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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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haben mir doch gesagt, er sei so etwas wie ein Reporter.«
    »Das habe ich gedacht. Und das dachten auch die Behörden. Sein Ausweis war gefälscht. Ich habe Erkundigungen beim Risden Dienst eingezogen, und dort hat man noch nie von ihm gehört. Der Name, den er verwendet hat, war allerdings echt: er ist Lawrence Easly, ein Privatdetektiv, der viel auf dem Handelssektor arbeitet.«
    »Geschäftliche Dinge? Warum sollte er sich dann für Sie interessieren?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe nicht gesagt, daß er ausschließlich im Industriebereich spioniert. Außerdem weiß ich, daß ich schon seit einigen Jahren irgendwie überwacht werde, und vielleicht steckt er ja dahinter.«
    »Und was für einen Grund sollte er haben?«
    »Höchstwahrscheinlich arbeitet er für jemanden mit politischen Ambitionen, der sich auf den Tag vorbereiten will, wenn er mich persönlich trifft, und der schon im voraus ein bißchen Staub aufwirbeln will.«
    »Also ein potentieller Erpresser.«
    »Ja. Konkurrenz für Sie.«
    Proskas Lächeln war nicht gerade herzerfrischend. »Niemand könnte so viel wissen wie ich, oder, Elson? Und wenn sie es wüßten, dann könnten sie es im Gegensatz zu mir sicher nicht beweisen.«
    »Das spielt jetzt keine Rolle! Wenn man mich bloßstellt … wenn auch nur eine Andeutung dessen, was in Danzer geschehen ist, an die Öffentlichkeit gelangt, bin ich ruiniert. Und das würde auch das Versiegen Ihrer Geldquelle bedeuten. Ich erwarte deshalb von Ihnen, daß Sie zum Krankenhaus gehen und Ihre Arbeit tun!«
    »Mein lieber Elson, wie haben Sie sich nur verändert! Ich weiß noch zu gut, wie entsetzt und angewidert Sie waren, als ich Ihnen meine besonderen Fähigkeiten zum ersten Mal demonstriert habe. Und nun verlangen Sie sogar, daß ich sie zweimal bei ein und demselben Manne anwende!«
    Proskas herausfordernde Bemerkung machte deBloise sprachlos, und seine Gedanken wanderten plötzlich siebzehn Jahre zurück zu dem Tag, an dem ein kleiner Beamter in seinem Büro gestanden hatte – in einem wesentlich kleineren und ruhigeren als dem, in dem er heute arbeitete – und ihm erklärt hatte, er könne sich des »Problems in Danzer annehmen«. DeBloise hatte den Mann kurzerhand vor die Tür gesetzt, aber die Erinnerung an seine Augen und seinen Gesichtsausdruck, als er sprach, blieb.
    Und als Tayes einige Tage später mit der Nachricht aus Danzer zurückkehrte, daß Jeffers kapituliert hatte, und daß das Gleichheitsgesetz für die Vanek so gut wie vergessen war, wenn dies erst bekannt würde, da wußte deBloise, daß er sofort handeln mußte, wenn er noch etwas retten wollte. Er setzte sich mit dem kleinen Mann in Verbindung und schickte ihn nach Danzer.
    Am nächsten Morgen war ganz Jebinos erschüttert, daß der Mann, der sich für die Sache der Vanek eingesetzt hatte, tot war. Und daß die Vanek – als Gruppe – den Mord gestanden hatten. So war es nur zu verständlich, daß deBloise Proska laut ins Gesicht lachte, als dieser am Nachmittag erschien und ein »Entgelt« für seine Dienste verlangte.
    Dann stellte Proska etwas mit ihm an … etwas Schreckliches … ein kleiner Vorgeschmack seiner »Spezialität«, wie er es gerne nannte. Und dann fuhr er mit ihm zum ältesten, verkommensten Stadtteil von Copia, suchte sich einen heruntergekommenen Säufer aus und zeigte deBloise, was geschah, wenn Cando Proska die ganze Wucht seiner Fähigkeit auf einen Mann losließ.
    Aber das war noch nicht alles. Als nächstes statteten sie Proskas düsterer kleinen Wohnung einen. Besuch ab, wo deBloise entsetzt eine Videovorführung mitansehen mußte, die zeigte, wie er Proska den Auftrag gab, dem Treiben Junior Finchs in Danzer ein Ende zu machen. Er sah eine Kopie. Das Original würde der Öffentlichkeit zugänglich werden, sollte Proska irgend etwas zustoßen.
    Seitdem hatte Proska ihn erpreßt. Und der Gedanke an das, was Proska ihm sowohl politisch wie auch persönlich zufügen konnte, hatte ihn seitdem verfolgt, hatte ihn nachts in Schweiß gebadet und nach Luft schnappend aufwachen lassen.
    »Damals wußte ich nicht, was sie beabsichtigten«, sagte er heiser und brachte sich mit einem Ruck in die Wirklichkeit zurück. »Oder zu was Sie in der Lage sind.«
    »Hätte das einen Unterschied gemacht?« höhnte Proska. »Finch hatte gezeigt, daß Ihr Gesetz nur ein unnützer politischer Schachzug war. Ich sah es kommen, und deshalb kam ich zu Ihnen. Denn wenn er Erfolg hatte, hätte Ihr Gesetz wohl kaum mehr Unterstützung

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