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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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auskommen müssen, wenigstens für ein paar Generationen, aber das bedeutet schließlich nicht, daß es uns nicht möglich sein sollte, für uns und unsere Kinder eine gute Welt aufzubauen, eine zivilisierte Welt. Es gab Kulturen, die sind über Jahrhunderte hinweg nahezu ohne jede Technologie ausgekommen. Der Glaube, die Kultur des Menschen sei allein die Geschichte seiner Technostrukturen, ist eine Propaganda der Ingenieure, Sir. Er hat weder in der Soziologie eine Grundlage - noch in der Philosophie.«
»An Ihren sozialen Theorien bin ich nicht interessiert, Mr. Moray«, versetzte der Captain grob.
Dr. Di Asturien erhob sich. Er sagte: »Captain - noch eine Sache muß in Betracht gezogen werden. Wir haben heute eine höchst beunruhigende Entdeckung gemacht…«
In diesem Augenblick erschütterte ein gewaltiger Donnerschlag das Lazarett-Zelt. Die eilends angeschlossenen Lichter gingen aus. Und vom Eingang her rief einer der Sicherheitsleute:
»Captain! Captain! Die Wälder stehen in Flammen!«

7
    Alle bewahrten Ruhe. Captain Leicester brüllte vom Podium herunter: »Sorgen Sie hier drinnen für Licht! Sicherheitsdienst - sorgen Sie für Licht!« Einer der jungen Männer vom Medo-Personal fand eine Handlampe und brachte sie dem Captain, einer der Brückenoffiziere rief: »Alle herhören! Bleiben Sie alle hier, warten Sie auf Ihre Anweisungen - hier besteht keine Gefahr! Montieren Sie so schnell wie möglic h neue Lampen!«
    MacAran war der Tür nahe genug, um das ferne Lodern gegen die Dunkelheit abgegrenzt zu sehen. Bald darauf wurden Lampen verteilt, und Moray sagte eindringlich vom Podium herunter: »Captain, wir haben genügend Gerätschaften zum Bäumefällen, außerdem mehr als genug Schaufeln und Spitzhacken. Lassen Sie mich einen Trupp befehligen, der rings um das Lager herum eine Feuerschneise zieht.«
    »In Ordnung, Mr. Moray! Legen Sie los!« sagte Leicester schroff. »Alle Brückenoffiziere versammeln sich hier. Begeben Sie sich zum Schiff und sichern Sie das brennbare und explosionsgefährdete Material.« Er eilte in die hinteren Bereiche des Zeltes davon. Moray befahl alle körperlich tauglichen Männern auf die Lichtung hinaus und requirierte alle verfügbaren Handlampen, die nicht auf der Brücke in Gebrauch waren. »Sammeln Sie sich zu den Trupps, in denen Sie die Gräben ausgehoben haben«, wies er an. MacAran fand sich in einer Mannschaft mit Pater Valentine und acht Fremden ein; gemeinsam machten sie sich daran, in einem Umkreis von zehn Fuß um die Lichtung alle Bäume zu fällen. Das Feuer war augenblicklich noch ein fernes Tosen auf einem Meilen entfernten Hang, ein roter Widerschein am Himmel, aber die Luft trug den Rauch schon mit sich, eingewoben als seltsam bitterer Beigeschmack.
    Neben MacArans Ellenbogen sagte jemand: »Wie können die Bäume bloß nach all diesem Regen Feuer fangen?«
Dies brachte die Erinnerung an etwas zurück, daß Marco Zabal in jener ersten Nacht gesagt hatte: »Die Bäume sind stark verharzt … praktisch Zunder. Einige davon können sogar brennen, wenn sie naß sind … wir haben mit grünem Holz ein Lagerfeuer gemacht. Ich nehme an, ein Blitz kann zu fast jeder Zeit ein Feuer entfachen.« Wir haben Glück gehabt, dachte er, wir haben draußen, mitten im Wald, gelagert und kein einziges Mal an Feuer oder Feuerschneisen gedacht. »Ich glaube, wir werden um jedes Lager und um jeden Arbeitsbereich eine ständige Feuerschneise einrichten müssen.«
Pater Valentine sagte: »Das hört sich ganz danach an, als rechneten Sie damit, daß wir eine lange Zeit hierbleiben werden.«
MacAran bückte sich nach seiner Säge. Ohne aufzuschauen sagte er: »Egal auf welcher Seite man steht - auf der des Captains oder auf Morays -, es sieht so aus, als würden wir jahrelang hierbleiben müssen.« Er war momentan zu müde und auch zu verunsichert, um sich darüber klarzuwerden, ob er tatsächlich die eine oder andere Sache bevorzugte, und außerdem stand für ihn fest, daß seine Meinung ohnehin niemanden interessierte. Aber tief in seinem Innersten wußte er: Er würde es bedauern, wenn sie diese Welt jemals wieder verließen.
Pater Valentine berührte seine Schulter. »Ich glaube, der Leutnant sucht Sie.«
Er richtete sich auf und sah Camilla Del Rey herankommen. Sie sah geschwächt und verhärmt aus, ihre Haare waren ungekämmt, ihre Uniform verschmutzt. Er wollte sie in die Arme nehmen, aber statt dessen stand er nur da und starrte sie an - sie und ihr Bemühen, ihm nicht in die

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