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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Anforderungen – mittleres Alter und gewisse grundlegende Fähigkeiten – entsprach, wurde ein kostenloser Transport auf einen erdähnlichen Planeten angeboten. Man setzte voraus, daß es keinen weiteren Kontakt mit der Erde geben würde und daß die Kolonisten nicht auf die Hilfe ihres Heimatplaneten zählen konnten. Es war ein Vorschlag auf Überleben oder Untergehen. Die Erde hatte genug damit zu tun, mit ihrer zu großen Bevölkerungszahl, ihren Kolonien im Sonnensystem und ihren eigenen offiziellen Sternenkolonien fertig zu werden. Sie konnte es sich einfach nicht leisten, den Aufpasser zu spielen.
    Die Antwort auf den Vorschlag war überwältigend. Die Anhänger jeder utopischen Philosophie auf der Erde sandten Delegationen auf die Sterne, die die perfekte Gesellschaft bilden sollten. In jeder Richtung dehnten sich diese Splitterkolonien, wie sie allgemein bezeichnet wurden, in den Weltraum aus. Wo immer ein Erkundungsteam einen erdähnlichen Planeten entdeckte, wurde eine Kolonie angesiedelt. Wie vorauszusehen gewesen war, überlebten viele noch nicht einmal eine einzige Umdrehung um den Hauptplaneten. Aber ein wesentlicher Teil der Kolonisten überlebte und machte so aus der Menschheit eine interstellare Rasse im wahrsten Sinne des Wortes.
    Mit dem Programm wurden gleich zwei Ziele verfolgt. Einmal gab es divergierenden Philosophien die Gelegenheit, sich zu bewähren … wenn ihre Anhänger glaubten, sie hätten die Antworten auf die sozialen Übel der Menschheit gefunden, warum sollten sie dann nicht eine Kolonistengruppe bilden, sich auf einer Splitterwelt niederlassen und dort ihre Philosophie auf die Probe stellen? Zum anderen half das Programm unmittelbar der gerade vereinten Erde, indem es eine ganze Reihe von Dissidenten auf andere Planeten abschob und der Erde somit Zeit gab, ihren globalen Einflußbereich zu festigen. Die Rechnung ging auf. Die Unruhestifter konnten dem Angebot nicht widerstehen, und die Erde würde wieder ein Tummelplatz für Bürokraten. Es war eine so einfache und effektive Lösung … aber die Erde würde in der Zukunft teuer dafür bezahlen müssen.
    Als das Programm zu den Splitterkolonien anlief, hatten sich die Kyfho-Anhänger in zwei deutlich voneinander getrennte, aber einander freundlich gesinnte Splitterparteien geteilt. Beide bewarben sich als Kolonien und wurden angenommen. Die erste Gruppe, die sich aus Rationalisten und intellektuellen Puristen zusammensetzte, waren ruhige, introvertierte Menschen. Sie nannten ihren Planeten Tolive. Die zweite Gruppe landete auf einem unwirtlichen, felsigen Planeten namens Flint. Ihre Mitglieder waren zum größten Teil im Gebiet der Östlichen Allianz aufgewachsen und hatten irgendwie Kyfho mit Überbleibseln alter asiatischer Kulturen vermischt; jeder Anhänger dieser Richtung stellte eine Armee für sich dar.
    Wie die meisten Splitterkolonien hatten beide Gruppen während der ersten hundert Jahre ihrer Existenz mit größeren Schwierigkeiten und Umbrüchen zu kämpfen, aber beiden gelang es, zu überleben und ihre eigene Form der Kyfho-Philosophie zu bewahren. Beide Gruppen hatten sich aufgrund ihrer Philosophie abseits gehalten, als die übrigen Splitterkolonien zusammen mit der Erde ein Handelsnetz über die Kolonien der Außenwelt aufbauten, und sahen sich folglich auch nicht genötigt, sich an der Revolution zu beteiligen, die die Außenweltplaneten vom wirtschaftlichen Zugriff der Erde befreite. Weder Tolive noch Flint hatten sich an der Bildung des Imperiums der Außenwelt beteiligt, und beide ignorierten sie es seit seinem Bestehen.
    Aber dies schien sich jetzt geändert zu haben, wie Den Broohnin hatte feststellen müssen. Flint und Tolive hatten eine aktive Rolle im Kampf gegen das Imperium übernommen. Warum? Es würde immer ein philosophisches Band zwischen beiden Kulturen geben, eine Bindung, die den Rest der Außenwelten ausschloß und die die übrigen Planeten nie würden verstehen können. Vielleicht hatte es irgend etwas mit ihrer Philosophie zu tun, daß sie sich jetzt einmischten. Broohnin wußte nichts über Kyfho … er wußte noch nicht einmal, was das Wort an sich bedeutete.
    Oder hatte es einen ganz anderen Grund? Der blonde Fremde schien seine Augen überall zu haben. Vielleicht wußte er von irgendwelchen geheimen Plänen Meteps und des Fünferrats, die das plötzliche Auftauchen von Flintern und Tolivianern auf Throne erklären würden. Es mußte sich schon um etwas äußerst Wichtiges und Bedeutsames

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