Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: briffa
Vom Netzwerk:
nicht, dass sie Caroline vergaßen? Während sie über diese und andere Fragen nachsann, bemerkte Meggan, dass sie ihren Vater noch nicht zu Bett gehen geh?rt hatte. Sie stieg aus dem Bett, schlang sich ein Umh?ngetuch um die Schultern und ging die Treppe hinunter. Ihr Vater saß mit gesenktem Kopf in der guten Stube. Als Meggan durch die Tür kam, hob er den Kopf. »Kannst du nicht schlafen, Schatz?« »Nein, Pa.« Sie setzte sich rasch auf den Boden und lehnte den Kopf an seinen Oberschenkel, wie er es gerne hatte. Ihr Vater strich ihr übers Haar, und eine Weile saßen sie schweigend so da. »Pa«, sagte Meggan, »ich hab gestern gehört, wie Will und Tom sich unterhalten haben. Tom hat gesagt, er würde mit Jack nach Südaustralien gehen. Er hat zu Will gesagt, wenn er hierbleiben würde, würde er einen Tremayne umbringen. Glaubst du, das stimmt?« »Der Kummer lässt ihn wild drauflosreden. Mehr nicht.« »Caro hätte ein Baby bekommen, nicht wahr?« »Warum fragst du?« »Ich habe sie an dem Tag, an dem mir der weiße Hase begegnete, zusammen gesehen, Caro und Rodney Tremayne. Tom hasst die Tremaynes, nicht wahr?« »Ja. Er hat das Gerede der Frauen in der Grube mitbekommen. Und ich konnte ihn nicht anlügen, als er mich danach gefragt hat.« Henry Collins seufzte tief. »Was für eine Tragödie.« »Oh, Pa, ich wünscht, ich wär an dem Tag nicht ins Moor gegangen und hätt den weißen Hasen nicht gesehen. Ich wusste, dass etwas Furchtbares passieren würde.« Sie fing wieder an zu weinen und vergrub das Gesicht am Knie ihres Vaters. Mit einer Hand strich er ihr sanft übers Haar, während er mit der anderen ihr Kinn anhob, damit sie ihn ansah. »Still, Kind. Du hast keine Schuld. Caros Baby wurde lange vor diesem Tag gezeugt.« »Aber warum hat sie sich umgebracht? Hätte sie nicht weggehen können, um das Baby zu kriegen?« Henry seufzte. »Deine Ma hat darauf bestanden, dass sie Tom heiratet und lügt, was das Baby angeht.« »Hat Caro es deswegen getan?« »Vielleicht zum Teil. Das ist alles sehr kompliziert, Schatz, und du bist zu jung, um dir um solche Sachen Sorgen zu machen.« »Ich bin nicht zu jung, Pa.« »Ich denke, du bist zu jung, um die ganze Wahrheit zu erfahren. Glaub mir, Meggan, wenn ich dir sage, dass du keine Schuldgefühle haben musst. Vergiss den weißen Hasen. Das war nur ein Zufall.« Vater und Tochter schwiegen eine Weile und schöpften wieder einmal Trost aus der Gegenwart des anderen. »Hättest du Lust, nach Südaustralien zu gehen, Meggan?« Die Frage wurde in einem so normalen Tonfall gestellt, dass Meggan einige Augenblicke brauchte, um darauf zu reagieren. »Warum fragst du mich das, Pa?« »Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es für deine Ma das Beste wäre, wenn wir Pengelly verlassen. Am besten gleich ganz aus Cornwall weggehen. Ich spiele schon mit dem Gedanken, seit die ersten Männer ausgewandert sind. Damals dachte ich, es wäre selbstsüchtig, meiner Familie meinen Willen aufzuzwingen. Aber jetzt ist alles anders, und ich habe einen Entschluss gefasst. Wir gehen alle nach Südaustralien.« Meggan lächelte ihren Vater an und lehnte dann den Kopf wieder an seinen Oberschenkel. Ihr Pa strich ihr weiter übers Haar. So blieben sie sitzen, jeder in seinen eigenen Gedanken über das neue Leben versunken, das sie erwartete.

 
    ZWEITER TEIL
     
    Burra, Südaustralien 1846-1851
     
     

 
    5
     
    K upfer war, im Gegensatz zu Gold, kein Erz, das einen einfachen Bergmann reich machen konnte. Es war jedoch das Erz, das die junge Kolonie Südaustraliens vor dem Bankrott retten sollte. Frühe Funde von Silber und Blei in den Mount Lofty Ranges in der Nähe von Adelaide führten zur Entwicklung einer Handvoll kleiner Bergwerksgesellschaften. Die Gesetze der neuen Regierung erlaubten einem Individuum nicht, Gold abzubauen. Um eine Grube zu gründen, musste das Land zuerst von der Regierung gekauft werden, normalerweise durch eine eilig gegründete Aktiengesellschaft. Alle glaubten, dass Schafzucht und Weizenanbau einer Kolonie freier Siedler Wohlstand bringen würden. Im Gegensatz zu den Bewohnern von Neusüdwales hatten die Südaustralier keine billigen Sträflingsarbeiter, die denjenigen halfen, die versuchten, ihr Auskommen in der Landwirtschaft zu finden. Und die neuen Siedler hatten nur selten eine Vorstellung davon, wie sie den Anbau ihrer eigenen Produkte in Angriff nehmen sollten. Die ganze Bevölkerung hatte ständig Hunger. Die Ankunft der deutschen Emigranten, die

Weitere Kostenlose Bücher