Land meiner Träume collin1
Bewunderung für Mary. Hier in Riverview tat er die Arbeit, die ihm wirklich Spaß machte. Der Wohlstand hatte dafür gesorgt, dass die Schaffarm sich zu etwas entwickelt hatte, das einem kleinen Dorf ähnelte. James war schon einige Monate vor Ort gewesen, als die Familie in ihre zweistöckige Villa eingezogen war, erbaut aus örtlichen Steinen und durchweg mit Geschmack und Stil möbliert. Vor dem Haus lagen anziehende Gärten, und ein Rasen fiel ab zum hohen Ufer des Murray River. Links davon, hinter dem ursprünglichen Haus und der alten Küche, war die Stelle, wo James, wie er oft gedacht hatte, gerne sein eigenes Haus bauen würde. Er konnte es viel schlechter treffen, als Anne Winton zu heiraten. »Gut, Charles. Wenn Anne mich will, bin ich einverstanden, sie zur Frau zu nehmen.« »Ausgezeichnet.« Charles nahm James’ Hand und hielt sie fest. »Ich nehme an, Sie wollen selbst mit Anne sprechen?« »Ja. Ich heirate sie nur, wenn ich mir ganz sicher bin, dass sie das wirklich will.« Charles ging zu dem offenen Fenster und lehnte sich hinaus. »Anne, komm doch mal einen Augenblick her.« Er grinste James an. »Warum einen Dienstboten bitten, wenn ich sie doch selbst rufen kann.« »Ja, warum?« Wenige Minuten später betrat Anne den Raum, wo der Buchhalter ihres Vaters die Geschäftsbücher der Schaffarm führte. Ein rascher Blick von einem zum anderen bestätigte, was sie im Garten vermutet hatte. Das leichte innere Zittern, das sie gespürt hatte, wurde jetzt zu einem Dutzend in ihrem Bauch herumflatternder Schmetterlinge. Sie vergrub die Finger in den Falten ihres Rocks, damit sie nicht verrieten, wie sehr sie zitterte. »Was ist, Daddy? Brauchst du mich?« »Nein, mein Liebling. James möchte dich etwas fragen.« Er gab ihr ein Küsschen auf die Wange. »Ich lasse euch beide allein.« Anne hörte, wie die Tür hinter ihrem Vater geschlossen wurde. Sie verschränkte die Hände vor dem Körper und schaute James direkt in die Augen. »Was möchten Sie mich fragen, James?« »Wissen Sie, warum Ihr Vater uns allein gelassen hat?« »Ich vermute, dass er Heiratsvermittlung betrieben hat«, bemerkte Anne ohne jede Sentimentalität. Entschlossen, ihre Gefühle für diesen Mann nicht zu zeigen, bevor sie nicht wusste, wie sie aufgenommen wurden, war sie dankbar, als James lachte. Anne lächelte ihn an. »Ich habe doch recht, oder? Vater ist zu dem Schluss gekommen, Sie sollten mich heiraten.« »Wie unromantisch das klingt.« Das Lachen blieb in seiner Stimme. Anne würde stets offen sagen, was sie dachte. »Hat Ihr Antrag denn irgendetwas Romantisches?«, konterte sie. »Ich nehme doch an, Sie werden mir einen Antrag machen.« »Ja, das werde ich.« Er unterdrückte sein Amüsement. »Anne, ich möchte wissen, wie Sie zu der Sache stehen. Würden Sie mich heiraten, weil Sie meine Frau sein wollen oder weil es der Wunsch Ihrer Eltern ist?« »Werden Sie mich dreist finden, wenn ich die Wahrheit sage?« »Ich will die Wahrheit wissen. Ich habe keine Zeit, affektiert über falsche Schüchternheit zu lächeln.« »Gut, denn ich werde niemals affektiert sein, und ich weiß auch nicht, wie man sich schüchtern gibt. Nun denn, James Pengelly, ich liebe Sie und wünsche mir nichts mehr, als Ihre Frau zu werden.« Wieder lachte James. »Ich habe Sie noch nicht gefragt.« »Dann fragen Sie mich.« Er griff nach ihren Händen und hielt sie leicht in seinen. »Anne Winton, wollen Sie mir die Ehre erweisen, meine Frau zu werden?« »Ja, James Pengelly.« Sie reckte sich mutig, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu geben. »Es macht mir nichts aus, dass du mich noch nicht liebst. Aber wage es nicht, deine Meinung zu ändern.« Charles Winton gab die Verlobung formell bekannt, als die Familie sich zum Abendessen versammelte. Er öffnete zwei Flaschen seines besten Weins, um alle Gläser zu füllen. »Ich möchte einen Toast aussprechen«, erklärte er. »Adam, Joshua, Jane, wir trinken auf die Gesundheit von Anne und James, die sich verlobt haben. Heißt euren Schwager in der Familie willkommen.« Die Reaktion der Brüder entsprach ihrem jeweiligen Naturell. Adam umarmte seine Schwester, schüttelte James die Hand und erklärte, er sei von ganzem Herzen für die Verbindung. Joshua, der seine Schwester ebenfalls umarmte, sagte: »Ich hätte mir ja denken können, dass du deinen Willen kriegst, Anne«, und dann zu James: »Ich hoffe, du weißt, auf was du dich da einlässt.« Anne reagierte mit einem spielerischen Klaps auf den Arm
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