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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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erstreckte sich eine Halle, an deren einem Ende eine Treppe nach oben führte. Beiderseits der Stufen führten Torbögen in einen riesigen Saal. Unter Rose’ Füßen dehnten sich ausgetretene Steinböden, die Wände waren mit Wandteppichen dekoriert, unter denen in mächtigen Kübeln kleine Bäume und leuchtende Blumen wuchsen. Im Licht zahlreicher Fenster wirkte die Halle erstaunlich freundlich.
    Da erschien ein silberhaariger Mann in schwarzer Lederkleidung und mit grimmigem Gesicht. Er sah aus, als könnte er Menschen allein mit seinem Blick ins Jenseits befördern. »Er wartet bereits auf Euch, mein Lord«, sagte er.
    Declan nickte und sah sie an. »Wartet bitte hier«, sagte er. »Ich bin gleich wieder da.«
    Dann lief er die Treppe hinauf. Der Mann folgte ihm. Nun waren sie allein.
    George schaute auf seine Schuhe. Jack pflückte ein kleines Blatt vom nächsten Baum und kaute nervös darauf herum.
    »Jack, nicht«, nuschelte Rose.
    Als unter einem der Torbögen in der rechten Wand eine Frau auftauchte, verschluckte Jack das Blatt.
    Die Frau war älter, groß, dunkelhaarig, sehr schön und trug ein lumpiges, mit heller Farbe beschmiertes Hemd. Sie sahen einander an.
    »Wer sind Sie?«, fragte die Frau. Ein frostiger Glanz glitt über ihre Augen und verschwand in ihren dunklen Tiefen.
    Lieber Gott. Eine Blaublütige.
    »Ich bin mit Declan hier«, antwortete Rose. »Das sind meine Brüder. Wir warten hier nur eine Minute.«
    Die Frau schürzte die Lippen. »Kommen Sie aus dem Broken?«
    »Eigentlich aus dem Edge«, erklärte Rose vorsichtig.
    »Können Sie Wände streichen?«
    Rose blinzelte. »Ja.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zur Hand zu gehen? Ich streiche die ganze Zeit, und mir tut schon der Rücken weh.«
    Darauf gab es nur eine mögliche Antwort. »Absolut nicht.«
    Die Frau lächelte. Ihr Lächeln war sehr freundlich, sodass Rose sich ein wenig entspannte. »Dann kommen Sie mit.«
    Sie folgten ihr in eine Seitenhalle, eine Treppe hinauf in den zweiten Stock und in einen mit Stoff ausgelegten Raum. Die halbe Wand war bereits cremefarben, der Rest noch stahlgrau.
    »Ich finde, creme sieht besser aus, oder?«, sagte die Frau.
    »Es wirkt auf jeden Fall heller.«
    Die Frau drückte ihr eine Rolle in die Hand, und ein paar Minuten darauf widmeten sich Rose und die Jungs dem Pinseln.
    »Immer wenn ich Kummer habe, streiche ich die Wände neu«, sagte die Frau. »Vier Zimmer habe ich schon fertig. Na ja, eigentlich sechs, weil ich mich ein paar Mal doch noch für eine andere Farbe entschieden habe. Ihre Brüder sind entzückend.«
    »Danke. Warum hatten Sie Kummer?«, erkundigte sich Rose.
    »Natürlich wegen Declan. Das ganze Elend mit Casshorn hat mich beinah vorzeitig ins Grab gebracht. Ich weiß, wir haben gesiegt, aber könnten Sie mir vielleicht die Einzelheiten berichten?«
    Rose biss sich auf die Unterlippe. »Ich weiß nicht, ob das richtig wäre.«
    Die Frau lächelte. »Das meiste weiß ich schon: Casshorn hatte dem Herzog der Südprovinzen eine Maschine gestohlen, die mit Magie lief und Bestien produzierte. Dann transportierte er sie durchs ganze Land ins Edge. Declan zog los, um sie zurückzuholen und William zu retten, der in Schwierigkeiten steckte. Aber wie ging die Sache aus?«
    »Declan hat geblitzt, und Rose wäre fast gestorben, weil sie mit ihren Blitzen Casshorn umgebracht hat, aber keine Blitze mehr übrig hatte, und dann hat Declan ihr mit seinem Blitz das Leben gerettet«, berichtete Jack.
    »Jack!«, versetzte Rose.
    Die Frau machte Augen. »Wirklich?«
    Jack nickte. »Großmama hat gesagt, Rose hat aus Mund und Augen geblutet.«
    George stieß Jack den Ellbogen in die Rippen. »Klappe!«
    »Jetzt muss ich die ganze Geschichte erfahren«, sagte die Frau.
    »Lieber nicht«, entgegnete Rose.
    »Bitte, ich bestehe darauf.«
    Zwanzig Minuten und zwei Wände später wusste sie alles, obwohl Rose nicht genau sagen konnte, wie es dazu gekommen war.
    »Sie wollen wirklich, dass er bis zur Hochzeit noch einen Monat wartet?« Die Frau lachte leise.
    »Ich möchte, dass er sich sicher ist.«
    »Wissen Sie, wie lange die Herzogin ihn schon zu verheiraten versucht? Wenn sie herausfindet, dass er eine Braut hat, kommen Sie ihr nicht mehr davon.«
    »Ich hoffe, dass ich der Herzogin gar nicht erst begegne. Ich habe nämlich keinen Schimmer von Manieren, Frisuren oder passenden Klamotten, deshalb hoffe ich, ich kann ein bisschen was nachholen, bevor ich ihr über den Weg laufe.« Rose hielt

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