Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: briffa
Vom Netzwerk:
bei ihrer Mutter, denn in der Stadt gab es sonst nichts für sie zu tun. Niemand ersetzte die Freundschaft, die sie mit Anne geknüpft hatte. In diesen frühen Jahren kam Meggan ihrer Mutter näher denn je zuvor. Beide fanden in ihrer neuen Heimat wenig zu bewundern. Die Sommer waren unerträglich heiß. Weihnachten war in der drückenden Hitze nicht dasselbe. Die Fliegen, angezogen vom Essensgeruch oder vom Geruch schwei?feuchter Haut, waren am schwersten zu ertragen. Bald kam die Familie dahinter, dass es kl?ger war, s?mtliche T?ren und Fenster zu schlie?en. Fliegen, Staub und sengende Hitze blieben drau?en, w?hrend das abgedunkelte Innere, wenn es auch stickig war, wenigstens den Eindruck von K?hle vermittelte. Je größer die Stadt wurde, desto mehr wuchs auch Meggans Unzufriedenheit. »Ich möchte etwas tun, Pa«, diskutierte sie mit ihrem Vater. »Ich finde es schrecklich, den ganzen Tag im Cottage zu hocken.« »Erz zu klauben würde dir auch nicht gefallen. Da wir vier unseren Lohn nach Hause bringen, musst du nicht arbeiten. Zu Hause kannst du deiner Mutter Hilfe und Gesellschaft leisten.« »Pa, ich will nicht nur daheim bei Mutter hocken«, flehte Meggan. »Ich wollte nach Südaustralien kommen, aber es ist ganz anders, als ich gedacht habe. Es gibt nichts, was unseren Mooren ähnelt, wohin ich spazieren könnte. Es gibt keine Schule, keine Gelegenheit, zu singen, keine Arbeit, außer in der Grube.« Henry nahm die Hand seiner Tochter und hielt sie fest. »Bist du wirklich so unglücklich, Kind?« Meggan nickte. »Ja, Pa«, sagte sie mit unterdrückter Sehnsucht. »Als wir noch in Cornwall lebten, hatte ich einen großen Traum. Ich wollte eine berühmte Sängerin werden. Dieser Traum kommt mir jetzt so weit weg vor. Ich möchte etwas anfangen mit meinem Leben, Pa, und nicht nur bei Ma zu Hause hocken, bis irgendein Mann um meine Hand anhält.« Henry lächelte. »Bis dahin sind es ja wohl noch ein paar Jahre, mein Liebes. Ich werde deiner Heirat erst zustimmen, wenn du achtzehn bist. Und dann auch nur, wenn du ganz sicher bist, dass der, der dich zur Frau nimmt, ein guter Mann ist.« »Ich bin schon vierzehn, Pa. Im August werde ich fünfzehn.« »Ich weiß. Mein kleines Mädchen wird erwachsen. Was hältst du davon, wenn ich mit dir und deiner Ma nach Adelaide fahre und Ferien mache? Du k?nntest ein bisschen einkaufen gehen, ein paar Sachen erstehen, die in Kooringa zu teuer sind.? »Meinst du das ernst?« »Ja.« Henry lächelte und geriet ins Wanken, als Meggan ihm die Arme um den Hals warf. »Danke, danke, Pa.«  
In den zwei Jahren, seit die Collins Adelaide verlassen hatten, hatte der Wohlstand aus dem Kupferbergbau das Gesicht der Stadt verändert. Es gab viel mehr Häuser, zahlreiche Geschäfte waren aus dem Boden geschossen, und prächtige Villen zeugten vom Wohlstand derer, die Anteile an der Burra Mine hielten. Sie hatten nur fünf Tage, um die Stadt zu genießen, und Meggan beschwatzte ihre Eltern, überall mit ihr hinzugehen. Sie erkundeten Läden, besuchten den Strand, bewunderten die prächtigen Villen und schlenderten durch die neue Parklandschaft am Torrens River. Vor allem Letzteres bereitete Meggan besonderes Vergnügen, und dort sollte sich schließlich auch ihre Zukunft entscheiden. Eines Nachmittags spazierten sie durch den Park, und Meggan und ihr Vater waren in ein Gespräch vertieft, als Joanna plötzlich schrie: »Oh! Das Kind!« Als Vater und Tochter in die Richtung schauten, in die Joanna zeigte, sahen sie einen kleinen Jungen die Böschung zum Fluss hinunterlaufen, offenbar vollkommen gebannt von einer Entenfamilie. Gleichzeitig hörten sie den angsterfüllten Schrei einer Frau: »Barney.« Der Junge lief weiter. Die Frau, mit einem Mädchen ähnlichen Alters auf dem Arm, eilte ihm hinterher. Sie war jedoch viel zu beleibt, um zu laufen, und rief in wachsender Panik hinter dem Jungen her. All das erfasste Meggan in Sekundenschnelle. Das unbekümmerte Kind, das sich der Gefahr nicht bewusst war, hatte das Ufer fast erreicht. Meggan hob ihre Röcke und lief. Die Enten ergriffen wild mit den Fl?geln schlagend die Flucht. Der Junge schaute im Laufen zu ihnen auf. Er war noch zwei Schritte vom Fluss entfernt. Meggan war mehrere Schritte weit weg. »Stopp!«, schrie sie. Das Kind schaute sich um, schwankte und stolperte rückwärts. Meggan machte einen Satz, erwischte seinen linken Fußknöchel und rollte mit ihm ins Wasser. Sie kam rasch wieder nach oben und zog den Kopf des Kindes

Weitere Kostenlose Bücher