Land meiner Träume collin1
zurück nach Cornwall, Con. Heirate Jenny, wie geplant. Das wäre das Beste für uns beide.« Er nickte langsam. »Meine süße Zigeunernixe. Lass mich dich ein letztes Mal halten.« »Ich … Oh, Con.« Sie trat in seine Arme. Sein Kuss war ungestüm, und ihre Tränen benetzten ihre Gesichter. Als sie den Kuss abbrach, hielt er sie weiter fest, so fest, dass sie seine Verzweiflung spürte. Nach einer Weile lie? er sie los und hob eine Hand, um ihre Tr?nen wegzuwischen. »Adieu, Meggan. Möge dein Leben erfüllt und glücklich werden!« Er verließ das Zimmer, das Haus, und Meggan blieb, wo sie war, bis sie wusste, dass er am Ende der Straße um die Ecke gebogen war.
Con ging rasch zurück zu seinem Hotel. Er musste Adelaide sofort verlassen, solange er noch die Kraft besaß, von Meggan wegzugehen. In seinem Zimmer packte er rasch seine Koffer, dann zahlte er seine Rechnung und beschaffte sich eine Mietkutsche mit Kutscher, der ihn zum Hafen bringen sollte. Dort angekommen, stellte er fest, dass drei Schiffe vor Anker lagen, von denen eines sich gerade zum Ablegen fertig machte. Vom Kai aus machte er den Kapitän auf sich aufmerksam. »Können Sie noch einen Passagier aufnehmen?« Der Kapitän lehnte sich über die Reling. »Können Sie sich eine Kabine leisten? Ich habe eine, die nicht besetzt ist.« »Dann nehme ich sie.« Er eilte zurück zur Kutsche, um den Kutscher zu entlohnen und sein Gepäck zu holen. Wohin das Schiff fuhr, wusste er nicht. Wichtig war nur, dass es ihn von Südaustralien wegbrachte.
16
D er Mann, der sich James Pengelly nannte, hatte nur eine entfernte Ähnlichkeit mit dem jungen Mann, der einst Rodney Tremayne gewesen war. In den Jahren in Australien hatte die Sonne seine einst blasse Haut gerötet. Sein Haar war ungepflegt und brauchte dringend einen Friseur, während ein Schnurrbart und ein kurzer Kinnbart seine untere Gesichtshälfte verdeckten. Die Augen waren immer noch vom selben klaren Blau, und die Fältchen um die Augenwinkel kamen vom vielen Blinzeln gegen die stechende Sonne. Diese Augen starrten jetzt die beiden jungen Frauen an, die Arm in Arm durch den Garten spazierten. Ihr Lachen wehte durch das offene Fenster, die höhere Stimmlage der einen verschmolz harmonisch mit der tieferen Stimme der anderen. Die Besitzerin des klimpernden Lachens schaute zum Fenster herüber, lächelte und winkte. James antwortete mit einem Heben der Hand und einem Lächeln, obwohl es die andere junge Frau war, die seine Aufmerksamkeit erregt hatte. »Sie sind eine Freude für die Augen, nicht wahr?« Charles Winton hatte den Raum betreten und stand jetzt neben seinem Buchhalter. »Wenn Sie Jane gesehen hätten, als wir sie gefunden haben, krank und halb verhungert, würden Sie noch mehr über die junge Frau staunen, die aus ihr geworden ist.« »Das haben Sie schon einmal gesagt. Abgesehen von der Farbe ihrer Haut würde man nicht vermuten, dass sie eine Aborigine ist. Und doch frage ich mich, Charles, was die Zukunft für sie bereithält.« »Inwiefern?« »Nun, erst einmal wären nur wenige Weiße bereit, ein schwarzes Mädchen als ihre eigene Tochter aufzuziehen. Kaum mehr wären bereit, ein schwarzes Mädchen in der weißen Gesellschaft zu akzeptieren, obwohl die Regierung eine Politik der Assimilation vertritt. Sie haben Jane in die Zivilisation eingeführt, aber haben Sie ihr damit einen Gefallen getan?« »Finden Sie, wir hätten die beiden sterben lassen sollen, wo es doch so leicht war, sie zu retten?« James wandte sich um, um Charles anzusehen. Dessen Lippen waren vor Verärgerung fest zusammengepresst. Die dichten Augenbrauen unter der gerunzelten Stirn zusammengezogen, starrte er die beiden jungen Frauen an. »Ich wollte weder Sie noch Mrs. Winton beleidigen, Charles. Ihre Wohltätigkeit ist äußerst löblich. Jane ist eine nette, intelligente junge Frau, und Hannah war in der kurzen Zeit, da ich sie kannte, ein absoluter Engel. Aber …« Er unterbrach sich, um in einer stummen Wiederholung seiner Frage die linke Schulter zu heben. Charles Winton räumte ein, dass an seiner Bemerkung durchaus etwas dran war. »Sie haben nichts gesagt, was Mary und ich nicht schon oft besprochen haben. Wir haben kürzlich lange über die Zukunft unserer beiden Mädchen nachgedacht, jetzt, wo sie im heiratsfähigen Alter sind. Wir werden für Jane einen guten Ehemann finden. Einen, der über die Farbe ihrer Haut hinwegsehen kann auf den Menschen darunter.« »Ich hoffe für Jane, dass Ihnen
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