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Landluft für Anfänger 01: Großstadtmädchen haben's schwer

Landluft für Anfänger 01: Großstadtmädchen haben's schwer

Titel: Landluft für Anfänger 01: Großstadtmädchen haben's schwer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Lämmermann , Simone Höft
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Mantel … räusper, vielleicht ein bisschen zu warm für mich, denn irgendwas in mir drin fängt an zu schmelzen … Zwei Jugendliche fahren mit ihren Fahrrädern vor.
    »Hast du denn … Kinder?«
    Er schüttelt den Kopf.
    »Weißt du noch, wie ich dich hier aufgelesen habe, als du mit dem Fahrrad …«
    Und ob ich das noch weiß … Scheiße, jetzt werde ich schon wieder rot! Was reißt denn jetzt das Püppchen so genervt die Tür auf und wirft sich wieder auf die Rückbank? Hat man nicht mal fünf Minuten Ruhe vor der!
    »In diesem Kaff haben Werkstätten anscheinend keine EC-Kartenlesegeräte. Ich muss noch den Schaden von dem Unfallgegner zahlen, ich brauch also ´ne Bank. Oder hat von euch zufällig jemand 850 Euro Cash?«
    »Äh, nee, tut mir leid, Mia, mein Gespartes liegt auf dem Konto.« Torben lacht. Ich seufze und zähle aus meinem Geldbeutel vier Zweihundert-Euro-Scheine und einen Fünfziger.
    »Die krieg ich aber wieder. Plus Zinsen.« Jetzt steht dem Jungspund aber die Klappe offen. Zumindest für eine knappe Sekunde.
    »Keine Sorge, kann ich dir gleich am EC-Automat ziehen.«
    »Haben wir keinen«, meldet sich Torben wieder zu Wort.
    »Was?« Das heißt ‚wie bitte’, die hat echt keine Manieren.
    »Einen EC-Automat. In Feulenitz«, ergänzt Torben für die Begriffsstutzige. Hat die sich alle Gehirnzellen in Berlin weggekifft?
    »Okee …? Dann überweis ich halt.« (Na hoffentlich!)
    Zack, Tür wieder zu. Wir sind wieder allein.
    »Läuft wohl gut, dein Geschäft?« Ist das ein irritierter Blick, den Torben mir da zuwirft? Wieso ist mir das vor ihm jetzt peinlich? Anstatt einer Antwort klingelt mein Telefon. Michael. Was soll’s. »Was willst du? Nein, die Unterlagen von London habe ich gerade nicht da. Ich bin unterwegs.« Ich lege einfach wieder auf. Seitenblick von Torben.
    »Bist du aufgeregt, das Haus … nach so vielen Jahren …?«
    Ich zucke die Schultern. Und denke: Ja, bin ich. Sehr sogar. Kindisch. Schweigend sitzen wir nebeneinander im Auto. Durch das offene Fenster höre ich den Wind durch die rot gefärbten Baumkronen wehen. Dahinten grasen ein paar Pferde. Ich bin zu Hause.

11:30. Auf dem Fließ vor dem Haus der Schwestern
    »Nein, Feulenitz mit ‚e’ wie Emil, nicht wie die Fäule, … ja, im Spreewald, genau. Okay, gut, Sie bringen das Auto? In etwa einer Stunde. Vielen Dank.« Das ist doch nicht zu glauben. Nicht genug, dass wir uns zu zweit in diesen Kahn quetschen müssen. Jetzt telefoniert die auch noch. Ich bin doch nicht ihr Chauffeur. Wie funktioniert denn das überhaupt mit diesem Stecken hier? Reinstechen ins Wasser und abstoßen, hat Torben gesagt, bevor er zu einer dringenden Pferdekolik aufgebrochen ist (igitt). Eigentlich sind es ja nur ein paar Meter bis zum anderen Ufer, aber so einfach ist das nicht, irgendwie treibe ich ab,… »Ich übernehm’ mal besser.« Oh, Madame hat aufgelegt. Und spielt schon wieder die Besserwisserin. »Bitte, wenn du meinst, du kannst es besser.« Shit. Kann sie wirklich. Ein paar Mal beherzt ins Wasser gestoßen, schon legen wir an.
    Ich springe von Bord. Das soll sie mir erst mal nachmachen. Oh, eine Gans. Wir haben also auch Federvieh … »Ja, hallo, du Gans …« Ahhhh!! Die beißt. Hilfe! Ein gemeiner Gänserich-Angriff!!!

11.35
    »Spinnst du?« Springt die wie von der Tarantel gestochen zurück ins Boot!
    »Entschuldige, aber hast du gesehen, wie der auf mich zugeschossen kam? Allein diese Warnschreie.«
    »Ach, stell dich nicht so an.« Ich habe definitiv keine Zeit, den Rest des Tages auf dem Wasser zu verbringen. Uhh. Wie ist denn Mia hier einfach so aus dem Kahn … Scheiße, jetzt bin ich etwas unelegant am Ufer abgerutscht und auf den Knien gelandet, toll, das gibt Grasflecken … Ahh, der Gänserich!! Pickt der mir auf den Kopf! Der ist ja aggressiv! »Mia, den Stecken! Schnell!«
    »Wieso? Stell dich nicht so an.«
    Das findet die wohl lustig. »Mia!«
    »Bist du blöd, dann treib ich hier ab …«
    »Dann wirf halt das Seil her, ich halt dich fest.«

11:37
    Wie die da rumfuchtelt mit diesem Stecken. Und dieses Kampfgeschrei. »Wahaaahh!!! Wahaaahh!!« Man könnte meinen, sie wäre früher Teil eines Indianderstammes und nicht Bürgerin der Deutschen Demokratischen Republik gewesen. Na ja, scheint gewirkt zu haben. Das Viech macht sich schnatternd vom Acker. Wer lacht denn da so doof? Oh nee, ne? Maik Nowak, Froschmann und Unfallgegner, schippert auf seinem Fischerkahn vorbei.
    »Hallo. Die haben’s hier eben nicht

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