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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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weigerte sich, die Schule jemals wieder zu betreten.«
    »Woran starb der andere Junge?«
    Howell zuckte die Achseln. »Das haben wir nie herausgefunden. Seine Eltern stammten aus einer ländlichen Gegend und waren Mitglieder der Sekte der Himmlischen Glückseligkeit – es gab eine ganze Reihe von ihnen hier auf Jebinos – und verweigerten eine Autopsie. Es gehört zu den Gesetzen ihrer Religion, daß der menschliche Körper nicht mutwillig verstümmelt werden darf, sei es vor der Geburt, im Leben oder nach dem Tod.«
    »Es gibt doch eine ganze Menge anderer Methoden, eine Todesursache zu bestimmen.«
    »Sie wurden natürlich angewandt, und außer einem schon früher festgestellten, angeborenen Herzfehler konnte man nichts Verdächtiges feststellen. Herzversagen wurde also als Todesursache angenommen. Es lag vermutlich an der Aufregung während seines Streits mit Schüler X, und selbstverständlich gab diesem niemand die Schuld am Tod des anderen Schülers. Aber niemand konnte ihn von seiner Unschuld überzeugen. Er hielt sich für verantwortlich und wollte nicht mehr zurückkommen.«
    »Ein angeborener Herzfehler also?« Easly klang nicht überzeugt. »Das gab es früher einmal. Heutzutage läuft doch niemand mehr mit einer solchen Krankheit herum.«
    »Doch, wenn seine Eltern chirurgische Eingriffe verweigern … sie wissen schon, von wegen Verstümmelung und so. Wenn das heute passiert wäre, würde es eine Autopsie geben, Sekten hin, Sekten her. Aber damals waren wir noch nicht so gut organisiert wie heute. Ich wünsche, ich hätte auf einer Autopsie bestanden, dann wäre dem armen Schüler X die Last seines Schuldgefühls erspart geblieben. Ich glaube, mich erinnern zu können, daß er ein vielversprechendes Talent hatte. Eine Schande.«
    »Sie wissen nicht zufällig, was er heute so macht?« fragte Easly.
    Howell schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe ihn aus den Augen verloren. Offen gesagt, ich habe versucht, die ganze Sache so schnell wie möglich zu vergessen.«
    Easly brauchte ein paar Minuten, bis er verarbeitet hatte, was Howell ihm erzählt hatte. Dann stand er auf. »Vielen Dank, daß Sie mir Ihre Zeit geopfert haben, Dr. Howell. Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Sie dürfen noch nicht gehen!« rief Howell und sprang auf. »Ich kann Ihnen noch eine ganze Menge über Psi-Schulen erzählen. Ich kann uns etwas zum Mittagessen zubereiten und Ihnen einige Einzelheiten erklären, die sich vielleicht als Hintergrundmaterial äußerst nützlich erweisen könnten.«
    »Vielleicht ein andermal«, wehrte Easly ab und wandte sich zur Tür. »Ich bin sehr in Eile.«
    »Bleiben Sie doch wenigstens auf einen Drink.«
    Easly bedankte sich und entwich durch die Tür. Als er die Halle hinunterging, konnte er den Blick des einsamen alten Mannes in seinem Rücken spüren. Er fühlte sich schuldig. Alles, was Dr. Howell als Gegenleistung für seine Informationen wollte, war ein bißchen Gesellschaft. Aber das bedeutete Zeit, und die stand Easly im Augenblick nicht im Übermaß zur Verfügung.
    Sein Gefühl und seine trainierten Sinne sagten Larry, das es nun an der Zeit war, Jebinos möglichst schnell zu verlassen, aber er schüttelte solche Gedanken ab. Seine Neugier war geweckt, und er konnte die Sache jetzt nicht einfach aufgeben. Sein Gefühl verriet ihm, daß alle Teile zu dem Ganzen hier waren und er sie nur zu einem logischen Bild zusammenzustellen brauchte. Also nahm er sich jedes Teil noch einmal vor.
    DeBloise hatte Angst vor Proska; Proska hatte irgendeine Psi-Begabung. Dies waren jedenfalls Tatsachen.
    Er spann den Gedanken weiter: Ein kleiner Junge in einer Psi-Schule war bei einem Streit mit Proska gestorben, und Proska hatte sich geweigert, weiter die Schule zu besuchen, weil er sich schuldig fühlte. Er hatte doch keinen Grund dafür. Es sei denn, er wußte, daß er den anderen Jungen getötet hatte!
    Konnte Proska mit seinen Gedanken töten? Jagte er deBloise deshalb eine solche Furcht ein? Hatte er deshalb – und weil er vielleicht darüber hinaus noch etwas wußte – von deBloise ein Haus und vermutlich seit siebzehn Jahren schon eine jährliche Zahlung erpressen können?
    Siebzehn Jahre … das Gleichheitsgesetz der Vanek war vor ungefähr siebzehn Jahren verabschiedet worden -
    Die unterbewußte Schlußfolgerung, die sein Verstand im Datenzentrum gezogen hatte, brach plötzlich an die Oberfläche seines Denkens hervor: Junior Finch war vor siebzehn Jahren auf diesem Planeten ermordet worden!
    Die

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