Land meiner Träume collin1
freien kann, und bin runter nach Hahndorf gekommen, um nach ein paar Sachen zu schauen, die wir brauchen.« »Wir?« »Tommy, Hal und ich. Wir verlassen die Farm Ende der Woche und machen uns wieder auf den Weg nach Ballarat.« »Ende der Woche. Oh, so bald schon. Gibt es keine Möglichkeit, dass ich euch alle noch einmal sehen kann, bevor ihr abreist?« »Die Jungen wollen los, sobald ich zurück bin. Aber ich erzähle ihnen, dass wir uns getroffen haben.« »Ich freue mich so, dich zu sehen. So ein Zufall, dass wir beide am selben Ort sind.« »Wie kommt es, dass du in Hahndorf bist, Megs?« »Ich bin hier, um mich von einer Krankheit zu erholen.« Meggan fürchtete, die Hitze, die sie in ihren Wangen spürte, könnte ihre Worte Lügen strafen. Zu ihrer Erleichterung wirkte Will nur bestürzt. »Was für eine Krankheit? Warum bist du nicht bei den Heilbuths?« »Oh, natürlich, das weißt du ja noch gar nicht. Auch bei mir ist viel passiert, seit ihr Burra verlassen habt.« Meggan erzählte ihm von ihrer Heirat, von ihrem Gesangsunterricht und mit Stolz von ihrem Erfolg in Adelaide. »Ich bin froh, dass sich dein Traum erfüllt. Ich würde gerne deinen Mann kennenlernen.« »Vielleicht wirst du das eines Tages.« »Er ist nicht hier bei dir?« Meggan schüttelte den Kopf. »Er ist in Melbourne. Ich hätte ihn begleitet, wenn ich nicht die Mandelentzündung bekommen hätte.« »Dann bist du allein hier?« Die Frage war kein müßiges Gerede. Meggan wandte den Kopf ab, denn sie konnte ihrem Bruder nicht ins Gesicht lügen. »Megs.« Er fasste nach ihrem Gesicht, damit sie ihre Miene nicht vor ihm verbergen konnte. »Ich habe Con Trevannick gesehen.« Die oberen Schneidezähne in die Unterlippe gedrückt, blinzelte Meggan, um die Tränen in Schach zu halten. Will kannte sie zu gut, als dass sie die Wahrheit vor ihm hätte verbergen können. »Verurteile mich nicht, Will. Wir lieben uns.« »Liebe! Was hat Liebe zu einem Mitglied dieser Familie uns je gebracht? Nichts als Unglück.« »Ich weiß, aber Con würde nie etwas tun, das mich verletzen könnte.« Sein ungläubiges Schnauben stach ihr ins Herz. »Du überraschst mich, Megs. Ich dachte, ich würde dich besser kennen.« Er war verärgert über sie. »Bitte, Will, ich könnte es nicht ertragen, wenn du mich für das hasst, was ich getan habe.« »Ich würde dich nie hassen, Megs. Aber ich möchte es nicht erleben, dass man dir wehtut.« Meggans Lachen war leicht bitter. »Wehgetan hat es, als Con nach Adelaide zurückkam, nachdem ich einen anderen Mann geheiratet hatte.« Will war sichtlich besorgt. »Was ist mit deinem Mann, Megs? Du hast gesagt, er ist ein anständiger Mann. Wirst du ihn jetzt verlassen? Nur weil Con Trevannick beschlossen hat, dass er dich will?« »So versteh mich doch, Will. Das hier ist nur ein kurzes Zwischenspiel. Eines, das ich brauche. Ich gehe zurück nach Adelaide, um wieder Davids liebende Ehefrau zu sein.« Gütiger Himmel, wie herzlos ihre Worte klangen. »Wann gehst zu zurück, Megs? Bevor es zu spät ist?« Sie runzelte leicht die Stirn über Wills Ernst. »Zu spät für was?« »Ich weiß, wie stark deine Leidenschaft sein kann. Ich mache mir Sorgen. Je länger du bei Con Trevannick bleibst, desto schwerer wird es dir fallen, dich wieder von ihm zu trennen.« »Ich habe mir nie eingeredet, unsere Trennung würde leicht.« Ein würgender Schmerz sorgte dafür, dass sie die nächsten Worte in gequälter Eile äußerte. »Ich muss zu meinem Mann zurück.« Sie wusste, während sie das sagte, dass sie abreisen würde, so schnell Mills mit der Kutsche kommen konnte. Die Idylle mit Con war zu Ende. Sie würde Zeit allein brauchen, um um das zu trauern, was sie nicht haben konnte; Zeit, sich zu sammeln, bevor David zurückkehrte; Zeit, um zu lernen, jeden Hinweis auf ihren Betrug aus ihrer Stimme und ihrer Miene zu verbannen. Nach dem tränenreichen Abschied von ihrem Bruder schickte Meggan sofort nach ihrer Rückkehr ins Hotel Nachrichten nach Adelaide. Erst nachdem sie den Brief abgeschickt hatte, teilte sie Con ihren Entschluss mit. Sie hatte gewusst, dass er überrascht sein würde. Doch sie hatte nicht erwartet, dass er wütend werden würde. »Warum, Meggan? Du hast mit keinem Ton angedeutet, dass du vorhast abzureisen. Wir h?tten doch gut noch eine Woche bleiben k?nnen.? »Ich kann nicht. Ich muss zurück nach Adelaide. Bitte, sei mir nicht böse, Con.« »Hat dein Bruder etwas mit deinem überstürzten Entschluss zu tun?«
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