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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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er seine Begabung nicht ausgenützt? Er hatte acht Jahre als kleiner Angestellter in einem unbedeutenden Amt der Regierung verbracht. Dann hatte er gekündigt. Und nun war er seit siebzehn Jahren ohne Beschäftigung. Eigenartig.
    Trotz der Spärlichkeit der Informationen war Easly zufrieden, wenigstens einen Ausgangspunkt zu haben. Außerdem war in seinem Hinterkopf etwas eingerastet, als er die Angaben nochmals durchgelesen hatte; er konnte es noch nicht zuordnen – sein Gehirn zog oft Schlüsse aus Informationen, ohne ihn davon sofort in Kenntnis zu setzen –, aber er wußte aus Erfahrung, daß er nichts erzwingen konnte. Früher oder später würde es ihm klarwerden.
    Er beschloß, Proskas Wohnung einen kurzen Besuch abzustatten, und notierte sich seine Adresse. Es war ein ruhiger, sonniger Tag, und so mietete er sich einen offenen Gleiter, stieg in eine bestimmte Höhe auf, setzte den Automatikpilot in Ruheposition und sah im Kursbuch nach. Die Codenummer für den automatischen Pilot unter Lot 149, Hastingsville lautete F278924B. Easly tippte sie ein, stellte die Geschwindigkeit auf langsame Fahrt und lehnte sich zurück, um den Flug zu genießen.
    Er dauerte länger, als er gedacht hätte. Statt in Richtung Innenstadt brachte ihn der Gleiter aus Copia heraus in nordöstliche Richtung. Er hatte eigentlich erwartet, sich in einer der ärmeren Gegenden der Hauptstadt wiederzufinden, flog aber statt dessen jetzt über die Randbezirke.
    Der Gleiter stoppte und schwebte über einer feudalen Villa, die mitten in einer offensichtlich reichen Wohngegend lag. Er ließ den Gleiter tiefer gehen, um einen besseren Blick auf das Haus werfen zu können. Es bestand aus vier achteckigen Gebäuden, die unregelmäßig verbunden und auf verschiedenen Ebenen errichtet waren. Die ausgedehnte Gartenanlage war mit einem verwirrenden Muster aus farblich genau aufeinander abgestimmten Büschen und Sträuchern bepflanzt. Die Nummer »149« auf der Landerampe bestätigte, daß die Adresse stimmte.
    Nicht schlecht für einen Mann, der seit siebzehn fahren ohne Anstellung ist, dachte Easly. Wirklich nicht schlecht.
    Als er noch tiefer ging, leuchteten auf dem Dach eine Reihe grellroter Lichter auf, ein Warnsignal, daß niemand ohne Erlaubnis auf dem Grundstück landen durfte. Easly drehte ab und folgte dem Zaun, der den gesamten Besitz umgab. Sein geübtes Auge verriet ihm die Installation eines sehr effektiven und sehr kostspieligen Sicherheitssystems.
    Er wollte gerade das Haus nochmals überfliegen, als er links von sich am Rande seines Blickfelds ein Flugobjekt bemerkte: ein weiterer Gleiter war auf dem Weg zu diesem Haus. Easly versetzte dem Steuerhebel einen leichten Stoß und flog unauffällig langsam in entgegengesetzter Richtung davon. Der andere Gleiter schien kurz in der Luft zu zögern und landete dann auf Proskas Besitz. Zwei Männer saßen darin – Easly war ziemlich sicher, daß es sich bei ihnen um deBloise und Proska handelte –, die allerdings nicht sofort nach der Landung ausstiegen.
    Easly verfluchte sich selbst für seinen Leichtsinn, einen offenen Gleiter gemietet zu haben, beschleunigte dann und nahm, nachdem er an Höhe gewonnen hatte, Kurs auf Copia. Er hatte natürlich eine Entschuldigung für sich bereit: irrigerweise hatte er angenommen, Proska wohne in sozial schwachen Verhältnissen irgendwo in der Innenstadt von Copia, wo ein Gleiter außer der Reihe überhaupt nicht aufgefallen wäre.
    Aber Hastingsville war nicht in Copia; es war ein Vorstadtbezirk, wo sein schwebender Gleiter ebensowenig auffiel wie ein einsames Blatt, das in einem gepflegten Swimming-Pool trieb. Wenn deBloise ihn erkannt hatte, dann war Easlys Tarnung mit Sicherheit aufgeflogen. In solchen Situationen neigte er dazu, das Schlimmste anzunehmen. Und das bedeutete in diesem Fall, den Planeten so schnell wie möglich zu verlassen.
    Aber vorher mußte er unbedingt noch etwas überprüfen. Er suchte die Luftkoordinatennummer für die Psi-Schule in Copia, tippte sie ein und lehnte sich zurück, als der Automatikpilot die Steuerung übernahm.
    Proska erpreßte deBloise. Das lag jedenfalls auf der Hand. Easly wußte nicht, worum es ging, aber es mußte sich mit Sicherheit um eine große Sache handeln. Proska hatte zweifellos von deBloise die Villa und ein jährliche Zahlung als Gegenleistung für sein Schweigen erpreßt. Das Ganze ging aber anscheinend über eine gewöhnliche Erpressung hinaus. DeBloise schien nämlich tatsächlich physische

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