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Landluft für Anfänger 01: Großstadtmädchen haben's schwer

Landluft für Anfänger 01: Großstadtmädchen haben's schwer

Titel: Landluft für Anfänger 01: Großstadtmädchen haben's schwer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Lämmermann , Simone Höft
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so mit Eindringlingen.«
    »Sehr witzig. Zufällig gehört das Grundstück mir.«
    »Uns. Aber wir verkaufen.« (Arrg, die Besserwisserin hört mit.)
    »Tun wir nicht, aber keine Sorge, die Generalüberholung Ihres Autos ist schon bezahlt.« (Hoffentlich petzt Iris nicht gleich, dass ich mit ihrem Geld … Nein? Ein Wunder.) »Iris, hättest du die Güte, mich wieder an Land zu ziehen? – Danke.«
    Mist. Diesmal fällt mein Abgang weniger elegant aus.
    »Der Anlegesteg ist da drüben!«, spottet es auch schon vom Wasser her. Schon recht, du Arsch. Ich ziehe das Boot zu dem Anleger und binde es an. Hey, was stakst die denn schon auf das Haus zu? Und wieso hat die einen Schlüssel dafür?
    »Wieso hast du denn einen Schlüssel?«
    »Ich gehöre zur Familie.«
    Hmpf. Schnell hinterher.

11:45. Im Haus
    Von drinnen ist das Haus noch viel toller als von außen. Ich versuche, betont lässig zu bleiben, aber das übersteigt meine kühnsten Träume!! Das sind doch tatsächlich locker zehn Zimmer! Zwei Stockwerke, eine alte Holztreppe, und auch wenn hier in vielen Zimmern PVC liegt, dadrunter ist doch sicher Holzboden, so wie das knarrt!! Im Sonnenlicht tanzt der Staub, den ich und meine verstockte Halbschwester aufwedeln. Überall stehen Möbel, größtenteils mit weißem Leinen abgedeckt. Das kenne ich sonst nur aus Filmen! Ich zieh mal den Rollladen hoch. Wow, vor dem Fenster fließt direkt die Spree, da steht sogar eine kleine Holzbank unter dem Fenster! Und daneben ist der Anlegesteg.
    Die ist offensichtlich beeindruckt. Sieht halt die Schäden nicht … Aber ich muss auch sagen, besser in Schuss, als ich nach dem Gutachten erwartet habe. Nur das Bad und die Küche hatten schon bessere Zeiten, aber das käme ja eh alles raus … Das Haus sollten wir loskriegen. Oh, der Blackberry. Das ist London.
    Jetzt telefoniert sie schon wieder so wichtig …
    »Hello, Mr. Child. Lovely to hear from you, yes … pardon? … Sorry, I couldn’t understand … Hello? … Mr. Child?« Scheiße, kein Empfang. Ich geh mal raus.

Zehn Minuten später
    So, da muss ich nachher unbedingt noch eine Mail nachschicken. Wie spät ist es denn? Fast halb eins. Der Mietwagen sollte gleich kommen, und dann sollte ich auch mal fahren. Genug mit der Gefühlsduselei … Wo ist denn jetzt das Püppchen? Ah, auf der Bank am Fluss, wie romantisch.
    »Also, mein Mietwagen sollte gleich hier sein. Ich geb dir meine Karte. Lass es dir durch den Kopf gehen, und ruf mich dann an.«
    Wie jetzt? Die meint wohl, sie kann hier alles entscheiden? Hier ist nicht die Wallstreet, auch wenn sie sich mit ihrem Blackberry so aufführt. Holt die allen Ernstes mit einer routinierten Handbewegung aus dieser geschmacklosen Handtasche ein noch geschmackloseres Etui raus und reicht mir ihre Visitenkarte. (Allein das Leinenpapier kotzt nur so: Ich bin reich!!! Und diese prätentiöse Schrift!) Ja, und jetzt soll ich wohl einen Knicks machen und dann höflich davontrippeln? Denkste, Puppe! Was du kannst, kann ich schon lange. Ich hab nämlich auch ’ne Karte.
    »Ruf DU doch MICH an!«
    Shit! Wo hab ich diese blöden Karten denn bloß hingesteckt …
    Was kramt die denn da ewig in diesem gammligen Jutebeutel rum? (Und was steht dadrauf?,Home is where my heart is’. Aha.) Ah, jetzt hat sie was gefunden. Sie ist ganz rosa angelaufen. Fast so wie das pinke Ding, das sie mir da hinhält. Das ist … das soll eine Visitenkarte sein? Total zerknittert! Himmel, und den abgekauten Nagellack seh’ ich ja jetzt erst! Auch pink. Da kriegt man ja Augenkrebs!
    »Und auf dem Festnetz bist du zu erreichen, ja?«
    Jetzt wird sie noch röter. Schämt sich vielleicht jetzt doch, dass sie nie ans Handy gegangen ist.
    »Also, die Bürofestnetznummer … die stimmt gerade nicht so. Besser auf dem Handy.«
    Reißt sie mir die Karte wieder weg, kramt erneut in dem grauen Sack, holt einen Kugelschreiber hervor, kritzelt eine Handynummer auf die Karte und streicht die andere Nummer durch. Will die mich veräppeln?
    »Liebes, die Handynummer habe ich schon. Und ich kann nicht gerade behaupten, dass du dort besser zu erreichen bist.«
    »Woher willst du denn das wissen?«
    »Weil ich dich x-mal angerufen hab?«
    Hm. Jetzt werfe ich auch einen Blick auf ihre Karte. »International Executive Coach. Neuberger Consulting«. Neuberger Consulting, war das nicht … Ha, alles klar, dann ist sie für diesen »Unbekannte Nummer«-Telefonterror verantwortlich! Wie albern, sich mit dem Firmennamen zu melden! Die

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