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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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unbefleckt von Wolken oder Nebeln, und das winterfeste, farblose Gras am Boden war überraschenderweise mit schnell aufblühenden, sich schnell ausbreitenden bunten Blumen durchsetzt. MacAran war kein Biologe, aber er hatte Ähnliches in Wüsten und anderen unfruchtbaren Gebieten erlebt, und so wußte er, daß Orte mit extremen Klimata oft Lebensformen hervorbrachten, die aus den winzigsten günstigen Veränderungen von Temperatur oder Feuchtigkeit ihren Vorteil zogen - ganz gleich, wie kurz. Camilla war von den bunten, niedrig wachsenden Blumen und den bienenartigen Wesen, die dazwischen eifrig umhersummten, verzaubert, obwohl sie darauf achtete, sie nicht zu stören.
MacAran stand da und überblickte das vor ihnen ausgebreitete Land. Jenseits eines weiteren engen Tales, das von einem schmalen Bach mit eilends strömendem Wasser durchquert wurde, erhoben sich die letzten Hänge des hohen Gipfels, der ihr Ziel war.
»Mit ein bißchen Glück müßten wir heute abend in der Nähe des Gipfels sein, und morgen, genau zur Mittagszeit, können wir unsere Vermessungsergebnisse notieren. Du kennst die Theorie zuerst die Triangulation der Entfernung zwischen unserem Standort und dem des Schiffes; dann die Berechnung des Schattenwinkels; und darauf basierend können wir die Größe des Planeten schätzen. Archimedes oder irgend jemand aus dieser Fakultät hat es auf die Erde angewandt, und das Tausende von Jahren, bevor die höhere Mathematik überhaupt erfunden worden ist. Und wenn es heute nacht nicht regnet, dann wirst du erstklassige Sichtungen vornehmen können.«
Sie lächelte. »Ist es nicht wunderbar, was selbst eine kle ine Wetterveränderung bewirken kann? Wird der Aufstieg schwie rig?«
»Ich glaube nicht. Von hier sieht es so aus, als könnten wir den Hang geradewegs hinaufmarschieren - offenbar liegt die Waldgrenze auf diesem Planeten höher als auf den meisten anderen Welten. Nahe dem Gipfel gibt es keine Bäume mehr - nur noch bloßen Fels, aber nur ein paar tausend Fuß unterhalb existiert noch Vegetation. Wir haben die Schneegrenze noch nicht erreicht.«
Auf den höheren Hängen fand MacAran trotz allem zu seinem alten Enthusiasmus zurück. Dies hier mochte zwar eine fremde Welt sein, aber dennoch … ein Berg erhob sich vor ihm und damit die Herausforderung eines Aufstiegs. In der Tat ein leichter Aufstieg, ohne Felsen oder Eisspalten, aber das gab ihm nur Gelegenheit, das Bergpanorama, die dünne, klare Luft zu genießen. Nur Camillas Gegenwart, das Wissen, daß sie die freien Höhen fürchtete, war es, was ihn überhaupt noch mit der Realität in Kontakt hielt. Er hatte erwartet, sich über die Notwendigkeit zu ärgern, einer Amateurin über leichte Strecken hinweghelfen zu müssen, die er selbst sogar mit einem Bein im Gipsverband hätte klettern können, über das Warten, bis sie auf steilen steinigen Geröllhängen Halt fand, aber statt dessen bemerkte er, daß er mit ihrer Furcht, ihrem langsamen Höherkommen seltsam in Ein klang stand. Ein paar Fuß unterhalb des hohen Gipfels hielt er an.
»Wir sind da. Von hier aus können wir eine hervorragende Sichtlinie zum Schiff ziehen, und auf der ebenen Stelle dort können wir deine Ausrüstung aufbauen. Hier weden wir auf den Mittag warten.«
Er hatte angenommen, sie würde Erleichterung zeigen, aber statt dessen sah sie ihn mit einer seltsamen Schüchternheit an und sagte: »Ich dachte, du würdest den Gipfel besteigen, Rafe. Wenn du möchtest, dann geh… es macht mir nichts aus.«
Er wollte sie anfauchen, ihr sagen, es mache mit einer ängstlichen Amateurin überhaupt keinen Spaß, aber dann erkannte er, daß dies nicht mehr stimmte. Er zog sein Bündel von den Schultern, lächelte sie an und legte eine Hand auf ihren Arm. »Das kann warten«, sagte er sanft. »Das Ganze ist keine Vergnügungstour, Camilla. Und dies hier ist eine Stelle, die für unser Vorhaben bestens geeignet ist. Hast du dein Chronometer eingestellt, damit wir den Mittag erwischen?«
Seite an Seite rasteten sie auf dem Hang und schauten hinunter auf das Panorama von Wäldern und Hügeln, das unter ihnen ausgebreitet lag. Schön, dachte er. Eine Welt, die man lieben, eine Welt, auf der man leben kann.
Beiläufig fragte er: »Meinst du, die Coronis-Kolonie ist auch so schön.«
»Wie sollte ich das wissen? Ich war noch niemals dort. Überhaupt weiß ich nicht sonderlich viel über Planeten. Aber dieser hier ist schön. Ich habe noch niemals eine Sonne von dieser Farbe gesehen, und die

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