Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Landung ohne Wiederkehr

Landung ohne Wiederkehr

Titel: Landung ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
grimmiger Traurigkeit ab und kehrte zu dem vergrabenen Schiff zurück, das er nun allein bewohnte.
    Er arbeitete jeden Tag, und Monate später stellte er auch an sich die Symptome fest, die er bei den Gefährten erlebt hatte.
    Als er fühlte, daß es zu Ende ging, mühte er sich in seinen Raumanzug und kam ein letztes Mal an die Oberfläche. Er wankte zum Rand der Pflanzungen und brach in die Knie. Die irdischen Pflanzen standen grün und dicht. Sie hatten länger gelebt als je zuvor. Sie sahen gesund, sogar kräftig aus.
    Er und seine Gefährten hatten den Boden bearbeitet und verbessert, die jungen Pflanzen gehegt und gepflegt, und nun hatte er das letzte Werkzeug eingesetzt, das einzige, das ihm geblieben war, und ihnen Dünger gegeben ...
    Aus dem langsam verwesenden Fleisch der Menschen kamen die Nährstoffe und Bakterien, die den Durchbruch bewirkten. Aus den Pflanzen kam der Sauerstoff, der das Ammoniak zurückdrängen und den Planeten aus der Ökologischen Sackgasse herausführen würde, in die er geraten war.
    Wenn jemals wieder Menschen hierherkämen (Wann? In einer Million Jahre?), dann würden sie eine Stickstoff-Sauerstoff-Atmosphäre und eine begrenzte Flora vorfinden, die seltsam an irdische Flora erinnerte.
    Die Kreuze würden verrotten und zerfallen; das Metall würde rosten und sich zersetzen. Die Knochen mochten versteinern und die Zeitalter überdauern, um einen Hinweis auf die Ereignisse zu geben. Die Aufzeichnungen der fünf Jahre, in korrosionsbeständigen Behältern luftdicht versiegelt, mochten gefunden werden.
    Aber nichts davon war wichtig. Selbst wenn ihre Gebeine und Aufzeichnungen spurlos untergingen und verwehten, der ganze Planet würde ihr Denkmal sein.
    Und Petersen legte sich nieder, um inmitten ihres Sieges zu sterben.
     
    *
     
    Fred Pohl ändert Titel noch häufiger, als die meisten Herausgeber es tun, und in einigen Fällen trieb er mich damit bis zur Raserei. Doch in diesem Fall lautete mein Titel THE LAST TOOL, und wieder war die herausgeberische Änderung zum Besseren, darum ließ ich es bei FOUNDING FATHER. (Ich hasse es, wenn Fred meine Titel verbessert, aber er läßt sich nicht davon abbringen.)
     
    1967 waren zehn Jahre vergangen, seit ich zur Sachliteratur übergegangen war, und zugleich zehn Jahre, seit ich John Campbell etwas verkauft hatte.
    John schloß gerade seine dritte Dekade als Herausgeber der Zeitschrift »Astounding« ab. Zu Beginn der sechziger Jahre hatte er ihren Namen allerdings in »Analog« geändert, und in dieser neuen Inkarnation hatte die Zeitschrift noch nie etwas von mir veröffentlicht.
    Also schrieb ich EXILE TO HELL und schickte es John ein. Er nahm es, Gott sei Dank, und es bereitete mir großes Vergnügen, wieder in den Seiten dieser Zeitschrift zu erscheinen, wenn auch nur mit einer kurzen Kurzgeschichte.
     

 
Verbannungsort Hölle
     
    »Die Russen«, sagte Dowling in seinem pedantischen Tonfall, »pflegten ihre Gefangenen nach Sibirien zu schicken. Die Franzosen hatten für den Zweck die Teufelsinsel. Die Engländer verschifften sie nach Australien.«
    Er betrachtete nachdenklich das Schachbrett, und seine Hand zögerte einen Moment über dem Läufer.
    Parkinson, auf der anderen Seite des Schachbretts, überblickte gelangweilt die Konstellation der Schachfiguren. Schach war natürlich das passende Spiel für EDV-Programmierer, aber unter den Umständen mangelte es ihm an Enthusiasmus. Von Rechts wegen, dachte er verdrießlich, sollte Dowling schlechter daran sein; er programmierte für die Staatsanwaltschaft.
    Programmierer hatten eine Tendenz, einige der eingebildeten Wesenszüge des Computers zu übernehmen – den Gleichmut, die Unzulänglichkeit für alles, was der Logik entbehrte. Dowling gab diese Tendenz durch seinen genauen Mittelscheitel und die zurückhaltende Eleganz seiner Kleidung zu erkennen.
    Parkinson, der es vorzog, in Rechtsstreitigkeiten für die Verteidigung zu programmieren, schätzte dementsprechend eine absichtliche Lässigkeit in den Einzelheiten seiner Erscheinung.
    Er sagte: »Sie meinen also, die Verbannung sei eine von alters her bewährte und nicht sonderlich grausame Bestrafung?«
    »Nein, sie ist zweifellos grausam, aber wie Sie richtig sagten, ist sie von alters her bewährt, und in der heutigen Zeit ist sie zu einem nahezu vollkommenen Abschreckungsmittel geworden.«
    Dowling zog mit dem Läufer und blickte nicht auf. Parkinson tat es unwillkürlich.
    Natürlich gab es nichts zu sehen. Sie waren

Weitere Kostenlose Bücher