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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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höre, ist die Herzogin auch hier«, sagte Nancy.
    »Ja.« Declan nickte. »Sie wäre sicher furchtbar enttäuscht, wenn Sie uns ohne eine Unterredung mit ihr verließen.«
    Nancy lächelte abermals. »Das würde mir nicht im Traum einfallen.«
    Am folgenden Morgen machte sich William nach Kasis auf. Gaston begleitete ihn. Declan entschloss sich erst in letzter Minute mitzukommen. Abgefahren, dachte William, fast wie damals in der Legion.
    Ehe sie aufbrachen, schaute Jack in seinem Zimmer vorbei. Er wirkte irgendwie jünger, schüchtern und niedergeschlagen. »Kommen Sie zurück?«
    William nickte.
    »Irgendwann.«
    »Also gut.« Jack schien noch etwas sagen zu wollen, ließ es dann aber.
    »Wie läuft’s so?«, erkundigte sich William.
    Jack schaute auf seine Füße. »Ich will nicht auf die Hawk’s.«
    Zorn durchfuhr William. »Wollen sie dich denn da hinschicken?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Nein. Bloß … Ich mache nichts richtig. Es heißt immer nur Jack, Jack, Jack. Jack hat dies ruiniert, Jack hat das kaputt gemacht. Ich tu ja alles, aber nichts klappt.«
    »Du musst nicht auf die Hawk’s«, sagte William. »Und wenn doch, nehme ich dich mit zu mir.«
    Jack erstarrte. »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    »Warten Sie nicht zu lange, bis Sie wiederkommen.«
    »Mach ich nicht.« William streckte die Hand nach einem Korb Süßigkeiten aus, den jemand auf dem Tisch stehen gelassen hatte, suchte eine in Folie verpackte Tafel Schokolade aus und gab sie Jack.
    »Ein kluger Junge hat mir mal gesagt, das hilft«, sagte er. »Warte auf mich, und mach keine Dummheiten.«
    Fünf Tage später stand William auf dem Balkon von Kasis Castle und blickte über das riesige Feld mit silbrigem Moos behängter Zypressen. Gerade mal zwei Meilen südlich von hier gewährte die Grenze Zugang zum Moor.
    Der Angriff auf Kasis hatte weniger als eine Stunde gedauert. Vier Agenten der Hand waren im Bergfried getötet worden, und Erwins Leute hatten so viel belastendes Material gefunden, dass sie damit monatelang beschäftigt sein würden. Nun konnte niemand, der noch ganz bei Trost war, mehr behaupten, dass die Kasis neutral seien.
    Antoine de Kasis starb, als er sich seiner Festnahme widersetzte. Allzu sehr hatte er sich jedoch nicht widersetzt, dachte William. Er war stinksauer und verletzt gewesen, also war de Kasis von seiner Hand gestorben, ehe er ernsthaften Widerstand leisten konnte.
    Zwei Stunden später tauschte William das Dokument der Kasis gegen die Kopie des Journals aus. Darin fehlten ein paar entscheidende Seiten, aber so perfekt funktionierte sein Gedächtnis auch wieder nicht, und die Forschungsergebnisse lagen größtenteils vor, sodass Nancy durchaus zufrieden war. Falls sie ihn verdächtigte, irgendwas zurückzuhalten, ließ sie es sich nicht anmerken. Während William das Journal gegen das Dokument austauschte, unterrichtete Erwin Gustave und eskortierte ihn mit einer Abteilung Agenten des Spiegels, die für die Sicherheit der Mars während ihrer Evakuierung sorgen sollten, nach Hause. Besser so, überlegte William. Er war sich nicht sicher, was der Mann von ihm hielt.
    Mittlerweile waren drei Tage ohne eine Nachricht von Cerise vergangen. Dabei befand sie sich nur eine Tagesreise entfernt im Moor. Er hatte getan, was er konnte. Wegen der Gefahr für ihre Familie konnte sie nicht bei ihm sein. Dafür hatte er gesorgt. William verzog das Gesicht. Er dachte daran, ins Rattennest zurückzukehren, entschied sich aber dagegen. Er wusste, wie sie dachte. Wenn er dort aufkreuzte, nachdem er ihren Vater und ihre Familie gerettet hatte, würde sie bei ihm sein müssen, ob es ihr gefiel oder nicht. Also saß er allein hier herum und wartete. Wartete darauf, ob sie sich für oder gegen ihn entschied.
    Wenigstens in seinen Träumen kam sie zu ihm. Ihr Gesicht blieb verschwommen, dennoch wusste er, dass sie es war, weil er ihren Duft riechen und ihre Stimme hören konnte, die besänftigend seinen Namen rief. Als er aufwachte, knurrte und heulte die Wildheit in ihm, verlassen, verletzt und so einsam, dass er sich fragte, ob er den Verstand verlor. Also kam er jeden Morgen auf diesen verdammten Balkon und starrte ins Moor. Es lag nun nicht mehr in seiner Hand. Er konnte nur noch warten.
    Cerise hob das Gesicht von den Armen. Draußen war die Nacht übers Moor gesunken. Vertraute, rasche Schritte kamen die Stufen zu ihrem Versteck herauf.
    »Darf ich reinkommen?«, fragte ihr Vater von der Treppe.
    Sie nickte.
    Er trat ein und

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