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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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tatsächlich.«
    »Nun, Mr. Dreyer«, sagte Brode von der anderen Seite des Raums. »Ich warte. Die Zeit wird knapp.«
    »In Ordnung«, rief ich zurück. »Bringen wir es hinter uns.«
    Lums Augen weiteten sich. »Was hinter uns bringen?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    Der massige Wächter winkte mich zur Tür. Während ich seiner Aufforderung folgte, hörte ich, wie Lum sagte: »Und was ist mit mir?«
    »Sie und ich werden uns eingehend unterhalten, Mr. Lum«, sagte Brode.
    »Ich möchte aber lieber in meine Zelle zurück.«
    »Nichtsdestotrotz werden wir noch über Ihre Vorstellung von staatsmännischem Verhalten diskutieren.«
    Dann glitt die Tür hinter mir zu und sperrte sie ein.

 
15
     
    Sie erklärten mir, was ich sagen sollte, ließen es mich wieder und wieder durchgehen und probieren, bis ich es auswendig konnte. Dann statteten sie mich mit einem durchsichtigen, daumennagelgroßen Mikrofon aus, einer Fingerkontrolle zum Ein- und Ausschalten und stellten mich auf eine Schwebeplattform. Ein anderer aus Brodes unerschöpflichem Vorrat an Helfern lenkte das Ding. Von unten klang der Sprechchor weiterhin herauf.
    »… WEN-DEEEEEE! WEN-DEEEEEE! WEN-DEEEEEEl! … «
    Als die Plattform in Sicht kam und heruntersank, brach das Rufen ab und verstummte. Als wir eine Höhe von zehn Metern erreicht hatten, konnte ich sehen, daß die Menge deutlich voneinander getrennt war – die zerlumpten Streuner standen vorne, die besser gekleideten Realmenschen drängten sich dahinter. Die beiden Gruppen vermischten sich so gut wie gar nicht. Hinter mir wurden die Eingänge zur Pyramide von Gelbjacken blockiert.
    Ich winkte den Kids zu und schaltete mein Mikro am Kinn ein.
    HALLOOOO, STREUNER! dröhnte es aus Lautsprechern in der Wand der Pyramide in die Luft.
    Einige der Kids mußten zu den Lost Boys gehören, denn ein Murmeln durchlief die Massen unter mir. Es sammelte sich zu einem neuen Sprechchor, knapper, härter als der andere: »Sig-gy! Sig-gy! Sig-gy!«
    Bei weitem nicht so laut wie der Wendy-Ruf, weil die Realmenschen nicht mit einstimmten. Wahrscheinlich fragten sie sich, wer dieser Siggy war? Schließlich war er ja am Abend vorher nicht im Datenstrom aufgetaucht.
    Aber die Kinder kannten den Namen. All diese kleinen Gesichter und großen hoffnungsvollen Augen waren mir zugewandt. Ein Frösteln schüttelte mich.
    »ICH HABE EINE BOTSCHAFT FÜR EUCH ÜBER WENDY.«
    Die Lautstärke des einsetzenden Triumphgebrülls ließ die Plattform vibrieren, und dann begann wieder der Wendy-Ruf.
    Ich haßte mich für das, was ich tun wollte. Um es noch etwas hinauszuschieben, schaltete ich das Mikro ab und fragte den Helfer: »Übrigens, wie konnten Sie eigentlich M. A. Central schließen? Ich dachte, es stünde allen Bürgern zu jeder Tageszeit offen.«
    Das Grinsen des Helfers war selbstgefällig. »Richtig, aber wir fanden eine längst vergessene Vorschrift, die Kindern den Zutritt untersagt, es sei denn, sie befinden sich in der Begleitung Erwachsener.«
    »Schön, schön«, sagte ich. »Das ist ja raffiniert.«
    Die Streuner in der Menge gerieten in Bewegung, und plötzlich saß B.B. auf der Schulter eines Gefährten und winkte und strahlte vor Stolz über das ganze Gesicht. Ich konnte es in seinen Augen lesen: Siggy ist da. Siggy wird uns nicht im Stich lassen. Siggy schafft alles.
    In diesem Moment traf ich meine Entscheidung.
    »Bringen Sie mich zu dem Jungen runter«, verlangte ich.
    »Das war aber nicht geplant.«
    »Lassen Sie mich ein wenig improvisieren. Was ich zu sagen habe, gewinnt noch mehr Wirkung, wenn einer der Lost Boys auf meinen Schultern sitzt.«
    Der Helfer konferierte kurz mit der Pyramide. Sie mußten in Brodes Büro angefragt haben, denn die Antwort ließ einige Zeit auf sich warten. Aber am Ende bekam er das Okay, und wir gingen hinunter.
    Ich bedeutete den Kindern unter mir, einen Landeplatz freizumachen und B.B. vortreten zu lassen. Sie wichen von ihm zurück, als wir bis auf eine Höhe von zwei Metern heruntergingen.
    In diesem Moment sprang ich von der Plattform herunter. Über das Geländer und auf den Erdboden.
    »He!« brüllte der Helfer. »Das dürfen Sie nicht!«
    Ich achtete nicht auf ihn. Schnappte mir B.B. und rannte mit ihm zum nächsten Pyramideneingang. Die jubelnden Streuner machten uns Platz.
    Der Helfer folgte uns mit seiner Plattform. Er warnte die Gelbjacken an der Tür, auf die ich zulief.
    »Haltet ihn auf!«
    Das war dann der entscheidende Moment. Jetzt riß ich den Blaster hoch

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