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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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daß er die Freiheitshalle nicht mehr lebend verlassen würde. Es half ihm auch nicht, daß er es auf die in ihm ausbrechende Panik zurückführte. Nichts konnte es vertreiben, noch nicht einmal die Tatsache, daß er noch nie an Vorahnungen geglaubt hatte.
    Seine Eskorte machte in einem kleinen Vorzimmer halt, das auf das Podium der riesigen Halle hinausging. Der nach alter Tradition höher gesetzte Thron von Metep, eine diademähnliche Konstruktion mit einem sechs Meter hohen Podest in der Mitte, war mitten auf dem Podium errichtet worden, und darum standen zu ebener Erde fünf Stühle in einem Halbkreis. Rechts davon, nicht weit von LaNague entfernt, hatte man eine provisorische Anklagebank errichtet, die wie ein Galgen aussah. Und das alles nur meinetwegen, dachte LaNague.
    Obwohl er zwischen den Köpfen der Wachen hindurch nur wenig von ihr sehen konnte, erregte doch die Menge sein größtes Interesse. Viele Leute waren dort draußen in der Halle. Sehr viele sogar. Er hätte nie gedacht, daß sich so viele Menschen in die Freiheitshalle zwängen könnten. Ein Menschenmeer, das gegen das Podium wogte. Und soweit er feststellen konnte, standen noch Tausende vor dem Gebäude, die alle noch versuchten, irgendwie hineinzugelangen. Und aus unzähligen Kehlen brandete ihm ein Sprechgesang entgegen, der wie das Donnern einer aufgewühlten See klang:
    »… Freiheit für Robin! … Freiheit für Robin! … Freiheit für Robin! …«
    Die Mitglieder des Fünferrats, die schließlich eintraten, machten äußerst unbehagliche Gesichter, als sie die ungezügelte Menge erblickten, die gegen den Schutzwall aus Soldaten der Imperialen Wache wogte, der sie von ihren loyalen Untertanen trennte. Die Soldaten standen in Dreierreihen hintereinander und waren alle schwer bewaffnet. Haworth kam als letzter herein, und LaNague hatte den Eindruck, daß auch er irgendwie unter Bewachung stand. Wurde der oberste Ratgeber bedroht, oder hatte er sich gegen eine Gerichtsverhandlung entschieden und war von den anderen überstimmt worden? Eine interessante Frage.
    Das Geschrei der Menge wurde noch lauter, als der Rat eintrat, und die drei Worte des Sprechgesangs hallten von den Wänden zurück und schienen jeden Einwand ersticken zu wollen. Und als schließlich Metep hereingeführt wurde und seinen Thron bestieg, schwollen die Stimmen zu einer fast betäubenden Lautstärke an. Der Herrscher hatte zur Feier des Tages sein bestes Gewand für die Kameras angelegt, die sein Bild den Millionen von Thronern übertrugen, die nicht selbst dabei sein konnten.
    Die sechs Führer des Imperiums schienen alle von dem Ruf der Menge beunruhigt zu sein, aber jeder auf eine andere Weise. Die Ratsmitglieder zeigten ganz offen ihre Angst und machten den Eindruck, als wäre ihnen nichts lieber, als möglichst weit entfernt von diesem Ort zu sein. Metep dagegen sah verärgert, zornig und herrisch aus, wie es sich für seine Rolle als Herrscher gehörte. Er empfand den Sprechgesang als persönliche Beleidigung … womit er keineswegs unrecht hatte.
    Sein Thron begann sich zu heben, und als er seine höchste Position erreicht hatte, wandte sich Metep an sein Volk. Automatische Richtungsmikrofone trugen seine Stimme in jeden Winkel der Halle und bis hinaus auf die Straßen, die von wartenden Menschen verstopft waren.
    »Ich verlange Ruhe während dieses Verfahrens«, sagte er mit einer Stimme, die so viel Selbstvertrauen und Autorität ausstrahlte, daß die Menge augenblicklich ruhig wurde, um zu hören, was er ihnen mitzuteilen hatte. »Jeder, der sich nicht so verhalten kann, wie es der Bedeutung der Angelegenheit angemessen ist, wird hinausgeworfen.« Er drehte den Kopf nach links. »Bringt den Gefangenen herein.«
    Als LaNague zur Anklagebank geführt wurde, geriet die Menge in eine Bewegung ähnlich einem See, der von einer plötzlichen Brise aufgewühlt wird. Die Leute drängten sich nach vorn, verdrehten die Hälse, kletterten auf die Schultern des Nebenmanns, um einen Blick auf den Mann zu werfen, der es Geld hatte regnen lassen. Die Soldaten der Imperialen Wache, die dazu abkommandiert worden waren, die Menge unter Kontrolle zu halten, hatten alle Hände voll zu tun, aber auch sie ließen es sich nicht nehmen, sich kurz umzuschauen, um Robin Hood zu sehen.
    Ein paar Jubelrufe und kurzlebige, vereinzelte Sprechgesänge »Freiheit für Robin!« erklangen, aber der größte Teil der Zuschauer verharrte in ehrfürchtigem Schweigen. LaNague blickte auf das Meer

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