Land meiner Träume collin1
»Du kannst mir nicht erzählen, Ma w?rde denken, es sei ihre Schuld, und mir dann nicht verraten, warum.? »Ich hab nicht das Recht, es dir zu sagen, Megs.« »Dann frag ich Ma.« Will sah sie entsetzt an. »Das darfst du nicht. Und auch nicht Pa.« »Warum nicht? Will?« Die Hände in die Hüften gestemmt, starrte sie ihn wütend an, bis er erneut rot anlief und kapitulierte. »Na gut, Megs. Ich erzähl’s dir, aber du musst mir versprechen, weder Ma noch Pa je wissen zu lassen, dass du es von mir hast.« »Was ist mit Hal und Tommy?« »Die müssen es nie erfahren.« Als Will die Geschichte zu Ende erzählt hatte, wünschte Meggan sich, sie wäre nicht so hartnäckig gewesen. Andererseits verstand sie jetzt, warum Caro den Freitod gewählt hatte. »Wie lange weißt du das alles schon, Will?« »Ich habe es erfahren, bevor wir Cornwall verließen.« Meggan hatte Mühe, das unvorstellbare Verhalten derer zu verstehen, die sie so gut zu kennen glaubte. »Ich kann das gar nicht glauben von Ma. Wie soll ich denn so tun, als wüsste ich es nicht? Sie merkt es mir bestimmt an.« »Du wirst so tun«, drohte Will ihr, »genau wie ich. Ma weiß nicht mal, dass Pa es mir erzählt hat. Du bist alt genug und klug genug, um die Menschen zu verstehen, Megs. Pa hat mich gebeten, nicht über die beiden zu urteilen. Er hatte recht.« »Vermutlich.« Zweifel färbte ihr Wort. »Versprich mir nur, dass du nichts sagst.« »Versprochen.« Doch Meggan überlegte, wie sie es nur schaffen sollte, sich ihrer Mutter gegenüber genauso zu verhalten wie immer. Pa, der seine Tochter sehr gut kannte, würde bestimmt merken, dass etwas nicht stimmte. Und tatsächlich sprach er sie schon am nächsten Tag darauf an. »Du hast etwas auf der Seele, Kind.« Meggan kaute auf der Unterlippe herum. »Will und ich haben uns gestern Abend unterhalten.« »Ah.« Meggan plapperte rasch weiter, denn sie fürchtete fast, ihren Vater zu erzürnen. »Er hat mir erzählt, dass Caroline Mr. Tremaynes Tochter war, Pa.« »Will hatte nicht das Recht, dir das zu erzählen.« »Sei bitte nicht böse auf Will. Es war nicht seine Schuld. Ich habe so lange gequengelt.« »Wie kam es dazu?« »Wir haben über Ma und ihre Religiosität gesprochen. Bist du böse, Pa?« »Nein, Kind. Geheimnisse haben es an sich, an den Tag zu kommen.« »Ich will, dass du vergisst, dass Will es mir erzählt hat.« »Das wäre für alle das Beste, mein Liebes.« Vater und Tochter umarmten sich, und Meggan spürte seine Liebe. Sie wusste, dass sie jederzeit mit ihrem Vater reden konnte, sollte das frisch erworbene Wissen sie je bedrücken.
Das Leben kehrte wieder zu seiner vorherigen Routine zurück. Die Freude über die Reise nach Adelaide verblasste rasch zu einem Traum. Wieder wurde Meggan von Langeweile geplagt. Dann kam der Tag, an dem sie, als es an der Tür klopfte und sie öffnen ging, einem Fremden gegenüberstand. Einem Fremden, der in die Tracht eines wohlhabenden Schafzüchters gekleidet war. Der Mann lächelte sie an. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie Miss Meggan Collins sind?« »Ja, ich bin Meggan Collins.« »Wer ist an der Tür, Meggan?«, rief Joanna aus dem Hinterzimmer. »Ein Gentleman, Ma.« Joanna kam zur Tür geeilt. Der Mann lüftete seinen Hut. »Mrs. Collins. Ich bin George Heilbuth.« Er lächelte über Joannas verdutzte Miene. »Ich habe einen Schlingel von einem Sohn namens Barney. Ich glaube, ich muss Ihrer Tochter …«, ein breiteres Lächeln galt Meggan, »… dafür danken, dass sie ihn aus dem Torrens River gezogen hat.« Meggan spürte, wie sie rot wurde, und konnte nur mit einem verlegenen »Oh« antworten. Doch Joanna besann sich trotz ihrer Überraschung rasch auf die Fakten. »Aber das ist viele Wochen her, Sir.« »Allerdings, und ich hätte Sie schon früher aufgesucht, wenn ich nicht so viel mit dem Lammen zu tun gehabt hätte. Ich fühlte mich verpflichtet, der jungen Meggan persönlich meine Dankbarkeit zu bezeugen.« Wieder lächelte er Meggan an, die dastand, von dem Mann zu ihrer Mutter blickte und sich fragte, was dieser Besuch wohl zu bedeuten hatte. »Meggan will keine Belohnung.« »Eine Belohnung ist auch nicht der Grund, warum ich hier bin. Dürfte ich hereinkommen, um mit Ihnen beiden zu reden, Mrs. Collins?« »Natürlich.« Joanna wurde rot. Wie konnte sie so ungastlich sein und den Mann draußen vor der Tür stehen lassen? Sie führte ihn in das kleine Wohnzimmer, das jetzt mit den Möbeln und Besitztümern, die sie aus
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