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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Fragen stellen.«
    Also setzte ich mich –
    – und saß in der Falle. Stahlklammern sprangen aus den Polstern heraus und legten sich um meine Hand- und Fußgelenke.
    Mit einer Stimme, als bestellte sie ein Frühstück, sagte Yokomata: »Gebt ihm einen Schuß Wahrheit.«
    Panik überkam mich, und ich bäumte mich in dem Sessel auf und versuchte, die Fesseln zu sprengen. Ich wußte, daß sie nicht nachgeben würden, aber ich mußte es wenigstens versuchen.
    »Ich habe Ihnen bereits alles gesagt, was ich weiß!« rief ich. »Auf diese Weise erfahren Sie auch nicht mehr!«
    Yokomata beachtete mich gar nicht. Sie wollte sichergehen, daß ich ihr alles verriet. Wenn mir ein anderer Weg eingefallen wäre, sie zu überzeugen, dann hätte ich ihn sicherlich versucht, ganz gleich, wie er ausgesehen hätte. Alles, nur um eine Dosis Wahrheit zu vermeiden. Aber in meinem Geist herrschte eine große Leere.
    »Was ist mit dem Klon?« fragte Rotnase.
    Yokomata lächelte zum erstenmal. Ihre Stimme troff vor Verachtung. »Barkham nannte ihr einen falschen Namen und sagte, er wolle sie heiraten.«
    Das reichte wohl.
    »Was geschieht jetzt?« sagte der Klon.
    Vierfinger zog eine Schublade aus der Wand und holte eine Injektionspistole hervor. Er kam auf mich zu. Rechts neben mir hörte ich den Klon etwas sagen. »Was tun Sie da?«
    Das wollte ich wirklich nicht. Weniger als alles auf der Welt – vielleicht sogar den Tod – wollte ich das. Aber ich konnte verdammt noch mal nicht das geringste tun, um es zu verhindern. Alle Energie, die ich sammeln konnte, verwandte ich darauf, meine Schließmuskeln daran zu hindern, nachzugeben, während er lässig den Lauf gegen die Wölbung meiner Schulter preßte und den Auslöser betätigte. Es ertönte ein leises Zischen, Pfffffttt!, und ich spürte einen Stich, als die Droge durch mein Hemd und meine Haut drang.
    Und das war es dann. Ich sackte im Sessel zusammen und gab mir alle Mühe, nicht ganz zusammenzubrechen. Schon nach sehr kurzer Zeit wäre alles, was ich wußte, für jeden, der fragte, sofort verfügbar.
    »Sagt mir Bescheid, wenn er soweit ist«, sagte Yokomata, während sie hinausging.
    Der Klon kam auf mich zu. »Sind Sie in …?«
    Rotnase riß das Girl am Arm zurück. »Bleib weg von ihm!« Die Berührung schien ihn auf einen bestimmten Gedanken zu bringen. Er sah zu Vierfinger. »Das ist geradezu ideal – wir haben Zeit zum Totschlagen und ein Cyberland-Girl bei uns, das uns dabei helfen kann.«
    »Klingt gut«, sagte Vierfinger.
    »Ich bin jetzt nicht im Dienst«, gab der Klon ihnen Bescheid.
    Rotnase stieß sie in Richtung Hinterzimmer. »Aber gleich wirst du’s sein.«
    »Das sage ich meinem Eigentümer!« Ihre Stimme klang jetzt etwas schriller.
    »Wahrscheinlich gehört Yokomata sogar dein Eigentümer!«
    Die drei bewegten sich aus meinem Gesichtsfeld hinaus. Ich machte mir nicht die Mühe, den Kopf zu drehen, um ihnen nachzuschauen. Sondern ich saß nur da, schwitzte und wartete. Irgendwo im Haus lief der DataFluß. Und aus dem Hinterzimmer drangen Geräusche. Eine protestierende Stimme. Und gelegentlich ein fleischiges Klatschen, ein Schmerzensschrei. Ich hörte nicht bewußt zu. Alles, was ich denken konnte, war, daß sie bald zurückkommen und mir ihre Fragen stellen würden, und ganz gleich, was sie fragten – wirklich ganz egal was –, ich würde ihnen die Wahrheit sagen.
    Schließlich erschien Yokomata wieder. Sie sah sich in dem leeren Raum um und blickte dann leicht verärgert zum Hinterzimmer, dann kam sie auf mich zu.
    »Ihr vollständiger Name?« fragte sie.
    Die Worte kamen wie von selbst heraus. »Sigmund Chando Merlandry Dreyer.«
    »Wo wohnen Sie?«
    Ich gab ihr meine Wohnabteilnummer in Brooklyn, dann meine Büroadresse im Verrazano Complex an, denn manchmal schlafe ich dort. Ich konnte wirklich nichts verheimlichen.
    Der Klang unserer Stimmen mußte Rotnase und Vierfinger alarmiert haben, daß ihre Chefin wieder zurückgekehrt war. Während sie eilig den Raum betraten und dabei ihre Kleidung in Ordnung brachten, bedachte ihre Chefin sie mit einem eisigen Blick.
    »Sind Sie verheiratet?« fragte Yokomata mich.
    Ich versuchte zu protestieren, aber die Antwort machte sich geradezu selbständig und schlüpfte vorher raus. »Ich war es – bin’s nicht mehr –, und das hat nichts mit Ihnen zu tun!«
    Yokomata lächelte. »Ich glaube, Sie sind weit genug weggetaucht. Und jetzt erzählen Sie mal: Enthalten Sie mir irgendwelche Informationen über Kel Barkham

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