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Landung ohne Wiederkehr

Landung ohne Wiederkehr

Titel: Landung ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Illustration mit der Hoffnung, sie werde mich inspirieren, und ich tat mein möglichstes. Das Ergebnis war die Kurzgeschichte THE PROPER STUDY, die in der Septemberausgabe 1968 von »Boy's Life« erschien.
     

 
Das geeignete Studium
     
    »Die Demonstration kann beginnen«, sagte Oscar Harding halb zu sich selbst, als das Telefon läutete, um zu melden, daß der General eingetroffen und auf dem Weg zum Obergeschoß sei.
    Ben Fife, Hardings jüngerer Partner, stieß die Fäuste in die Taschen seines Labormantels und blickte in mißmutiger Erwartung zur Tür. »Es wird nichts bringen«, meinte er. »Der General ist nicht dafür bekannt, daß er seine Meinung ändert.« Er wandte den Kopf und blickte zu Harding hinüber, der ihm sein hohlwangiges, scharfes Profil unter dem dünnen grauen Haar zeigte. Der alte Mann mochte geniale Züge haben, aber mit seiner Menschenkenntnis war es nicht weit her. Er schien nicht sehen zu können, was für ein Mann der General war.
    Als Fife schon nicht mehr mit einer Antwort rechnete, sagte Harding sanft: »Ach, das kann man nie wissen.«
    Der General klopfte einmal an die Tür, aber es war nur reine Form, denn er öffnete sofort und marschierte hinein, ohne eine Aufforderung abzuwarten. Zwei Soldaten postierten sich zu beiden Seiten der Tür im Korridor, die Gewehre über den Schultern.
    General Grünwald blieb drei Schritte vor dem alten Mann stehen und sagte in sprödem Ton: »Professor Harding!« Er nickte flüchtig in Fifes Richtung und richtete seine Aufmerksamkeit für einen Moment auf den dritten Anwesenden, einen ziemlich stumpfsinnig dreinschauenden Mann, der steif wie eine Puppe abseits auf einem Stuhl saß, umringt von Apparaten und Instrumenten.
    Alles am General war eindeutig, klar, zackig; sein Gang, seine Haltung, seine Redeweise. Er war ganz Linien und Kanten, der geborene Soldat.
    »Wollen Sie sich nicht setzen, General?« murmelte Harding. »Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind; seit einiger Zeit habe ich versucht, Sie zu sprechen. Ich verstehe natürlich, daß Sie ein vielbeschäftigter Mann sind.«
    »Da ich ein vielbeschäftigter Mann bin«, erwiderte der General, »lassen Sie uns zur Sache kommen.«
    »Selbstverständlich, Sir. Ich nehme an, Sie sind über unser Projekt hier unterrichtet. Sie wissen in großen Zügen über das Neurophotoskop Bescheid, nicht wahr?«
    »Ihr Geheimprojekt, wie? Natürlich habe ich davon gehört. Ich lasse mich über alle relevanten Neuentwicklungen unterrichten, so gut es geht. Natürlich kommen die Details dabei zu kurz, und ich hätte nichts dagegen, wenn Sie mich etwas eingehender unterrichteten. Aber warum wollten Sie mich sprechen?«
    Die Plötzlichkeit der Frage überrumpelte Harding. Er zwinkerte verwirrt, dann faßte er sich und sagte: »Um es kurz zu machen – ich möchte die Aufhebung der Geheimhaltungsvorschriften beantragen. Die Welt soll wissen, daß ...«
    »Warum glauben Sie, daß die Welt davon erfahren sollte?«
    »Die Neurophotoskopie ist ein wichtiges Problem, Sir, und außerordentlich kompliziert und vielschichtig. Ich würde es gern sehen, wenn Wissenschaftler aus allen Nationen daran mitarbeiteten.«
    »Nein, ausgeschlossen. Darüber ist oft genug diskutiert worden. Die Entdeckung ist unser, und wir behalten sie.«
    »Es wird eine sehr kleine Entdeckung bleiben, wenn wir sie exklusiv behalten. Lassen Sie mich erklären ...«
    Der General blickte stirnrunzelnd auf seine Armbanduhr. »Ich sage Ihnen, es ist völlig nutzlos.«
    »Ich habe einen neuen Patienten. Eine neue Demonstration. Da Sie schon gekommen sind, General, wollen Sie nicht eine kleine Weile zuhören? Ich werde auf wissenschaftliche Details weitgehend verzichten und nur sagen, daß die veränderlichen elektrischen Potentiale von Gehirnzellen als winzige, unregelmäßige Wellen aufgezeichnet werden können.«
    »Elektroenzephalogramme. Ja, ich weiß. Die gibt es seit einem Jahrhundert. Und ich weiß auch, was Sie damit machen.«
    »Hm – ja.« Harding nickte zerstreut. »Die Gehirnwellen tragen ihre Informationen zu kompakt; sie geben uns den ganzen Komplex der Tätigkeit von hundert Milliarden Gehirnzellen auf einmal. Meine Entdeckung war eine brauchbare Methode zu ihrer Umwandlung in farbige Muster.«
    »Mit Hilfe Ihres Neurophotoskops«, sagte der General und zeigte auf das Gerät. »Sie sehen, ich erkenne es.« Die Ordensspangen und Auszeichnungen an seiner Brust waren vorschriftsmäßig und millimetergenau angeordnet.
    »Ja. Das

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