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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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kann mich an nichts erinnern. Alles, was ich in Erinnerung zu haben glaube , kann genausogut perfekte Illusion sein.«
Di Asturien sagte: »Ich wünschte, Sie würden mit uns zusammenarbeiten, Dr. Lovat.«
»Ich möchte lieber schweigen.« Judy fuhr fort, an der Kleidung über ihrem Schoß herumzufingern, und keine Überredungskunst konnte sie zwingen, noch etwas zu sagen.
»In etwa einer Woche werden wir sie alle drei auf eine mögliche Schwangerschaft hin untersuchen müssen.«
»Warum sollte das notwendig sein?« fragte Heather. »Ich zumindest lasse mir regelmäßig Anti-Injektionen geben. Was Camilla betrifft, so bin ich mir nicht sicher, aber ich weiß, daß es die Bordvorschriften für jede Frau zwischen zwanzig und fünfundvierzig verlangen.«
Di Asturien sah verwirrt aus. »Das stimmt«, gab er zu, »aber da gibt es etwas sehr Eigenartiges … Wir haben es auf unserer gestrigen Medo-Versammlung entdeckt. Sagen Sie es ihnen, Schwester Raimondi.«
Margaret Raimondi sagte: »Ich bin für die Statistik und die Ausgabe von Verhütungsmitteln und sanitären Artikeln an alle Frauen im Menstruationsalter verantwortlich - sowohl Mannschaft als auch Passagiere. Sie alle kennen die strenge Vorschrift: Alle zwei Wochen, zur Zeit der Menstruation und in der Mitte der Zeit dazwischen hat sich eine jede Frau zu melden und sich entweder eine einzelne Hormon-Injektion geben zu lassen, oder, in einigen Fällen, auch einen Pflasterstreifen abzuholen, der kleine HormonMengen direkt in die Blutbahn dringen läßt, was die Ovulation unterbindet. Es gibt eine Gesamtheit von einhundert-neunzehn überlebenden Frauen in der betreffenden Altersgruppe, was bei einem durchschnittlichen normalen Zyklus von dreißig Tagen bedeutet, daß sich pro Tag ungefähr vier Frauen melden müßten
- entweder hinsichtlich der Mestruationsartikel oder aber der entsprechenden Injektion oder des Pfla sters, welches vier Tage nach Einsetzen der Menstruation Verwendung finden sollte. Seit dem Absturz sind zehn Tage vergangen, was bedeutet: Ungefähr zwei Drittel der Frauen hätte sich aus dem einen oder anderen Grund bei mir melden müssen. Sagen wir: vierzig.«
»Und das war nicht der Fall«, übernahm Dr. Di Asturien wieder. »Wie viele Frauen haben sich seit dem Absturz gemeldet?«
»Neun«, sagte die Schwester Raimondi grimmig. »Neun. Das bedeutet, daß auf diesem Planeten bei zwei Drittel aller in Frage kommenden Frauen der Bio-Rhythmus unterbrochen worden ist entweder durch die Veränderung der Schwerkraftverhältnisse oder durch einen Hormonzerfall. Und weil das Standard-Verhütungsmittel, das wir verwenden, völlig mit dem biologischen Zyklus gekoppelt ist, haben wir nunmehr keine Möglichkeit zu sagen, ob es wirksam ist oder nicht.«
Man brauchte MacAran nicht zu erklären, wie ernst diese Angelegenheit war. Eine Schwangerschaftsflut konnte emotioneil wirklich zersetzend sein. Säuglinge - oder auch Kleinkinder konnten einen interstellaren Überlichtflug nicht verkraften, und seit der allgemeinen Anerkennung verläßlicher Verhütungsmittel und der Bevölkerungsgesetze auf der überbevölkerten Erde hatte eine wahre Flut an Emotionen jede Abtreibung völlig undenkbar werden lassen. Ungewollte Kinder wurden einfach gar nicht erst empfangen. Aber würde es hier eine Alternative geben?
»Natürlich«, sagte Dr. Di Asturien, »sind die Frauen auf neuen Planeten oft für mehrere Monate steril, größtenteils wegen der Veränderungen in der Luft und der Gravitation … Aber darauf können wir nicht hoffen.«
MacAran dachte: Wenn Camilla schwanger ist - wird sie mich dann hassen? Der Gedanke daran, daß ihr gemeinsames Kind möglicherweise abgetrieben werden sollte, war beängstigend. Ewen fragte nüchtern: »Was werden wir tun, Doktor? Wir können doch nicht verlangen, daß zweihundert erwachsene Männer und Frauen ein Keuschheitsgelübde ablegen.«
»Zweifellos nicht. Das wäre für die geistige Gesundheit schlimmer als alle anderen Gefahren«, erwiderte Di Asturien. »Aber wir müssen jeden einzelnen warnen - wir müssen den Leuten sagen, daß wir hinsichtlich der Wirksamkeit unseres Empfängnisverhü tungsprogrammes nicht mehr sicher sind.«
»Das ist selbstverständlich. Und so schnell wie möglich.«
Di Asturien sagte: »Der Captain hat für heute abend eine Gesamtversammlung einberufen - Mannschaft und Kolonisten. Vielleicht kann ich es bei dieser Gelegenheit eröffnen.« Er verzog das Gesicht. »Ich freue mich beileibe nicht darauf. Es wird

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