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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Imperium repräsentierte: Metep VII. Als er seine erbosten Untertanen hatte heranstürmen sehen, hatte Metep in weiser Voraussicht seinen Sitz in der höchsten Position des Podestes blockiert. Alle Versuche, den Thron wieder zu senken, scheiterten, bis jemand auf die Idee kam, ihn herunterzuschütteln.
    Der Diademthron war ein riesiges, protziges Gebilde von beträchtlicher Masse. Aber auch die Menge war riesig und fest entschlossen, ihren Herrscher zu Fall zu bringen. Zuerst bewegte sich der Thron nur unmerklich, als eine Gruppe auf einer Seite drückte, während eine zweite auf der anderen Seite zog. Aber dann verdoppelten sie ihre Anstrengungen, und bald schon schwankte der Thron hin und her, während oben, in einer Höhe von sechs Metern, Metep VII verzweifelt versuchte, sich festzuhalten, ein Bild, das von unten mit lautem Gelächter quittiert wurde. Als er sich schließlich, jeder Würde beraubt, entschloß, seinen Thron doch herunterzulassen, war es bereits zu spät. Er verlor plötzlich den Halt und stürzte kopfüber in die wartende Menge. Das Geschrei, das seinen Fall begleitete, war ohrenbetäubend.
    LaNagues erste Sorge galt Metep, denn er fürchtete, die Menge würde ihn gnadenlos zusammenschlagen. Glücklicherweise war das nicht der Fall. Meteps hilflose Versuche, sich auf seinem Thron zu halten, hatten die zornige Stimmung seiner Untertanen in Heiterkeit umschlagen lassen und somit eine eventuelle häßliche Konfrontation verhindert. Wie ein Gepäckstück wurde er von Hand zu Hand bis zur Anklagebank weitergereicht, während LaNague auf den Schultern der Jubelnden zu dem jetzt leeren Thron getragen wurde, der inzwischen wieder den Boden erreicht hatte. LaNague wurde auf den Sessel geschoben, und irgend jemand drückte auf einen Schalter, worauf sich der Thron wieder in die Höhe hob, diesmal mit jemand anderem in den Polstern. Und während er die Spitze des Diadems erreichte, erklang von unten ein neuer Ruf:
    »Metep der achte! Metep der achte! Metep der achte! …«
    LaNague ignorierte ihn; er hatte eine ähnliche Reaktion erwartet. Sie war naiv, kurzsichtig und typisch für das Volk. Sie war der Grund, warum sich die Geschichte immer und immer wieder wiederholte. Womit er allerdings nicht gerechnet hatte, war, daß man ihn auf diesen idiotischen Thron setzen würde. Er kam sich lächerlich und nackt vor, wie ein übergroßes Ziel für einen Blaster. Denn das Gefühl war wieder da; das Gefühl, daß er sterben würde.
    Er versuchte, es zu verdrängen. Der Grund dafür lag wahrscheinlich nur daran, daß er noch nichts von Kanya gehört hatte, Broohnin also mit dem Auslöser für die große Barsky-Box unter Umständen noch immer frei herumlief. Wenn er sie aktivierte, würden er und alle, die um ihn herum waren, auf der Stelle sterben.
    Er sah hinunter auf die Masse der zu ihm gewandten Gesichter, die von einer unbestimmten Hoffnung erfüllt waren. Sie alle spürten, daß dies die Geburtsstunde einer neuen Zeit war – wie genau sie aussehen würde, wußte keiner von ihnen, aber sie alle hofften, daß sie besser sein würde als die, die hinter ihnen lag.
    Nicht alle lächelten. LaNague machte Haworth in der Menge aus, der zu ihm hinaufschaute, die rechte Hand gegen seine Stirn gepreßt – war er vielleicht verletzt? Auf seinem Gesicht spiegelte sich äußerste Konzentration wider, während er das rechte Auge zusammenkniff. Die Menge schien ihn völlig zu ignorieren. Metep hatte den Titel getragen, und für die Öffentlichkeit war deshalb er der Herrscher über das Imperium. Nur wenige wußten, daß in Wirklichkeit Haworth derjenige war, der fast alle wichtigen Entscheidungen getroffen hatte.
    LaNague wandte den Blick von dem obersten Ratgeber des Imperiums ab und sah über die Menge hinweg, die sich bis nach draußen erstreckte, hinaus in die hereinbrechende Dunkelheit. Aber während er den Kopf noch herumdrehte, bemerkte er aus den Augenwinkeln heraus plötzlich ein Glitzern an Haworths Handgelenk und begriff, was der andere vorhatte.
    LaNague sprang auf, zeigte mit dem Finger und rief: »Daro Haworth!« Die Richtungsmikrofone, die auf den eingestellt waren, der auf dem Thron saß, gleichgültig, ob es sich dabei um den Metep oder um jemand anderen handelte, verstärkten seinen Ruf in ein »Daro Haworth!«, das die Wände erbeben ließ.
    Schweigen senkte sich über die Freiheitshalle, als Haworth von einer vertrauten männlichen Gestalt mittleren Alters ergriffen und festgehalten wurde.
    »Laß ihn

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