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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Vierfinger. »Frag sie, warum sie in seinem Apartment war.«
    »Ich habe ihn gesucht«, antwortete der Klon, ehe Vierfinger den Mund aufmachte. »Wir wollten uns am Freitagabend treffen, aber er kam nicht zu unserer Verabredung.«
    »Hat sie deshalb Dreyer angeheuert, um ihn zu suchen?« meinte Yokomata zu Vierfinger. »Interessiert sie sich für alle Kunden so sehr?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte der Klon eilig, und ich wußte genau, was sie jetzt sagen würde, aber ich hatte keine Möglichkeit sie daran zu hindern. »Wir wollten heiraten.«
    Für eine oder zwei Sekunden herrschte in dem Raum absolute Stille. Rotnase war der erste, der herausplatzte; er gab einen Laut von sich, als stünde er kurz vor dem Ersticken, dann lachte er brüllend los. Vierfinger und der Pilot stimmten mit ein. Der Klon errötete und biß die Zähne zusammen und reckte trotzig das Kinn vor. Nur Yokomata blieb scheinbar unbeteiligt.
    Was mir am meisten Sorgen machte. Yokomata verhörte uns persönlich. Das bedeutete, daß der Aufenthaltsort von Kyle Bodine/Kel Barkham für sie so wichtig war, daß sie diesen Job keinem ihrer Helfershelfer anvertrauen wollte.
    Als das Gelächter schließlich erstarb, richtete sie ihren Blick auf mich, und in meinem Magen bildete sich ein schmerzhafter Knoten. Aber ich krümmte mich nicht sichtbar; ich stand nur da.
    »Und was haben Sie in Erfahrung gebracht, seitdem dieses Cyberland-Girl Sie als Klientin engagiert hat?«
    Ich zuckte lässig die Schultern. »Nicht allzuviel, eigentlich nichts anderes, als daß Ihre Männer ziemlich nachlässig suchen – in dem Durcheinander, das die hinterlassen haben, hätte ich eine ganze Leiche verstecken können – und daß Sie sehr daran interessiert sind, den Burschen zu finden.«
    »Mehr nicht?«
    »Ich bin ja erst seit Mittag an der Sache dran. Ich bin zwar gut, aber nicht so gut.«
    Yokomata stand hinter ihrem Schreibtisch auf, umrundete ihn und kam auf mich zu. Sie war größer, als ich ursprünglich angenommen hatte.
    »Sie sind nicht gut, Mr. Dreyer. Die wenigen Leute, die schon mal von Ihnen gehört haben, meinen, Sie seien früher mal gut gewesen, aber nun sind Sie allenfalls drittklassig und leben von dem, was andere schon mal übersehen. Ich möchte nicht wissen, was die Klons von Ihnen halten.«
    »Sie finden, daß er ehrlich ist«, sagte der Klon.
    Wir ignorieren sie beide – Yokomata nahm ihre Anwesenheit nicht zur Kenntnis, und ich ließ es nicht zu, daß ein Klon für mich ein Wort einlegte. »Kommen Sie mal her«, sagte Yokomata und winkte mich zur Wand. »Ich möchte Ihnen etwas zeigen.«
    Die Wand wurde durchsichtig, während wir auf sie zugingen, und gestattete uns einen Blick auf den Garten.
    »Schöner Rasen«, sagte ich. »Ich glaube allerdings, daß Sie ihn nicht selbst schneiden.«
    »Passen Sie auf«, sagte sie. »Es ist fast soweit.«
    Also paßte ich auf. Ich betrachtete das Gras, betrachtete die Bäume und ihre langen Schatten, die vom Wind schwankten. Ich wollte mich schon wieder abwenden, als etwas aus einem Gebüsch unweit des Hauses hervorschoß – oben braun, Unterseite hell, schlanke Beine, eleganter Hals. Ein Reh. Geweihlos. Eine Hirschkuh.
    Sie rannte im Zickzack durch den Garten und erstarrte dann, blieb reglos wie eine Statue einige Herzschläge lang stehen, dann rannte sie verzweifelt los. Aber sie hatte keine Chance. Ein graugrünes Ungeheuer kam in Sicht, überholte die Kuh und biß ihr den Kopf ab.
    Ich hörte den Klon hinter mir aufschreien, als zwei Blutfontänen vom Halsstumpf in die Luft schossen. Der Körper rannte weiter. Ein paar Schritte lang sah es so aus, als würde er ohne Kopf davonrennen. Dann knickten die Beine ein, und er stürzte ins Gras. Der Tyrannosaurus Rex packte das hintere Ende des Kadavers mit seinen Fangzähnen und riß ihn hoch. Ein schneller Schlenker mit dem Kopf, ein gieriges Schlucken, und die Hirschkuh war verschwunden.
    »Abartig«, sagte ich.
    »Das macht einen nachdenklich, nicht wahr?« flüsterte Yokomata neben meiner Schulter.
    »Und man fängt an zu begreifen«, sagte ich langsam nickend, »daß das Reh, wenn es etwas wußte, jetzt nicht mehr reden kann. Und niemals mehr reden wird.«
    Yokomata schwieg einen Moment, dann sagte sie: »Kommen Sie mit.«
    Wir alle trotteten nach unten in eine Zimmersuite, die weitaus sparsamer möbliert war als die obere. Sie bedeutete mir, in einem gepolsterten Ruhesessel Platz zu nehmen.
    »Machen Sie es sich nur bequem. Ich möchte Ihnen ein paar

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