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LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos

Titel: LaNague 02 - Mein Vater starb auf Jebinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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er sich plötzlich sehr umgänglich. Sozusagen als Lebensversicherung habe ich dafür gesorgt, daß die Beweise für deBloises Mitschuld an Finchs Tod an den Ausschuß der Föderation für Ethik gehen, sollte mir jemals etwas Verdächtiges zustoßen. Alles in allem ist mein Leben heute recht angenehm, als Folge unserer hübscher Übereinkunft!«
    Er stellte sich direkt vor Jo, sein Gesicht war jetzt nur noch Zentimeter von dem ihren entfernt. »Aber lassen wir die alten Geschichten. Meine Macht über deBloise wird geschwächt, wenn irgend jemand außer mir das weiß, was ich weiß. Deshalb sehe ich es als meine traurige Pflicht an, dafür zu sorgen, daß Sie und Ihr Freund, der Detektiv, niemals wieder etwas herausfinden werden.«
    Der Raum wurde dunkler, verschwand aber nicht. Jo war diesmal vorbereitet und klammerte sich mit jeder Faser ihres Bewußtseins an die Realität. Ihre Gedanken waren nun von dem einen ungeheuren Gefühl besessen: Haß.
    Proskas Stimme schien wie aus der Ferne zu ihr zu dringen. »Sie wissen sich erstaunlich gut zu wehren«, sagte er amüsiert. »Der letzte, der mir so großen geistigen Widerstand entgegengebracht hat, war dieser Finch.«
    »Vielleicht liegt es in der Familie«, hörte Jo sich sagen.
    »Was heißt das?« Seine Stimme klang verwirrt, und der Angriff auf ihren Geist ließ kaum merklich nach. Laut schrie sie heraus:
    »Junior Finch war mein Vater!«
    Die emotionale Bombe, die sich in Jo aufgebaut hatte, explodierte, und die freiwerdenden Energien strömten durch den Psi-Kanal, den Proska zwischen ihnen geöffnet hatte. Es war ein schrecklicher Ausbruch aufgestauter Gefühle: das Leid, der Ärger und das unterdrückte Selbstmitleid, die sich in Jo seit dem Tod ihres Vaters angesammelt hatten, hatten endlich ein Ziel gefunden. Er verband sich mit der Wut und dem Zorn, die Proskas kaltblütiger Bericht über die Vernichtung ihres Vaters in ihr entfacht hatten, und schlug in einem wilden, ungezügelten Ansturm des Hasses zu.
    Proska fuhr zurück und bedeckte die Augen mit seinen Handflächen. Sein Mund öffnete sich zu einem Schrei, aber kein Laut kam über seine Lippen, als er zusammensackte und bewußtlos rückwärts zu Boden fiel.
    Plötzlich konnte Jo wieder ihren Körper spüren. Ihre Arme, Beine und ihr Körper gehörten ihr wieder, aber ihre Beine konnten sie nicht tragen. Ihre Knie knickten ein, und sie brach zusammen. Bevor sie das Bewußtsein verlor, konnte sie gerade noch einen blauhäutigen Kopf mit einer Kapuze erkennen, der zur Tür hereinlugte und sich im Raum umsah.
     
    Als Jo wieder zu sich kam, blickte sie in das Gesicht der Nachtschwester. Sie brauchte einige Augenblicke, um sich wieder zurechtzufinden, und als die Erinnerung wieder eintrat, wandte sie ihren Blick dorthin, wo sie Proska zuletzt gesehen hatte. Er war verschwunden. Und mit ihm auch ihr Blaster.
    »Wo ist er?« fragte sie, während sie versuchte, sich wieder aufzurichten.
    »Wo ist wer?«
    »Dieser Mann! Der Mann, der dort drüben auf dem Fußboden gelegen hat!«
    Die Schwester lächelte. »Ich glaube, Sie sind ein bißchen übermüdet, meine Liebe. Sie sollten besser auf sich achtgeben. Sie hätten vielleicht die halbe Nacht hier auf dem Fußboden zugebracht, wenn Mr. Easly nicht geklingelt hätte.«
    »Larry«, rief Jo und sprang auf die Füße.
    Larry Easly lag ruhig im Bett, seine Hände über der Brust gefaltet, und um seine Lippen spielte ein müdes Lächeln. »Hi, Jo«, sagte er.
    Erleichterung und Dankbarkeit stiegen in Jo auf, als sie zu seinem Bett hinüberging und seine beiden Hände ergriff. Auf ihren Wangen schimmerten Tränen … zum zweiten Mal in siebzehn Jahren weinte sie. Es war eine solche Freude, Larry wieder bei Bewußtsein zu sehen, das Leben in seinen Augen zu sehen und seine Stimme zu hören. Aber da war noch etwas anderes … in ihre Erleichterung mischte sich ein seltsames, unbekanntes Gefühl der Leichtigkeit, so als ob jemand all ihre Zweifel, ihre Ängste und ihren Kummer von ihr genommen hätte. Sie fühlte sich neugeboren, befreit von der Last der Vergangenheit.
    … Mit der Ausnahme von Old Pete. Diese Abrechnung stand noch aus.
    »Ich werde Sie beide jetzt ein paar Minuten allein lassen«, unterbrach die Schwester Ihre Gedanken, »und dann muß er hinüber zur neurologischen Abteilung, wo er noch einmal untersucht wird.« Sie ging hinaus und schloß die Tür hinter sich.
    »Ich bin in Ordnung«, erklärte Larry matt. »Ich fühle mich nur schwach, so schwach, daß

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