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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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im bewohnten Universum. Aber wenn ich sterbe, dann ist es genau das Zeug, mit dem ich Abschied nehmen möchte.
    Schließlich wurde es ursprünglich genau dafür entwickelt und hergestellt – damit die Todkranken ihre letzten Tage und Wochen in schmerzfreien, euphorischen Halluzinationen verbringen konnten. Trotzdem war natürlich niemand überrascht, als überall auf den bewohnten Welten nur wenige Jahre nach seiner Freigabe Zemsüchtige auftauchten. Zemmelarähnliche Stoffe wurden mittlerweile auf vielen Planeten produziert, doch das Zem der Styx Corp. auf der Erde war bekanntermaßen das beste.
    »Dann erzähl mal, was du über Barkham weißt.«
    Wieder dieses Lächeln. »Das kostet dich etwas.«
    »Wenn ich ihn finde, dann bekommst du fünfundzwanzig Prozent von allem, was ich damit verdiene. Betrachte es als eine Investition.«
    »Sagen wir fünfzig Prozent.«
    »Zuviel. Ich kann alles, was du mir erzählst, auch in den Tunnels in Erfahrung bringen.« Ich wies mit dem Daumen nach hinten über die Schulter. »Wahrscheinlich sogar an der Bar.«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen.«
    Er hatte recht. Ich zuckte die Achseln. Wenn ich zuerst an Barkham herankäme, dann wäre die Hälfte von fünfzig oder hunderttausend Solcredits mehr, als ich je in meinem ganzen Leben auf einem Haufen gesehen habe. Das Geld war allerdings nicht der wesentliche Grund für meine Bemühungen. Yokomata hatte mich ›drittklassig‹ genannt. Und das sollte sie zurücknehmen.
    »Ist gemacht.«
    »Wie kann ich sicher sein, daß ich dich jemals wiedersehe, falls du die Belohnung einsacken solltest?«
    Ich bot ihm die einzige Sicherheit an, die ich hatte: »Ich gebe dir mein Wort.«
    Er streckte und reckte sich zu seiner eindrucksvollen Größe. »Bei jedem anderen würde ich jetzt lachen. Aber bei dir, Sig … abgemacht.«
    Wir besiegelten das Geschäft mit einem Händedruck, dann beugte er sich vor.
    »Also hör zu: Barkham kam aus den U-Bahntunnels und stieg in der Organisation der Yokomata ziemlich schnell auf. Er ist seit zwei Jahren die rechte Hand Yokomatas. Er hat den Ruf, wann immer sich die Möglichkeit bietet, krumme Geschäfte zu machen, selbst wenn es dafür überhaupt keinen Anlaß gibt. Er arbeitet eben gerne so. Aber wenn du versuchst, mit ihm genauso zu verfahren, ihn übers Ohr zu hauen, dann verschwindest du spurlos und warst nicht mehr gesehen.«
    »Ein übler Kerl.«
    »Das kann man wohl sagen. Er war genau der richtige Mann für die Yokomata, hatte alles fest im Griff und sorgte dafür, daß alles glatt lief – bis er auch Yokomata austrickste.«
    Und das sollte der Bursche sein, der Harlow-c eine grüne Karte besorgt hatte und mit ihr zu den Außenwelten abhauen wollte? Meinten wir beide tatsächlich den gleichen Kerl?
    »Wie hat er das denn gemacht?«
    Elmero seufzte. »Hab’ das selbst schon die ganze Zeit herauszubekommen versucht. Ist gar nicht einfach. Yokomata hält über die Affäre den Mund, läßt nichts durchsickern – was wahrscheinlich bedeutet, daß sie wohl ziemlich dumm aussieht, wenn Einzelheiten davon in den Röhren bekannt werden. Was ich weiß, ist jedenfalls soviel: Yokomatas Bande stahl hundert Ampullen Zemkonzentrat direkt aus der Produktion.«
    Bis jetzt hatte ich gestanden und mich an seinen Schreibtisch gelehnt. Nun setzte ich mich. Hundert Ampullen Konzentrat! Es konnte unzählige Male verdünnt werden, ehe es in die Hirne der Süchtigen gelangte.
    »Wieviel ist das Zeug wert?«
    »Millionen, wenn es am Ende den Konsumenten angeboten wird, aber man erzählt sich, daß Yokomata die Menge insgesamt zu einem Sonderpreis verkaufen wollte, um einen schnellen Gewinn zu machen. Und Barkham sorgte für den Verkauf. Er managte das Geschäft.«
    »Und der ist jetzt verschwunden.«
    Elmero nickte. »Mit dem Zem. Und den ein oder zwei Millionen Vorauszahlung aus dem Verkauf.«
    Kein Wunder, daß Yokomata eine hohe Belohnung ausgesetzt hatte.
    »Und seitdem gibt es keine Spur von ihm.«
    Elmero nickte.
    »Und was ist bei Central Data?«
    »Ich ließ eine Vertrauensperson dort seine Kreditkartenspur verfolgen – etwas, das, wie ich sicher bin, Yokomata längst getan hat –, aber Barkham hat seit Freitag seinen Daumen nicht mehr benutzt.«
    Was bedeutete, daß er Tauschgeschäfte tätigte, um sich bewegen zu können. Nur ein kompletter Vollidiot würde auf der Flucht seinen Daumen benutzen. Jedesmal, wenn er etwas kaufte oder verkaufte, würde die Transaktion bei Central Data festgehalten und

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