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Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: briffa
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ihres Bruders. »Hör damit auf, Joshua.« »Achte nicht auf ihn, Anne.« Jane trat zwischen die beiden, nahm Annes Hand und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich freue mich sehr für dich.« Der einzige andere Mensch im Raum, der wusste, dass sie nicht gl?cklich war, war James. Er hatte ihr Gesicht gesehen, als Charles die Ank?ndigung verlauten lie?. Es gab noch eine Neuigkeit, doch die hob Charles Winton sich für nach dem Abendessen auf. »Anne, Jane, eure Mutter und ich wollen euch eine besondere Freude machen. Wir fahren mit euch nach Adelaide. Und«, er hielt eine Hand hoch, um die aufgeregten Stimmen zu beruhigen, »wir werden im Haus des Gouverneurs einen Ball besuchen.«  
Adelaide war faszinierend. Anne erinnerte sich nur noch schwach an die Stadt, in der die Familie 1845 angekommen war. Sechs Jahre Wohlstand in der Kolonie hatten solche Veränderungen bewirkt, dass es nur wenig gab, was in ihrer Erinnerung eine Saite anschlug. Bei allem, was sie sah, machte sie aufgeregte Bemerkungen: Die Gebäude waren eindrucksvoll, die Läden faszinierend, die Menschen noch mehr. Für Jane war alles neu, aufregend, anders. Für eine junge Frau, die nur die Abgeschiedenheit einer isolierten Schaffarm kannte, war Adelaide mehr als einschüchternd. Erst als sie in ihrem Hotel ankamen, ging ihr auf, dass man sie als Kuriosum betrachtete; faszinierend, aber mit dem Status ihrer Adoptivfamilie unvereinbar. Die Blicke, die ihr bei ihrer Fahrt durch die Stadt gefolgt waren, hatten sie nicht beunruhigt. Sie hatte jeden Gaffer offen angeblickt. Als die Familie die Hotellobby betrat, sah sie, wie der Portier sie mit offenem Mund und hervorquellenden Augen anglotzte, bevor er rasch wieder eine Miene ungerührter Unterwürfigkeit aufsetzte. »Kann ich Ihnen helfen, Sir?«, fragte er Charles Winton, während es ihm schwerfiel, den Blick von der dunkelhäutigen jungen Frau zu lassen. »Ich bin Charles Winton. Ich habe Zimmer reserviert für meine Familie. Ein Zimmer für meine Frau und mich, eines für meine T?chter und ein Einzelzimmer f?r den Verlobten meiner Tochter. Er gesellt sich gleich zu uns.? »Ah … ähm«, der Portier lenkte seine Aufmerksamkeit rasch von den Frauen zum Reservierungsbuch auf dem Tisch. Nachdem er ungewöhnlich lange gebraucht hatte, um die Einträge zu studieren, sah er Charles stirnrunzelnd an. »Ah, ja, Ihre Räume sind für Sie bereit. Für Ihre Töchter haben wir ein sehr ruhiges Zimmer im hinteren Teil des Hotels reserviert. Haben Sie auch ein Dienstbotenzimmer bestellt, Sir?« »Nein, wir haben keine Dienstboten mitgebracht.« »Oh … ah … verstehe. Die schwarze Frau bleibt also nicht mit Ihnen hier. Sie haben Sie wohl irgendwo getroffen?« Der Portier war so erleichtert, dass die Frau nicht im Hotel wohnen wollte, dass er ganz und gar nicht auf die empörte Reaktion des Mannes vorbereitet war. »Diese beiden jungen Damen«, erklärte Charles in einem Tonfall, der seiner grimmigen Miene entsprach, »sind meine Töchter.« »Aber … sie kann nicht Ihre Tochter sein, Sir.« »Es ist mir vollkommen egal, was Sie denken, junger Mann. Sie ist meine Tochter, Jane Winton. Wir würden jetzt gerne in unsere Zimmer geführt werden, oder ist es Ihnen lieber, ich spreche mit dem Besitzer dieses Hauses?« Da der Portier nicht wusste, ob er von seinem Arbeitgeber für seine Abneigung, eine Schwarze als Gast in das Hotel aufzunehmen, gelobt oder gescholten werden würde, war er froh, Charles Winton darüber informieren zu können, dass der Besitzer derzeit nicht in der Stadt war. Und mit ein wenig Glück, fügte er bei sich hinzu, sind die Gäste wieder abgereist, bevor der Hotelbesitzer zurückkehrt. Der Hotelpage, ein Bursche von zehn oder zwölf Jahren, betrachtete Jane mit offener Neugier, die nichts von der Abscheu hatte, die der Portier bekundet hatte. Sobald die jungen Frauen in ihrem Zimmer allein waren, machte Jane ihrem Zorn Luft. »Hast du den Portier gehört, Anne? Sind die hier alle so? Glaubt niemand, dass wir Schwestern sind?« »Spielt es eine Rolle, was Fremde denken? Du bist meine liebe Schwester und wirst es immer bleiben.« Jane war das kein Trost. »Ich bin vielleicht als Mitglied eurer Familie aufgewachsen und weiß mehr über eure Lebensart als über die meiner Vorfahren, aber ich bin trotzdem eine Aborigine. Jetzt weiß ich auch, warum die Leute mich so angestarrt haben. Sie haben nur meine Hautfarbe gesehen.« »Sie haben deine Schönheit gesehen, Jane. Warte, bis wir zum Ball gehen.

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