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Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: briffa
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Frauen betrachteten ihr jeweiliges Spiegelbild mit Freude. Annes Kleid aus tiefblauem Chiffon betonte ihre helle Haut- und Haarfarbe. »Gott«, erklärte sie, »ich sehe ja fast schön aus. Aber du, Jane, du bist wahrlich schön.« Ja, dachte Jane, ich bin schön. Der glänzende bernsteinfarbene Satin war die perfekte Wahl für ihr Kleid gewesen. Ihre Haut glühte, ihr Haar schimmerte, und sie konnte nicht aufhören zu hoffen, dass James sie ebenfalls schön finden würde. Als die Familie sich in der Hotellobby traf, war sie zufrieden mit der Verwunderung in James’ Blick. »Du siehst wunderschön aus, Jane.« »Danke«, murmelte Jane, die merkte, dass er seine Augen nicht von ihrem Gesicht abwenden konnte. »Findest du mich auch schön?«, fragte Anne. »Wie könnte ich etwas anderes sagen?« Sein Lächeln löschte den eifersüchtigen Stich aus, den sie empfunden hatte. »Ihr seid beide ein Labsal für die Augen«, erklärte Charles Winton. »Ich sehe, dass ich meine Geschenke klug gewählt habe.« Vor dem Ankleiden hatte er den beiden jungen Frauen je ein Schmuckkästchen überreicht. In Annes war ein Saphiranhänger, in Janes eine Bernsteinhalskette. Die Stücke waren die perfekte Ergänzung zu den Kleidern der jungen Frauen. Janes Ankunft auf dem Ball war die erwartete Sensation. Als Mr. und Mrs. Charles Winton, Misses Anne und Jane Winton und Mr. James Pengelly angek?ndigt wurden, breitete sich im Saal zun?chst Schweigen aus. Dass Jane Winton als Tochter von Charles Winton eingef?hrt wurde, sorgte rasch f?r einen Wirbel gefl?sterter Spekulationen. Ihre Z?ge schienen denen der Aborigines zu ?hneln, die man an den R?ndern der Stadt sehen konnte. Doch die G?ste des Gouverneurs waren nicht bereit zu glauben, dass die junge Sch?nheit einem Volk angeh?rte, dem sie mit nichts als Herablassung begegneten. »Eine Aborigine könnte nie so hinreißend aussehen.« »Vielleicht ist sie eine Prinzessin von einer der pazifischen Inseln.« »Vielleicht kommt sie aus Neuseeland. Ich habe gehört, die Eingeborenen dort sind viel zivilisierter als unsere hier.« »Ist sie wirklich Charles Wintons Tochter? Wie kann seine Frau so etwas dulden? Die jungen Frauen scheinen im selben Alter zu sein.« »Nun, er wäre nicht der erste Mann, der sich woanders umsieht, wenn seine Frau in diesem Zustand ist.« »Wenn dem so war, dann ist die Mutter vielleicht eine Aborigine.« »Unsinn. Ich weiß mit Sicherheit, dass die Familie erst 1846 ins Land gekommen ist.« »Wer auch immer sie ist, sie ist auf jeden Fall überwältigend schön. Schauen Sie nur, wie sich die jungen Männer um sie drängen.« Jane war das Zentrum der neugierigen Bewunderung. Und auch Anne bekam ihren Teil Aufmerksamkeit. Sie flirtete glücklich mit den jungen Männern und hatte den größten Spaß dabei. James, der bei ihrem Vater stand, wurde wichtigen Leuten vorgestellt. Anne machte es gar nichts aus, in einem Kreis von Bewunderern allein gelassen zu werden. Während Anne flirtete, gab Jane sich reserviert und pflegte eine geheimnisvolle Aura. Die Kühneren unter ihren Bewunderern vermuteten, sie k?me aus einem exotischen Land. Jane leugnete es weder, noch best?tigte sie die absurden Spekulationen ?ber ihre Vorfahren. Sie beantwortete alle mit einem kleinen, geheimnisvollen L?cheln. Innerlich lachte sie, w?hrend ihre Verachtung f?r die wei?e Gesellschaft wuchs. Beide jungen Frauen waren bald für sämtliche Tänze des Abends versprochen. Den ersten Tanz hatte Anne allerdings für ihren Verlobten reserviert. »Macht es dir etwas aus, James, dass ich alle anderen Tänze versprochen habe? Dich sehe ich doch jeden Tag, und ich amüsiere mich so sehr.« »Amüsier dich nur, Anne. Es macht mir überhaupt nichts aus, wenn ich nicht jeden Tanz haben kann. Es ist eine Freude, euch beiden zuzusehen.« Doch das war gelogen. Er konnte lächeln und Annes Flirtereien mit Nachsicht betrachten. Doch warum war er so wütend auf die Bewunderer, die sich um Jane scharten? Irgendwann im Laufe des Abends wurde Anne aufs Tanzparkett geführt, und ihr Partner beugte sich zu ihr und sagte: »Da ist Mrs. Westoby. Ich frage mich, ob sie heute Abend etwas für uns singt.« »Ich habe ihren Namen schon gehört. Ist sie eine gute Sängerin?« »Gut? Sie ist großartig. Eine Frau, die vom Glück in jeder Weise begünstigt wurde: eine göttliche Stimme, ein schönes Gesicht und verheiratet mit einem der reichsten Männer Adelaides. Und es heißt, sie ist in einem Bergmanns-Cottage in Cornwall

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