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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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seine Schulter. »Nun, der letzte Gipfel wird höher sein. Gehen wir also weiter.« Sie betrachtete ein paar kleine orangerote Blumen, die in Felsspalten wuchsen. »Sie berühren sie besser nicht. Wer weiß, was für eine Teufelei sie für uns bereithalten.«
Sie drehte sich herum, eine kleine orangerote Blume in den Händen. »Schon zu spät«, sagte sie mit einem schiefen Lächeln. »Besser, ich finde jetzt gleich und nicht erst später heraus, ob ich tot umfalle, wenn ich eine Blume berühre. Ich bin mir nämlich gar nicht so sicher, ob ich weiterleben möchte, wenn dies eine Welt ist, auf der ich nichts anfassen kann.« Ernster fügte sie hinzu: »Wir müssen ein paar Risiken eingehen, Rafe - und selbst wenn wir das nicht tun würden, könnte uns noch immer etwas töten, bei dem wir nicht damit gerechnet hätten. Ich glaube, wir können nur die auf der Hand liegenden Vorsichtsmaßnahmen treffen - und ansonsten werden wir wohl oder übel unsere Risiken eingehen müssen.«
Dies war seit dem Absturz das erste Mal, daß sie ihn bei seinem Vornamen gena nnt hatte, und beinahe widerwillig war er milder gestimmt. »Sie … du hast natürlich recht… Solange wir hier nicht gerade in Raumanzügen herumgeistern, haben wir sowieso keinen echten Schutz - also hat es gar keinen Sinn, paranoid zu werden. Wenn wir ein Erstlandeteam wären, dann wüßten wir, welche Risiken wir nicht eingehen sollten, aber so, wie es aussieht, vermute ich, bleibt uns gar nichts anderes übrig, als etwas zu riskieren.« Es wurde wärmer, und er zog die Parka aus. »Ich wüßte gern, wieviel Wert ich Heathers Vorahnungen von dem schlechten Wetter beimessen sollte.«
Sie machten sich daran, auf der gegenüberliegenden Seite des Kamms hinunterzugehen. Auf halbem Wege hangabwärts, nach zwei oder drei Stunden Suche nach einer begehbaren Route, entdeckten sie eine kleine kristallklare Quelle, die aus einem gespaltenen Felsen hervorströmte: Hier füllten sie ihre Feldflaschen auf. Das Wasser schmeckte süß und rein, und auf MacArans Vorschlag hin folgten sie dem Bachlauf abwärts; das Wasser würde bestimmt den kürzesten Weg nehmen.
In der Abenddämmerung jagten schwere Wolken vor der untergehenden Sonne dahin. Sie befanden sich in einem Tal, und es gab keine Möglichkeit, dem Schiff oder dem anderen Lager ihrer Gruppe ein Signal zu geben. Während sie ihr winziges Schutzzelt aufbauten und MacAran Feuer machte, über dem sie ihre Essensrationen erwärmen konnten, begann ein dünner, feiner Regen zu fallen. Fluchend verlegte er das kleine Feuer unter die Zeltklappe, wo er es ein wenig vor dem Regen abzuschirmen versuchte. Es gelang ihm, Wasser aufzuwärmen - zum Kochen brachte er es jedoch nicht mehr, denn böige Graupelschauer erstickten die Flammen, und so gab er schließlich auf und warf die löslichen Rationen in das nur lauwarme Wasser. »Hier. Nicht gerade köstlich, aber eßbar und nahrhaft, hoffe ich.«
Camilla verzog das Gesicht, als sie es probierte, sagte aber zu seiner Erleichterung nichts. Der Graupelregen peitschte gegen sie, und sie krochen ins Innere und zogen die Klappe zu. Die Notzelte waren im Grund genommen nur für eine Person vorgesehen es gab kaum genügend Platz, um sich auszustrecken, und wenn dies doch einer von ihnen tat, so war der andere gezwungen, aufrecht zu sitzen. MacAran wollte ein paar kecke Bemerkungen über hübsche, gemütliche Quartiere fallenlassen, sah jedoch ihr starres Gesicht an und unterließ es. Bedächtig wand er sich aus seiner Sturmparka, rückte das Gepäck zurecht und rollte schließlich seinen Schlafsack aus. »Ich hoffe, du leidest nicht an Klaustrophobie.«
»Ich bin schon seit meinem siebzehnten Lebensjahr Raumschiffsoffizier. Wie könnte ich da wohl mit Klaustrophobie klarkommen?« Im Dunkeln stellte er sich ihr Lächeln vor. »Im Gegenteil.«
Danach hatte keiner von ihnen mehr viel zu sagen. Einmal sagte sie in der Dunkelheit: »Ich wüßte gern, wie es Marco geht.« Aber darauf konnte ihr MacAran keine Antwort geben, und es hatte auch keinen Sinn, daran zu denken, um wie vieles besser dieser Ausflug mit Marco Zabals Kenntnis vom Hochhimalaya zu bewältigen gewesen wäre. Kurz bevor er im Schlaf versank, fragte er jedoch: »Möchtest du vor Tagesanbruch aufstehen und es mit ein paar Sternenbeobachtungen versuchen?«
»Nein. Ich glaube, ich warte damit, bis wir auf dem Gipfel sind wenn wir je so weit kommen.« Ihr Atem beruhigte sich zu leisen, erschöpften Seufzern, und er wußte, daß sie

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