Landung ohne Wiederkehr
Geschichte nicht ab.
Acht Jahre vergingen, und schließlich sagte ich zu ihm: »He, Ed, was ist eigentlich aus meiner kleinen Geschichte KEY ITEM geworden?«
Darauf sagte er mir, er hätte sich entschlossen, keine Science Fiction zu veröffentlichen.
»Dann gib sie zurück«, sagte ich, und er meinte: »Ach, du kannst sie gebrauchen?«
Ja, ich konnte sie gebrauchen. Ich schickte sie »F & SF« ein, und sie nahmen die kleine Geschichte an und brachten sie im Juli 1968.
Die Schwachstelle
Jack Weaver kroch erschöpft und verdrießlich aus dem Innern der Multivac-Anlage hervor.
Von seinem Platz am Steuerpult, wo er gleichmütig Wache hielt, sagte Todd Nemerson: »Nichts?«
»Nichts«, erwiderte Weaver. »Nichts, nichts, nichts. Kein Mensch kann einen Fehler daran finden.«
»Außer, daß das Ding nicht arbeitet, meinst du.«
»Mit deinem Herumsitzen bringst du uns auch nicht weiter!«
»Ich denke nach.«
»Ah, du denkst nach!« Weaver entblößte höhnisch lächelnd einen Eckzahn.
Nemerson warf seinem Kollegen einen mißbilligenden Blick zu. »Warum nicht? Seit drei Tagen klopfen sechs Gruppen von Technikern alle Funktionen auf Fehler ab und haben nichts gefunden. Da wirst du sicherlich einen erübrigen können, der statt dessen nachdenkt.«
»Da gibt es nichts zum Nachdenken. Wir müssen nachsehen. Irgendwo ist ein Relais hängengeblieben.«
»So einfach ist es nicht, Jack.«
»Wer sagt, daß es einfach wäre? Weißt du, wieviele Millionen Relais wir in der Anlage haben?«
»Das spielt keine Rolle. Wenn es bloß ein hängengebliebenes Relais wäre, hätten die Techniker den Fehler mit dem Testprogramm entdeckt. Multivac kann ihn danach selbst lokalisieren. Das Problem ist, daß die Anlage nicht nur die Antwort auf die ursprüngliche Frage schuldig bleibt, sondern auch auf das Testprogramm keine Reaktion zeigt. Und wenn wir den Fehler nicht bald finden, wird es eine Menge Ärger geben. Die gesamte Volkswirtschaft hängt von Multivac ab. Jeder weiß das.«
»Ich weiß es auch. Aber was sollen wir machen?«
»Ich sagte es schon: nachdenken. Es muß da einen Punkt geben, den wir völlig übersehen. Sieh mal, Jack, es gibt auf der ganzen Welt keinen Computer, der so hochgezüchtet ist wie Multivac. Immer neue Speichereinheiten und Funktionen wurden eingebaut, das Leistungsangebot immer mehr erweitert. Die Anlage kann inzwischen so viel – zum Teufel, sie kann sogar sprechen und hören. Sie ist praktisch ebenso komplex wie das menschliche Gehirn, nur viel genauer. Da wir das menschliche Gehirn nicht verstehen, warum sollten wir dann Multivac verstehen?«
»Rede keinen Unsinn. Fehlt nur noch, daß du sagst, Multivac sei menschlich, mit menschlichen Eigenschaften.«
»Ja, warum eigentlich nicht?« Nemerson schien in sich zusammenzusinken, während er darüber nachdachte. »Da du es schon erwähnst, warum eigentlich nicht? Könnten wir feststellen, ob Multivac die dünne Trennlinie überschritten hat, wo sie aufhört, eine elektronische Maschine zu sein und anfängt, ein selbständig denkender Verstand zu werden? Gibt es überhaupt eine solche Trennlinie? Wenn der Unterschied zwischen einem Gehirn und der Multivac-Anlage bloß darin besteht, daß ein Gehirn komplizierter ist und wenn wir Multivac ständig ausbauen und komplizierter machen, müßten wir dann nicht irgendwo einen Punkt erreichen, wo ...« Seine Stimme verlor sich in Gemurmel.
»Worauf willst du hinaus?« fragte Weaver ungeduldig. »Angenommen, Multivac hätte einen selbständig arbeitenden Verstand wie ein Mensch. Wie würde uns das helfen, die Fehlerursache zu finden?«
»Es würde uns auf die Möglichkeit aufmerksam machen, daß die Fehlerquelle nicht technischer Natur sein könnte, sondern – nun ja, menschlicher Natur. Angenommen, man verlangte von dir, daß du aus allen verfügbaren statistischen Daten den Weizenpreis des nächsten Sommers vorausberechnetest, und du antwortest nicht. Warum würdest du nicht antworten?«
»Weil ich es nicht wissen würde. Aber Multivac würde es wissen, weil sie über alle Faktoren und Daten verfügt. Eine Anlage wie Multivac kann auf der Basis weit zurückreichender Daten die wahrscheinlichen Entwicklungen in Politik, Wirtschaft, Wetterablauf, Weltproduktion und Nachfrage bestimmen. Sie macht laufend vergleichbare Analysen und Prognosen.«
»Meinetwegen. Aber angenommen, ich stellte die Frage, und du wüßtest die Antwort, sagtest sie mir aber nicht. Warum nicht?«
»Weil ich einen
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