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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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(Einmal hatte sie an seinem Traum teilgehabt. Was war geschehen?) Jetzt, in einem seltsamen unbehaglichen Halbschlummer, in
Halbtrance, beobachtete er eine Prozession von seltsamen Kreaturen durch seinen Geist, nicht ganz Menschen, die fremde Sternenschiffe in den roten Himmel dieser Welt steigen ließen und Jahrhunderte später zurückkehrten. (Was hatten sie gesucht in der Welt jenseits der Sterne? Warum hatten sie es nicht gefunden?) Konnte die Suche am Ende endlos sein oder sogar zu einem vollen Kreis werden und an ihrem Anfang enden?
    Aber wir haben etwas, um darauf aufzubauen, die Geschichte einer Welt.
Einer anderen Welt. Nicht dieser.
Gibt es Antworten von einer anderen Welt, die auf diese passen?
Er sagte sich wütend, daß Wissen Wissen war, daß Wissen Macht war und sie retten konnte …
… oder vernichten. Werden sie nach dem letzten Kampf ums Überleben nicht alte Antworten suchen, zubereitet für sie aus der Vergangenheit, und versuchen, die hoffnungslose Geschichte der Erde nachzubilden, hier auf einer Welt mit einer zerbrechlicheren Lebenskette? Angenommen, sie kommen eines Tages zu dem Glauben, dem ich einige Zeit anhing, daß der Computer wirklich alle Antworten hat?
Hat er sie denn nicht?
Er stand auf und ging zur Tür der Kuppel. Das mit Fensterläden versehene Fenster, schmal und hoch gemacht gegen die bittere Kälte, schwang bei seiner Berührung weit auf, und er sah hinaus auf den Sonnenaufgang und die fremde Sonne. Nicht meine. Aber ihre. Eines Tages werden sie seine Geheimnisse entschlüsseln.
Mit meiner Hilfe. Mein eigenhändiger Kampf, für sie ein Erbe wahren Wissens zu bewahren, eine ganze Technologie, um sie zu den Sternen zurückzubringen.
Er atmete tief und begann, stumm auf die Geräusche dieser Welt zu lauschen. Die Winde in den Bäumen und den Wäldern, das Murmeln der Bäche, die Tiere und Vögel, die ihr eigenes fremdartiges, geheimes Leben tief in den Wäldern lebten, die unbekannten Fremden, die ihre Nachkommen eines Tages kennen würden.
Und sie würden keine Barbaren sein. Sie würden wissen. Wenn sie in Versuchung gerieten, eine Sackgasse der Technologie zu erforschen, würde die Antwort dasein, bereit auf ihre Fragen, bereit mit ihrem Rat.
(Warum echote Camillas Stimme in seinem Geist? »Das beweist nur, daß ein Computer nicht Gott ist.«)
    »Ist nicht die Wahrheit eine Gestalt Gottes?« fragte er wild sich selbst und das Universum. Ihr sollt die Wahrheit kennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
    (Oder euch versklaven? Kann eine Wahrheit eine andere verbergen?)
Plötzlich kam ihm eine abscheuliche Vision in den Sinn, als seine Gedanken sich losrissen und in die Zukunft glitten, die bebend vor ihm lag. Eine Rasse, die man gelehrt hatte, wegen aller Antworten hierher zu gehen, in den Tempel der all die richtigen Antworten hatte. Eine Welt, in der keine Frage je offengelassen werden konnte, denn sie hatte alle Antworten, und was außerhalb davon lag, war unmöglich zu erforschen.
Eine barbarische Welt mit einem als Gott angebeteten Computer.
Als Gott. Als Gott. Als Gott.
Und er schuf diesen Gott.
Gott! Bin ich wahnsinnig?
Und die Antwort kam, klar und kalt. Nein. Ich bin wahnsinnig gewesen, seit das Schiff abgestürzt ist, aber jetzt bin ich vernünftig. Moray hatte die ganze Zeit recht. Die Antwort einer anderen Welt sind nicht die Antworten, die wir hier gebrauchen können. Die Technik, die Wissenschaft sind nur eine Technik und eine Wissenschaft für die Erde, und wenn wir versuchen, sie hierher zu übertragen, werden wir diesen Planeten zerstören. Eines Tages, nicht so bald, wie ich wünschen möchte, aber rechtzeitig genug für sie selbst, werden sie eine im Boden verwurzelte eigene Technologie entwickeln, mit den Steinen, mit der Sonne, mit den Rohstoffen dieser Welt. Vielleicht wird sie sie zu den Sternen bringen, wenn sie gehen wollen. Vielleicht wird sie sie in die Zeit führen oder in die inneren Räume ihrer eigenen Herzen. Aber es wird ihre Sache sein, nicht meine. Ich bin kein Gott. Ich kann nicht eine Welt nach meinen eigenenVorstellungen gestalten.
Er hatte alle Vorräte des Schiffes von der Brücke in diese Kuppel gebracht. Jetzt drehte er sich ruhig um und begann zu tun, was getan werden mußte, während alte Worte von einer anderen Welt in seinem Verstand klangen:
    Endlos das Kreisen der Welt, endlos der Sonne Drehen, , Endlos bis jetzt war die Suche: so soll es geschehen. Zurück an den Anfang, da will ich mich drehen, da find’ ich die

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