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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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war das Copia Krankenhaus. Sie tippte die Nummer ein und dachte über Psi-Schirme nach. Bevor Larry zusammengebrochen war, hatte er etwas von einem Psi-Talent gesagt, ein Mann, der irgendwie mit der Sache zu tun haben sollte – ob mit dem Tod ihres Vaters oder mit deBloise, hatte er nicht mehr sagen können. Und dann war da dieser schreckliche kleine Mann gewesen, der nach Larrys Zusammenbruch in die Kabine geschaut hatte. Sie fragte sich … vielleicht hatte Larry in dieser Kabine sterben sollen, und vielleicht hatte ihm die Psi-Abschirmung das Leben gerettet.
    Aber das würde bedeuten, daß sie es mit einem Psi-Killer zu tun hatte, und solche Leute gab es doch angeblich nicht. Das sollten jedenfalls die Menschen glauben. Es hatte nie einen offiziell bestätigten Fall gegeben, aber Jo war sicher, daß irgendwo ein Psi-Begabter lebte, der mit seinen Gedanken töten konnte … unter all den Trillionen Menschen auf all den besiedelten Planeten mußte es wenigstens einen geben – mehr als einen.
    Eins wußte sie mit Sicherheit: Larry hatte etwas herausgefunden, etwas, das deBloises Pläne zunichte machen konnte. In dem vorzeitig abgebrochenen Anruf Larrys hatte er sogar angedeutet, daß deBloise mit dem Tod ihres Vaters zu tun hatte. Aber wie nur?
    Es sei denn, Old Pete war das Bindeglied.
    Der Gleiter verlangsamte seinen Flug und stoppte dann. Unter ihr wartete das Copia Krankenhaus.
     
    Jo war nie zuvor in einem Krankenhaus gewesen, und die neue Erfahrung sagte ihr ganz und gar nicht zu. Es war, als existiere das große Gebäude getrennt von der übrigen Welt, isoliert in seiner eigenen Zeit und seinem eigenen Raum. Hier gab es eine Subkultur, die aus physisch Kranken und denen, die sich um sie kümmerten, bestand. Nichts anderes schien von Bedeutung zu sein.
    Eine Krankenschwester führte sie zu Larrys Privatraum, wo sie zufällig dem Doktor auf seinem nachmittäglichen Rundgang begegneten. Der größte Teil der medizinischen Pflege und auch ein Teil der übrigen anfallenden Arbeiten hätte wesentlich schneller und billiger von Maschinen erledigt werden können. Aber das vollautomatisierte Krankenhaus war schon früher ausprobiert worden … und wies gewisse Schwächen auf. Den Patienten wollte es in ihnen einfach nicht gutgehen. Die Pflege durch einen anderen Menschen statt durch eine Maschine schien für die Patienten von bedeutendem psychologischem Nutzen zu sein. So blieben also die routinemäßige Visite des verantwortlichen Arztes und die allgegenwärtigen Krankenschwestern und Pfleger ein wichtiger und unerläßlicher Teil des Lebens im Krankenhaus.
    »Zuerst nahmen wir an, er sei ein weiteres Opfer des Schreckens«, sagte der Arzt. Er war ein schwerer, dunkler Mann mit fester Stimme, der weder Zeit noch Worte verschwendete. »Aber wir verfügen über Mittel, Horrorfälle festzuhalten, und bei diesem Mann handelt es sich mit Sicherheit um etwas anderes.«
    Jo war überrascht, als sie Larry sah – er machte einen so gesunden Eindruck. Er lag ruhig im Bett, atmete leicht, und auf seinem Gesicht lag ein friedlicher, entspannter Ausdruck. Er machte den Eindruck eines Mannes, der sich ein kleines Nachmittagsschläfchen gestattete. Nur konnte ihn niemand aufwecken.
    »Der Schrecken«, sagte der Doktor gerade, »ist eine unbewußte Reaktion auf äußere Stimuli. Die bewußten und unbewußten Teile des Gehirns empfangen diese Reize, blockieren aber eine Reaktion als Teil des pathologischen Prozesses. Mr. Easlys Problem liegt anders: Er scheint an einer totalen Deafferentierung zu leiden.«
    »Diesen Ausdruck müssen Sie mir erklären, Doktor.« Jo hatte aufmerksam zugehört, während ihre Augen an Larrys Gesicht hingen.
    »Nun, das bedeutet, daß alle – wirklich alle – äußeren Stimuli von seinem Bewußtsein abgeblockt werden. Man könnte es mit einem Computer vergleichen, dessen Input abgeschaltet ist.«
    »Und was könnte die Ursache für so etwas sein?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. War er eine sehr starke Persönlichkeit? Wir könnten es mit einem Psychosezustand zu tun haben.«
    »Ich glaube ja«, meinte Jo und sah den Doktor an. »Könnte diese … Deafferentierung, wie Sie es nennen, eine Art Abwehrmechanismus sein?«
    Der Arzt lächelte. »Höchst unwahrscheinlich. Und wenn es so wäre, dann handelt es sich um einen schlechten. Es ist so, als stecke man seinen Kopf in den Sand: dem übrigen Körper nützt es nicht viel.«
    »Doch, und zwar wenn es jemand auf Ihren Kopf abgesehen hat«, murmelte

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