Land meiner Träume collin1
an seiner samtigen, seidigen Stärke. »Du bist auch schön«, flüsterte sie. Sie drängte sich an ihn, und er umfasste mit den Händen ihre Hüften, sodass sie eins werden konnten. Sie lagen beieinander, küssten sich leidenschaftlich und bewegten sich nur so viel, um so eng miteinander zu verschmelzen, dass sie das Gefühl hatten, ihre Körper könnten nie mehr getrennt werden. Con und Meggan liebten sich in der Nacht und oft auch in der trägen Hitze des frühen Nachmittags mit tiefer Leidenschaft. Am Vormittag mieteten sie Pferde, um an pr?chtigen deutschen Bauernh?fen vorbei bis dahin zu reiten, wo Weing?rten angelegt wurden. Sie bummelten durch die Stadt und erg?tzten sich am Duft und Geschmack der ger?ucherten deutschen W?rstchen und der ?ppigen Torten. ?berall h?rten sie ?fter die deutsche Sprache als ihre eigene. »Man könnte glauben, man wäre gar nicht in Australien«, bemerkte Meggan. »Die deutschen Siedler haben möglichst viel aus ihrer Heimat mit hierhergebracht. Vielleicht fühlen sie sich mehr zu Hause, wenn sie sich rundum mit Vertrautem umgeben.« »Haben die Cornwaller in Burra nicht dasselbe gemacht?« Meggan schaute ihn überrascht an, bevor sie zustimmend nickte, denn sie hatte das irgendwie immer für selbstverständlich gehalten. »Ja, das haben sie, genau wie die Waliser und die Engländer in ihren Siedlungen. Ich frage mich, ob es in zukünftigen Generationen auch noch so ist oder ob all diese verschiedenen Völker untereinander heiraten und ein Volk werden – das australische Volk.« »Du denkst sehr gründlich nach, meine Liebe.« Con schenkte ihr ein nachsichtiges Lächeln. Meggan packte seinen Arm fester und stieß ein leichtes Lachen aus. »Wirklich? Komm, wir gehen zur Konditorei, Con. Ich möchte ein köstliches Stück Torte. Ich … Oh, mein Gott.« Ihre Stimme wurde zu einem schockierten Flüstern. »Was ist? Du bist ja ganz blass geworden.« »Ich habe Will gesehen.« »Deinen Bruder?« »Ja. Oh, du musst gehen, Con, denn ich glaube, er hat mich auch gesehen.« Will hatte sie tatsächlich gesehen und kam die Straße heraufgelaufen. Meggan eilte ihrem Bruder entgegen, ohne zu schauen, ob Con sich wirklich entfernt hatte. »Meggan!« »Will!« Sie umarmten sich stürmisch vor Freude, bevor sie zurücktraten, um einander mit einer Mischung aus Freude und Unglauben anzuschauen. Beide sprachen gleichzeitig. »Was machst du hier?« Sie lachten. »Du zuerst«, sagte Will. »Nein, nein. Du musst zuerst erzählen. Ich dachte, ihr wärt inzwischen längst in Victoria.« Will verzog das Gesicht. »Wir mussten unsere Pläne ändern.« »Warum? Was ist passiert? Ich sehe dir doch an, dass etwas passiert ist.« »Ja. Nein, mach dir keine Sorgen, Megs. Komm, wir gehen irgendwohin, wo wir uns hinsetzen und reden können.« »Gleich um die Ecke ist eine hübsche kleine Teestube.« Meggan konnte ihre Besorgnis für den kurzen Fußweg kaum zurückhalten. Sie spürte, dass Will keine guten Nachrichten hatte. Sobald sie an einem kleinen Tisch mit einer rot karierten Tischdecke saßen, wollte sie alles erzählt bekommen. Sein Bericht musste jedoch warten, bis die Besitzerin sie mit Tee und Kuchen versorgt hatte. »Wir hatten einen Unfall mit dem Wagen.« »Einer der Jungen wurde verletzt«, rief Meggan aus. »Hal oder Tommy?« »Tommy.« »O Gott. Wurde er schwer verletzt?« »Ziemlich schwer.« »Wie schwer ist ziemlich schwer?« »Er kann nicht mehr richtig laufen.« »Nein! Der arme Tommy. Wie ist es passiert? Hast du einen Arzt für Tommy gefunden? Wo wart ihr? Warum seid ihr nicht nach Hause zurückgekehrt?« Will nahm ihre Hand, um sie zu beruhigen. »Keine Fragen mehr, Megs. Ich erzähle dir die Geschichte der Reihe nach.« Meggan hörte zu und stieß nur gelegentlich einen schmerzlichen Ausruf aus, während Will ihr von da an, wo ihnen das erste Wallaby unerwartet vor den Wagen gesprungen war, alles erzählte. »Wie geht es Tommy jetzt?« »Er ist gesund, obwohl er für den Rest seines Lebens humpeln wird.« »Dann arbeiten Hal und du seither für diesen Mr. Harvey.« »Tommy arbeitet auch. Er hat festgestellt, dass er ein Händchen für Lederarbeiten hat. Geschirre und Sättel kann er reparieren, ohne sein lahmes Bein zu beanspruchen.« »Was machst du in Hahndorf? Wie weit weg ist Harvey’s Run?« »Gut zwei Tagesritte. Jack und ich haben einige Pferde an einen Ort etwas nördlich von hier gebracht. Jack hat ein Auge auf die Tochter geworfen. Ich habe ihn allein gelassen, damit er um sie
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