Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
Faltenteppich grünvioletter Täler und Wälder zu. »Ich ziehe Welten mit Blumen und Bäumen vor - und Welten mit Sonnenschein, selbst wenn er blutrot ist.«
»Hoffen wir, daß uns diese Welt heute nacht ein paar Sterne sehen läßt - und ein paar Monde.«
4
    »Ich verstehe dieses Wetter einfach nicht«, sagte Heather Stuart, und Ewen, der in den Zelteingang trat, spottete lächelnd: »Und wie steht es mit deinen Schneesturm-Warnungen?«
    »Ich bin froh, daß ich mich geirrt habe«, erwiderte Heather mit fester Stimme. »Wenn Rafe und Camilla auf dem Berg sind, werden sie sich darüber freuen.« Ein Ausdruck von Besorgnis huschte über ihr Gesicht. »Doch ich bin mir nicht so sicher, daß ich mich geirrt habe … Irgend etwas an diesem Wetter macht mir Angst. Es scheint einfach nicht zu diesem Planeten zu passen.«
    Ewen kicherte. »Verteidigst du noch immer die Ehre deiner al ten Highlands-Oma und ihres Zweiten Gesichts?«
Heather lächelte nicht. »Ich habe nie an das Zweite Gesicht geglaubt. Nicht einmal in den Highlands. Aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Wie geht es Marco?«
»Keine große Veränderung, obwohl es Judy doch immerhin fertiggebracht hat, ihm ein wenig Brei einzuflößen. Es scheint ihm ein bißchen besser zu gehen, aber sein Puls flattert noch immer ganz schrecklich. Apropos - wo ist Judy überhaupt?«
»Sie ist mit MacLeod in den Wald gegangen. Allerdings hat sie mir versprechen müssen, nicht außer Sichtweite der Lichtung zu gehen.« Ein Geräusch im Zeltinnern ließ sie beide zurückeilen: zum ersten Mal seit drei Tagen etwas anderes als unartikuliertes Stöhnen von Zabal. Er bewegte sich, versuchte mühsam hochzukommen. »Que paso? O Dio, mi duele… duele tanto …« murmelte er mit heiserer, erstaunter Stimme.
Ewen beugte sich über ihn und sagte sanft: »Alles ist gut, Marco, du bist hier, und wir sind bei dir. Hast du Schmerzen?«
Er murmelte etwas auf Spanisch. Ewen sah ausdruckslos zu Heather empor, die den Kopf schüttelte. »Ich spreche kein Spanisch … nur Camilla - mehr als ein paar Worte kann ich nicht.« Doch bevor sie davon welche aufbieten konnte, murmelte Zabal: »Schmerzen? Das könnt ihr glauben! Was waren das für Dinger? Wie lange … wo ist Rafe?«
Ewen überprüfte den Herzschlag des Mannes, bevor er antwortete. »Versuc he nicht, dich aufzusetzen. Ich werde dir ein Kissen unter den Kopf legen. Du bist sehr krank … Wir haben schon geglaubt, du würdest nicht durchkommen.« Und ich bin mir dessen noch immer nicht sicher, dachte er verbissen, noch während er seinen zusätzlichen Mantel zusammenrollte und hinter den Kopf des verletzten Mannes steckte und Heather ihn ermutigte, etwas Suppe zu sich zu nehmen. Nein, bitte, es hat schon zu viele Todesfälle gegeben. Aber er wußte, daß dies nichts ändern würde. Auf der Erde starb man höchstens an Altersschwäche. Hier - nun, hier war das anders. Verdammt anders.
»Verschwende deinen Atem nicht mit Reden. Spar dir deine Kraft, und wir werden dir alles erzählen«, sagte er.
    Die Nacht brach an, noch immer wundervoll klar und frei von Nebel oder Regen. Nicht einmal auf den Höhen zog Nebel auf, und Rafe, der Camillas Teleskop und die anderen Instrumente auf dem ebenen Lagerplatz aufstellte, sah zum erstenmal die Sterne über den Gletschern leuchten - klar und hell, jedoch sehr weit entfernt. Er konnte eine Cepheiden-Variable nicht von einer Konstellation unterscheiden, und auch so vieles andere von dem, was sie tat, war für ihn völlig unverständlich, dennoch war er ihr behilflich, so gut es ging, und schrieb - um die Anpassung ihrer Augen an die Dunkelheit nicht zu beeinträchtigen - im sorgfältig abgeschirmten Lichtkegel einer der Handlampen konzentriert Reihe um Reihe von Koordinaten und Ziffern nieder, die sie ihm nannte. Nach einer kleinen Ewigkeit seufzte sie und dehnte ihre verkrampften Muskeln.
    »Das ist vorläufig alles, was ich tun kann. Weitere Messungen kann ich unmittelbar vor Tagesanbruch vornehmen. Noch immer keine Anzeichen von Regen?«
    »Nein, Gott sei Dank.«
    Um sie her war der Duft von Blumen von den unteren Hängen süß und betäubend, und in weitem Umkreis blühten nun auch schnelltreibende Sträucher, von zwei Tagen der Wärme und Trokkenheit belebt. Die unbekannten Düfte machten sie ein wenig benommen. Über dem Berg schwebte ein großer glänzender Mond -in eine fahle, schillernde Aura gehüllt. Dann, nur ein paar Augenblicke später, war ein zweiter zu sehen, der einen

Weitere Kostenlose Bücher