Landy, Derek -Skullduggery 4
Riesenspaß."
"Aber
all das ist jetzt vorbei. Wir haben noch eine halbe Stunde, bevor sich das
Portal wieder öffnet. Komm mit."
Er sah zu
ihr auf. "Mir fehlt noch ein Arm."
"Und?"
"Das
würdest du nicht sagen, wenn es dein Arm wäre.
Ohne meinen Arm gehe ich nirgendwo hin. Schaff ihn herbei und ich gehe mit dir
durch das imaginäre Portal."
"Du
kannst mir suchen helfen", sagte Walküre und wollte ihn auf die Beine
ziehen. Ihre Hand berührte eine unsichtbare Wand. "Was ist das denn?"
"Etwas,
das ich mir ausgedacht habe", antwortete er selbstgefällig. "Ich
hatte viel Zeit und konnte mich mit nichts anderem als mit Magie beschäftigen.
Die Gesichtslosen können diese hübsche kleine Wand aus Luft problemlos
durchbrechen, aber für Produkte meiner Fantasie, wie du eines bist, ist es
ganz schön schwierig. Ich habe mir auch noch ein paar andere Tricks
beigebracht."
"Dann
willst du hier herumsitzen, während ich die ganze Arbeit mache?"
"Genau
das habe ich vor. An deiner Stelle würde ich nach dem Körper suchen, der einmal
Batu gehört hat. Wenn der Arm irgendwo ist, dann dort."
"Ja,
ich habe ihn gesehen. Er sitzt draußen, nur zwei Straßen weiter. Wir könnten zu
ihm schlendern und wären immer noch rechtzeitig
zur Öffnung des Portals zurück."
"Und
wenn du rennst, kannst du ihn mir sogar noch
früher bringen."
Walküre
seufzte und verließ die Höhle, während er sein Bein vollends zusammensetzte;
eine gemurmelte Version des Gospelsongs "Dry Bones" begleitete sie die Treppe hinunter. Sie lief hinaus unter den roten
Himmel und ging den Weg, den sie gekommen war, zurück, wobei sie ihren
Fußabdrücken im Sand folgte. Sie wünschte, sie hätte eine Sonnenbrille gegen
das grelle Licht. Ihre Arme wurden in der Sonne rot und sie fragte sich, wie
sie ihren Eltern einen Sonnenbrand im September erklären sollte.
Der Körper
saß immer noch an derselben Stelle, leblos und mit gesenktem Kopf. Sie fuhr
sich mit der Zunge über die Unterlippe, während sie überlegte, wie sie die
Sache am besten angehen sollte. Dann trat sie ihm gegen den Kopf. Als er nicht
versuchte, sie zu packen, beugte sie sich hinunter und zog Skulduggerys Arm aus
seinen Knochenfingern. Dann fielen ihr die Ohren zu. Sie wankte und spürte,
dass sie eine Gänsehaut bekam. Ihre Mundhöhle bestand plötzlich aus straff
gespannter, trockener Haut und ihr hämmerndes Herz war die Trommel, über die
sie gespannt war. Sie stolperte über den Körper, stürzte und kroch dann auf
allen vieren. Ihr Kopf dröhnte von dem ohrenbetäubenden Flüstern.
Die
Gesichtslosen kamen.
BLUT UND
KUGELN
China
spürte es, wenn jemand sie ansah. Es war ein achter Sinn, den sie in den
letzten Jahrhunderten trainiert hatte und der nun so geschärft wie nutzlos war.
Schließlich starrten die Leute sie ständig an.
Sie drehte
sich um und Fletcher blickte
verlegen weg.
"Wie
lange wird sie wohl weg sein, was glaubst du?", fragte er.
China
antwortete nicht. Sie führte keinen Small Talk. Er
zuckte mit den Schultern, nickte und steckte dann die Hände in die Taschen.
Beinahe hätte er auch noch angefangen zu pfeifen.
Wenn sie
der Typ für seichte Konversation wäre, hätte sie dem armen Jungen gesagt, dass
aus der Sache mit Walküre nie etwas werden würde, nicht, wenn Skulduggery
zurückkam. Walküres Leben drehte sich um Skulduggery - sie konnte sich nicht
aus seinem Orbit befreien. Jemand wie Fletcher hatte
nicht die geringste Chance.
Skulduggery
und Walküre waren füreinander bestimmt. Das sah China jetzt ganz deutlich. Sie
waren dazu bestimmt, sich zu finden, diese Beziehung aufzubauen und ihr Leben
gegenseitig zu beeinflussen. Worauf der Junge maximal hoffen konnte, worauf jedermann maximal
hoffen konnte, war, abseits stehen und zusehen zu dürfen.
Ein
sichelförmiges Tattoo erschien
auf Chinas Handgelenk und begann zu leuchten - ein Zeichen, dass jemand den
Gürtel aus Alarmsystemen, den sie um das Gelände gelegt hatte, überschritten
hatte.
"Bleib
hier", befahl sie und entfernte sich über den Hof.
Sie bog um
die Hausecke - ein Sanktuariumsmitarbeiter, in dem sie Pennant erkannte, und vier Sensenträger erwarteten sie schon. Sofort kamen die
Sensenträger auf sie zugelaufen und China tippte auf die Symbole an ihren
Unterarmen und warf die Arme in die Luft. Eine Welle aus blauer Energie traf
mit voller Wucht einen der Sensenträger und warf ihn zurück. Die anderen drei
jedoch waren vorbereitet. Sie drehten sich in die Welle und die Magie
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