unter einem Mikroskop. Er würde diesen Mann erst genau überprüfen lassen, bevor er ihm überhaupt erlaubte, auch nur in die Nähe seiner Akten zu kommen.
    Das Intercom meldete sich. »Ich sagte doch, daß ich nicht gestört zu werden wünsche«, meldete sich deBloise verärgert.
    »Es tut mir leid, Mr. deBloise«, erklang die Stimme der Empfangsdame, »aber Mr. Proska ist hier und wünscht Sie sofort zu sprechen.«
    Einem ungeübten Beobachter wäre vermutlich nichts aufgefallen. Aber Larry Easlys trainierter Blick erkannte sofort die Veränderung, die bei den Worten seiner Sekretärin in deBloise vorging.
    Der Mann war erschrocken. Bei der Erwähnung des Namens »Proska« versteifte sich sein ganzer Körper; sein Gesicht erbleichte kaum merklich, und um seinen Mund zuckte es leicht. Einem geübten Beobachter vermittelte Elson deBloise den Eindruck eines Mannes, der Angst hatte. Als er nun wieder sprach, klang seine Stimme allerdings bemerkenswert ruhig.
    »Sagen Sie ihm, daß ich gleich für ihn da bin«, meinte er und wandte sich dann wieder an Easly. »Es tut mir leid, aber ich muß zu einer dringenden geschäftlichen Besprechung und muß Sie leider bitten, das Interview abzubrechen. Ich reise in ein paar Tagen zur Föderationszentrale zurück, werde aber voraussichtlich in einem Standardmonat wieder hier sein. Machen Sie doch bitte mit meiner Sekretärin einen neuen Termin aus.«
    »Aber Ihre Akten …« begann Easly.
    »Das können wir auf nächsten Monat verschieben.« DeBloise erhob sich. »Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte.«
    Easly murmelte ein »vielen Dank« und ging hinaus. Er war zutiefst enttäuscht – diese Akten waren für seine Nachforschungen überaus wichtig. Als er wieder das Vorzimmer betrat, sah er nur einen Besucher dort sitzen. Es war ein kleiner, blasser Mann mit beginnender Glatze, der aufstand, als Easly das innere Büro verließ. Easly hätte ihn fast als einen furchtsamen, unbedeutenden Menschen eingestuft, konnte dann aber im Vorübergehen flüchtig in die Augen des Mannes schauen. Er fand darin keine Andeutung von Furcht – aber auch nicht von Liebe, Haß oder Mitgefühl.
    Es handelte sich zweifellos um diesen Mr. Proska, der dem mächtigen, selbstsicheren und einflußreichen Sektorenabgeordneten Elson deBloise solch eine Furcht einflößte. Es war Easly plötzlich klar, daß Proska irgend etwas gegen deBloise in der Hand haben mußte; und es war vielleicht ganz nützlich, herauszufinden, um was es sich dabei handelte.
    »Sagen Sie«, sprach er die Empfangsdame an, nachdem sich die Tür zum inneren Büro geschlossen hatte, »war das nicht Harold Proska?«
    Die Sekretärin lächelte. »Nein, das war Cando Proska. Sie meinen vielleicht seinen Bruder.«
    »Hat er denn einen Bruder?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.« Sie zuckte die Achseln. »Ich glaube, er ist ein alter Freund von Mr. deBloise. Er schaut von Zeit zu Zeit vorbei. Aber ich weiß eigentlich nichts Näheres über ihn.«
    »Ich muß ihn wohl mit jemandem verwechselt haben«, erklärte er und schlenderte aus dem Vorzimmer.
    Ein

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