Landy, Derek -Skullduggery 4
fahrenden Auto geworfen. Dafür schulde ich
ihm den einen oder anderen Klaps."
"Sobald
du kampfbereit bist, rufen wir dich an."
"Ich
bin jetzt bereit."
"Du
kannst nicht einmal gehen, Tanith."
"Eine
Stunde oder zwei, mehr brauche ich nicht."
"Ein
paar Tage Ruhe - das sagte dein Arzt."
"Ja,
klar, mein Arzt ist derjenige, der mich gefoltert hat, Mann! Ich glaube nicht,
dass ich etwas auf seine Meinung geben muss, oder?"
Walküre
sah auf ihre Stiefel hinunter. Skulduggery schwieg.
"Gut",
murmelte Tanith.
"Walküre",
sagte Skulduggery, bereits im Gehen begriffen, "es gibt Arbeit."
Sie sah
Tanith an. "Hm - ist wirklich alles okay?"
"Fang
nicht schon wieder an, Walküre."
Walküre
kauerte sich hin, bis sie Tanith direkt in die Augen sehen konnte. "Du
bist meine Schwester", sagte sie. "Ich bekomme noch mal eine
Schwester oder vielleicht ist auch ein Bruder unterwegs, aber du bist genauso
meine Schwester. Ich möchte, dass du hierbleibst und gesund wirst und dass du
versuchst zu akzeptieren, und zwar mit Herz und Verstand, dass es nicht
Kenspeckel war, der dir das angetan hat. Ich möchte, dass du wieder ganz okay
bist. Okay?"
"Okay",
flüsterte Tanith. Walküre umarmte sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
Tanith
lächelte. "Du hast Schlamm an deinem Kinn."
"Ja,
aber ich sorge dafür, dass er wirkt."
Grässlich
und Anton Shudder erwarteten
sie bereits in dem abgedunkelten Kino. Fletcher erschien auf der Bühne. Er
hatte die Stirn gerunzelt und die Arme vor der Brust verschränkt.
"Ihr
habt Besuch", verkündete er. "Euer Freund, der Vampir ist draußen. Er
will mit Walküre sprechen."
"Meinetwegen
gern", sagte Skulduggery und fügte dann, sehr zu Fletchers Genugtuung, hinzu: "Fletcher, du gehst mit. Caelan wurde wegen
uns aus der Vampir-Gesellschaft ausgeschlossen. Könnte sein, dass er sauer
ist."
Walküre
blickte ihn finster an. "Ich brauche keinen Begleitschutz."
"Draußen
wartet ein Vampir auf dich - da brauchst du natürlich Begleitschutz. Mach es
kurz. Wir warten hier auf dich."
Fletcher
grinste. Walküre warf ihm einen bösen Blick zu und sprang von der Bühne. Er
folgte ihr den Gang hinunter und aus dem Dämmerlicht hinaus ins Freie.
Caelan
stand gleich hinter der Tür. Er wandte sich ihnen zu, als er sie kommen hörte,
die dunklen Augen auf Walküre gerichtet. Es war, als bemerkte er Fletcher neben
ihr gar nicht.
"Hi",
begrüßte sie ihn. "Stimmt was nicht?"
"Sie
haben mein Haus niedergebrannt", antwortete Caelan. "Mein Käfig wurde
zerstört. Ich stehe nicht mehr unter Molochs Schutz. Für die anderen Vampire
bin ich jetzt Freiwild."
"Oh
Gott", sagte sie, "das tut mir aber leid."
"Das
ist wirklich schrecklich", murmelte Fletcher.
"Ich
habe keine Freunde mehr", fuhr Caelan fort, "und weiß nicht, wo ich
hingehen soll. Ich hab mir gedacht, ihr habt vielleicht einen Vorschlag, du
oder das Skelett. Ich brauche eine sichere Bleibe."
"Wie
wäre es mit dem Hotel Mitternacht?"
Er blickte
überrascht auf. "Das wäre ... das wäre ideal. Weißt du, wo es ist?"
"Nicht
nur das. Der Besitzer ist gerade da drin."
Ein großer
Wagen hielt am Straßenrand und Thurid Guild stieg aus. Er winkte seinen Fahrer
weiter und kam dann auf sie zu. An seinen zusammengekniffenen Augen erkannte
Walküre, dass er Caelan sofort als Vampir identifiziert hatte, doch Guild ging
wortlos an ihnen vorbei und verschwand im Kino.
"Shudder
mag vielleicht keine Vampire als Gäste", gab Fletcher zu bedenken, als
Guild nicht mehr zu sehen war. "Ich meine, machen wir uns nichts vor,
nicht viele Leute mögen Vampire. Sieh mich an, zum Beispiel."
Walküre
sah ihn finster an, setzte dann aber für Caelan wieder eine freundlichere Miene
auf. "Wir können ihn fragen. Ich bin sicher, er hat nichts dagegen."
"Sehr
gut", meinte Caelan. "Danke."
Sie ging
ins Kino zurück und Caelan folgte ihr. Fletcher hing wie eine Klette an ihr.
Skulduggery, Grässlich und Shudder hörten auf
zu reden und sahen ihnen entgegen. Guild drehte sich nicht um.
"Anton",
sagte sie, "das ist Caelan. Sein Zuhause wurde zerstört und er braucht
eine Bleibe."
Shudder sah Caelan tief in die Augen. "Seit es das Hotel gibt",
sagte er, "hatte ich zwei Vampire als Gäste. Einen davon musste ich
umbringen."
"Walküre
und ich sind verantwortlich für Caelans Situation", warf Skulduggery ein.
"Ich würde es als persönlichen Gefallen ansehen."
Shudder überlegte, dann neigte er den Kopf. "Jeder ist willkommen,
solange er sich an die Regeln hält. Ich
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