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Landgericht

Landgericht

Titel: Landgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Holtkoetter
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Familie anwesend war.
    »Wenn Sie mir ins Esszimmer folgen würden«, sagte Frau Baar und ging voran.
    Klaus Baar saß am Tisch und las in der Zeitung. Als er Hambrock eintreten sah, faltete er sie mit entschlossenen Bewegungen zusammen und warf sie auf die Tischdecke.
    »Ich muss mich doch sehr über Sie wundern, Herr Hambrock«, polterte er los. »Das kann unmöglich Ihr Ernst sein, unsere Familie in irgendeiner Form zu verdächtigen. Das ist grotesk. Ich sage es Ihnen ganz offen: Ich überlege, mich über Sie zu beschweren. Wir wollen die Polizei gerne unterstützen. Aber solche Unverfrorenheiten müssen wir uns doch wohl nicht gefallen lassen.«
    »Es tut mir leid, Sie zu verärgern«, sagte Hambrock. »Aber das gehört nun mal zu meinem Job. Ich muss diese Fragen stellen. Es wird nicht lange dauern, versprochen.« An seine Frau gewandt, fuhr er fort: »Frau Baar, würden Sie bitte Ihre Kinder dazuholen?«
    Sie wechselte einen Blick mit ihrem Mann, dann wandte sie sich ohne ein weiteres Wort ab und verließ den Raum.
    »Es wird nicht lange dauern«, moserte Klaus Baar. »Das ist also alles, was Ihnen dazu einfällt?«
    »Ich kann mich nur wiederholen. Leider muss ich diese Fragen stellen. Es geht nicht anders.«
    Nicole Baar kam herein. Sie war offenbar nicht vorgewarnt worden, denn Hambrocks Auftauchen schien sie ziemlich zu erstaunen. Sie warf ihrem Vater einen fragenden Blick zu, dann nahm sie Haltung an.
    »Was ist hier los?«, fragte sie. »Gibt es etwa Neuigkeiten?«
    »Neuigkeiten!«, spuckte ihr Vater aus. »Wenn’s nur so wäre. Der Mann will mit der ganzen Familie sprechen. Er möchte uns zu der Tatnacht befragen. Weil er wohl einen von uns verdächtigt. Vielleicht sollten wir unsere Anwälte anrufen und die mal fragen, was sie von diesem Manöver halten.«
    »Es steht Ihnen natürlich frei, Ihre Anwälte einzuschalten«, sagte Hambrock freundlich. »Dann werden wir das Gespräch in Münster im Präsidium führen.«
    Klaus Baar stieß verächtlich die Luft aus.
    »Nur ein paar Minuten, Herr Baar«, sagte Hambrock, »dann bin ich wieder weg. Ich bitte Sie. Sie wissen ja: Ich mache nur meine Arbeit.«
    »Genau das bezweifle ich gerade«, brummte Klaus Baar.
    »Vater, lass gut sein«, sagte Nicole. »Was macht das denn für einen Eindruck? Wenn das die Presse rauskriegt! Unternehmer verweigert Aussage im Mordfall seines Sohnes. Ich bitte dich! Soll er doch seine Fragen stellen. Wir haben schließlich nichts zu verbergen.«
    Klaus Baar warf ihr zwar einen vorwurfsvollen Blick zu, gab sich danach jedoch mit einem Seufzer geschlagen.
    »Hören wir also zu, was er zu sagen hat«, sagte Nicole Baar und setzte sich zu ihrem Vater an den Esstisch.
    Die beiden sahen Hambrock an, als warteten sie darauf, dass er endlich begänne. Doch er deutete zur Tür.
    »Warten wir noch auf Ihre Frau und Ihre Söhne«, sagte er.
    »Ist das denn wirklich nötig?«, fragte Klaus Baar.
    »Ich möchte Sie zur Tatnacht befragen. Genau rekonstruieren, was Sie an diesem Abend getan haben. Dafür brauche ich nicht nur Sie, sondern auch Ihre Kinder. Damit ich das Puzzle zusammensetzen kann.«
    »Was sie gemacht haben! In den Betten waren sie! Wo sollten sie sonst gewesen sein? Wir waren alle in den Betten! Außer Nicole natürlich, die war in Münster. Ich weiß wirklich nicht, was das soll!«
    »Lass gut sein, Vater«, meinte Nicole wieder. »Bringen wir es einfach hinter uns.«
    Die Tür öffnete sich, und Roland tauchte auf. Er betrachtete Hambrock wie einen Verräter. Offenbar ging er davon aus, dass der Kommissar gleich verkünden würde, was Roland ihm gesagt hatte. Mit düsterem Gesicht ging er zu einem Sessel, setzte sich auf die Lehne und verschränkte die Arme.
    »Roland, du kannst wenigstens Guten Tag sagen«, kam es von Nicole.
    Dann schaltete sich Klaus Baar ein. »Der Mann will wissen, wo du in der Tatnacht warst, Junge! Sag ihm, dass du im Bett warst und geschlafen hast. Sag ihm das.«
    Hambrock verzog leicht genervt das Gesicht. Roland sah ihn unsicher an. »Ich hab geschlafen«, sagte er.
    »Sehen Sie!«, rief Klaus Baar. »Haben Sie nun Ihre Antwort?«
    »Vater, bitte«, kam es von Nicole.
    »Ich möchte die genauen Zeiträume erfassen«, sagte Hambrock. »Haben Sie bitte einen Moment Geduld. Wenn alle da sind, fange ich an.«
    Alle fielen in Schweigen. Sie warteten. Schließlich stand Klaus Baar grimmig auf. Er riss die Tür zur Vorhalle auf.
    »Brigitte! Nils! Wo bleibt ihr denn?«
    Im oberen Stockwerk war die

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