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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gefunden. Und das Scheitern des Gesetzes hätte auch das Scheitern ihrer Karriere bedeutet! Erinnern Sie sich daran, wie Sie sich diese Aufzeichnung angesehen haben – Sie waren zu allem bereit. Zu allem!« Seine Stimme nahm plötzlich einen geschäftlichen Ton an. »Von der Aufzeichnung gesprochen, sie befindet sich übrigens jetzt in der Föderationszentrale und ist an den Ausschuß der Föderation für Ethik adressiert.«
    DeBloise wurde blaß, und seine Stimme begann zu zittern. »Proska, ich würde Ihnen am liebsten -«
    »Ich weiß, was Sie am liebsten tun würden; aus genau diesem Grund ist die Aufzeichnung ja auch dort, wo sie jetzt ist.«
    DeBloise kämpfte um seine Selbstbeherrschung und bekam sich schließlich wieder unter Kontrolle. Nach einer langen Pause fragte er: »Werden Sie den Auftrag zu Ende führen?«
    »Sicher. Aber ich muß irgendwie in das Krankenhaus hineinkommen, ohne allzuviel Aufmerksamkeit zu erregen. Wie Sie wissen, brauche ich eine gewisse Nähe.«
    »Das läßt sich einrichten. Ich werde dafür sorgen, daß sich mein Verbindungsmann im Krankenhaus mit Ihnen in Verbindung setzt. Ich fliege noch heute abend zurück zur Föderationszentrale. Ich hoffe, daß bis dahin alles erledigt sein wird.«
    »Keine Sorge. Ich werde mich der Sache annehmen.«

 
XVI
Jo
     
    Jo war in ihrem Sessel eingenickt, als die neue Oberschwester beim dritten Schichtwechsel hereinkam und sie so aufweckte.
    »Es tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe, meine Liebe«, sagte sie mit einem warmen Lächeln. »Ich mache nur meine Runde.« Sie war älter als die meisten anderen Krankenschwestern, und all ihre Bewegungen schien sie mit unbewußter Routinemäßigkeit auszuführen. Sie überprüfte die Anschlüsse für seine Lebensfunktionssignale und warf Larry einen langen, prüfenden Blick zu. Offensichtlich zufrieden lächelte sie dann, nickte Jo zu und ging hinaus.
    Wenig später wurde die Tür wieder geöffnet, diesmal von einem Pfleger in mittleren Jahren. Er war klein, blaßhäutig, und hatte eine beginnende Glatze. Eigenartigerweise schien er unangenehm überrascht zu sein, Jo neben dem Bett sitzen zu sehen.
    »Es tut mir leid«, meinte er dann, »aber ich muß den Patienten jetzt für einige abschließende Tests vorbereiten, und sie müßten das Zimmer für ein paar Minuten verlassen.«
    Jo sprang auf und wollte nach ihrer Hüfttasche greifen, besann sich aber anders. »Was? Muß ich wirklich?«
    »Leider … Vorschrift des Krankenhauses.«
    »Also gut«, fügte sie sich resignierend und ging auf die Tür zu, wobei sie vor Müdigkeit leicht schwankte. Als sie jedoch am Pfleger vorbei war, änderte sich ihr ganzes Verhalten. Ihre rechte Hand fuhr in die Hüfttasche und zog einen kleinen, aber sehr tödlichen Blaster hervor. Sie hatte ihn schon auf den Kopf des Pflegers gerichtet und wollte auf den Abzug drücken, als er mit einem Seitenblick die Bewegung wahrnahm. Er drehte sich herum -
    - und Jo hatte keinen Körper mehr. Zumindest kam es ihr so vor. Alle Tast- und Fühlimpulse ihrer Gliedmaßen und ihres Körpers waren blockiert. Sie bestand aus einem Kopf, der im Zimmer schwebte. Es war ein furchtbares Gefühl. Sie konnte weiterhin ihre Gesichtsmuskeln und auch ihre Augen bewegen. Konnte sie sprechen? Sie hatte Angst, es zu versuchen, hatte Angst, nur schreien zu können. Und das wollte sie nicht, nicht vor den Augen dieser … Kreatur.
    »Das war aber nicht gerade fair«, machte er sich über sie lustig. Jos Arm war immer noch ausgestreckt, und ihre Hand umklammerte immer noch den Blaster. Beiläufig griff er danach und nahm ihn an sich. »Warum wollten Sie denn einem unschuldigen Pfleger den Kopf von den Schultern schießen?«
    Jo holte tief Luft. Wenigstens dachte sie das; sie konnte nicht fühlen, ob sich ihr Brustkorb wirklich ausdehnte. Sie wußte nicht, ob ihre Stimme aus Angst versagen würde, aber sie wollte versuchen zu sprechen.
    »Ich …« Ihr Hals schien sich zuzuschnüren; sie schluckte und nahm einen neuen Anlauf. »Ich wollte Sie daran hindern, das zu beenden, was sie vor kurzem begonnen haben.«
    Mit weit aufgerissenen Augen kam der Mann näher. »Woher wissen Sie davon?«
    »Ich war der andere Teilnehmer des Gesprächs, das Larry gerade führte, als er zusammenbrach. Sie gingen hin, schauten hinein und wandten sich dann ab. Ich wußte, daß Sie dafür verantwortlich waren.«
    »Es scheint also«, meinte er langsam, wobei er zwischen Jo und Larry hin und her blickte, »daß ich neulich

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