Land meiner Träume collin1
über Wasser. »Nimm ihn, Pa«, rief sie ihrem Vater zu, der ihr hinterhergelaufen war. Henry nahm den schreienden Jungen, setzte ihn auf der Böschung ab und zog dann seine Tochter aus dem Fluss. »Mein mutiges Mädchen.« »Nicht mutig, Pa, ich hatte Glück, dass ich so schnell laufen kann.« Sie kniete sich neben den Jungen. »Siehst du, jetzt ist alles wieder gut.« »Barney.« »Mama.« Die Frau setzte das Mädchen ab und hob den Jungen hoch. Er schlang die Ärmchen um ihren Hals und schluchzte an ihrer Schulter. »Enten.« Gerührt von den Tränen des Jungen, fing auch die Kleine an zu weinen. Meggan hob sie hoch, um sie zu trösten, und da sah sie, dass die beiden Zwillinge waren. Sensibel für den Schrecken, den ihr Bruder erlitten hatte, klammerte sich das Mädchen an Meggan wie der Junge an seine Mutter. Die Frau wandte sich, Tränen in den Augen, an Meggan. »Wie kann ich Ihnen nur danken, meine Liebe. Sie haben Barney das Leben gerettet.« Meggan schüttelte nur verlegen den Kopf. Sie zitterte ein wenig. Joanna nahm Meggan das kleine Mädchen ab und sagte zu ihrer Tochter: »Dir ist kalt, Kind. Wir bringen dich besser nach Hause, damit du etwas Trockenes anziehen kannst.? Sie sah die Frau an. ?Der Junge braucht auch trockene Sachen.? »Ja. Ja.« Sie setzte den Jungen ab und nahm beide Kinder an die Hand. »Aber wie heißen Sie, meine Liebe?«, fragte die Frau Meggan. »Mr. Heilbuth und ich würden uns gerne bei Ihnen bedanken.« Wieder schüttelte Meggan den Kopf. »Das ist nicht nötig.« Sie zitterte jetzt so sehr, dass sie froh war, als ihre Mutter ihr den Arm um die Schultern legte. Eigentlich fror sie gar nicht, das Zittern war vermutlich nur eine emotionale Reaktion auf den Zwischenfall. Henry blieb zurück, während seine Frau und seine Tochter sich auf den Weg machten. »Kommen Sie zurecht, Madam? Brauchen Sie auf dem Heimweg Hilfe?« »Uns geht es gut, danke. Wir wohnen bei Freunden, gleich da drüben.« Sie zeigte auf ein reizvolles zweistöckiges Wohnhaus, das in einem ebenso anziehenden Garten stand. »Aber würden Sie mir bitte Ihren Namen nennen. Ich würde Ihrer Tochter ihr mutiges Einschreiten gerne vergelten.« »Ich bin Henry Collins, Madam. Meine Tochter heißt Meggan. Sie wird nichts annehmen. Wir sind nur auf Besuch hier. Morgen kehren wir nach Burra zurück.« »Mama, kalt.« »Ja, Schatz, ich bringe dich nach Hause, und dann kriegst du trockene Sachen. Kommen Sie aus Burra, Mr. Collins?« »Ja, Madam. Sie bringen am besten Ihren Jungen nach Hause und ich meine Frau und meine Tochter.« Er lüftete seinen Hut und ging davon, ohne darauf zu achten, dass die Frau ihm noch gerne einige weitere Fragen gestellt hätte.
Obwohl Meggan nichts davon wissen wollte, dass ihre Rettung des kleinen Jungen sie zur Heldin machte, behandelten ihre Brüder sie wie eine, sobald sie die Geschichte gehört hatten. Will umarmte sie fest. »Für mich bist du eine Heldin, Megs, da kannst du sagen, was du willst.« »Jetzt macht es mir nichts mehr aus, dass du mich beim Wettlauf immer schlägst«, lautete Hals trockener Kommentar. Worauf Joanna erwiderte: »Es war zweifellos die Vorsehung des Herrn. Während ich dich immer tadele, weil du so wild bist, hat er dich darauf vorbereitet, dem kleinen Jungen das Leben zu retten.« »Glaubst du das wirklich, Ma?« »Der Herr passt auf uns alle auf.« »Und warum hat er Caro dann sterben lassen?«, wollte Meggan wissen und fügte, sobald die Worte aus ihrem Mund waren, ein schockiertes »Tut mir leid, Ma« hinzu. Joannas Miene blieb kalt. »Wenn Caroline darauf vertraut hätte, dass der Herr sich um sie kümmert, hätte sie sich nicht das Leben genommen.« Später saßen Meggan und Will zusammen und redeten. »Ma hat sich verändert, Will. Ist Caro ihr egal geworden?« »Natürlich nicht. Aber Ma hat noch nie groß ihre Gefühle gezeigt.« »Das stimmt. Ma hat uns nie in den Arm genommen oder geküsst. Will, glaubst du, Ma wird jetzt immer so religiös sein? In Cornwall war sie nicht so.« »Weißt du, was ich glaube, Megs?« »Nein.« »Ich glaube, Ma versucht, Gott zu beschwichtigen.« »Warum? Wegen Caro?« »Weil Ma denkt, dass es ihre Schuld ist, dass Caro Selbstmord begangen hat.« »Was redest du da, Will?« Meggan war überrascht, dass das Gesicht ihres Bruders ganz rot geworden war. »Mehr, als gut ist. Vergiss es einfach, Megs«, sagte er barsch vor Verlegenheit. »O nein, Will Collins.« Meggan packte ihn am Arm, denn er machte Anstalten, wegzugehen.
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