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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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die Spitze streifte ihn. Doch dies war ein Göttermörder – was immer er berührte, tötete er. Die Schwertspitze durchtrennte den Mantel des Sensenträgers und ritzte seine Haut. Bei jedem anderen Schwert wäre es dabei auch geblieben. Doch in diesem Fall wurde aus der kleinen Wunde ein tiefer Schnitt, der den Körper schließlich in zwei Hälften teilte.
    „Wow“, entfuhr es Tanith.
    Sie holte noch einmal aus und tötete drei Menschen auf einen Schlag. Dieses Mal schien es fast, als fielen ihre Körper auseinander, noch bevor die Klinge sie überhaupt berührte. Das nannte sie scharf.
    Sie sah die Monsterjäger, die sich durch die Menge der Wut-Zombies schoben wie Rasenmäher durchs Gras und alles vor sich niedermähten. Sie kämpften als Zweiergespann und hielten sich gegenseitig den Rücken frei. Hin und wieder brachte Bane O’Callahans Gegner vollends zur Strecke, und hin und wieder war es umgekehrt. Saracen und Aurora kämpften an der Seite von Graves’ Männern. Graves selbst wurde von Schreck Jones gedeckt. Was für ein Team.
    Taniths Team, oder was noch davon übrig war, schlug sich nicht ganz so wacker. Der Vampir tötete alles um sich herum, Wilhelm kreischte immer noch wegen eines klitzekleinen fehlenden Fingers, und die schwarze Annis lag tot auf dem Boden. Ihre blaue Haut war unverletzt, doch die Spitze eines Sensenblattes hatte den Weg in ihren weit offenen Mund gefunden und sich von unten in ihr Gehirn gebohrt. Arme tote Annis. Tanith bezweifelte, dass irgendjemand um sie trauerte. Sie bestimmt nicht.
    Sie rannte eine Wand hinauf, über die Decke und zur Tür hinaus. Draußen sprang sie auf den Boden, zog ihr Handy aus der Tasche und wählte im Weiterlaufen.
    „Ich hab’s“, meldete sie. „Jetzt wäre ein günstiger Zeitpunkt, mich hier rauszuholen.“
    „Schalte dein Navi ein, und ich komme auf einem weißen Pferd herbeigeritten“, erwiderte Sanguin.
    „Mein Held“, lobte sie und legte auf. Ein paar Augenblicke später fingen die Alarmanlagen erneut an zu heulen, als die Abwehrsysteme des Sanktuariums jemanden wahrnahmen, der sich durch den Boden buddelte. Noch ein paar Augenblicke später runzelte sie die Stirn. Er sollte längst da sein. Sie checkte ihr Handy, vergewisserte sich, dass das Navi sein Signal aussandte. Und dann schoss Sanguin in einer Fontäne aus Steinen und Erde vor ihr durch den Boden. Er hatte keine Kontrolle über sich und fluchte, als er von einer Wand abprallte und auf den Knien landete.
    „Der Auftritt war jetzt nicht so cool, wie du vielleicht denkst“, bemerkte Tanith.
    „Sie haben da unten was stationiert“, berichtete Sanguin wütend und stand auf. „Ich war schon fast hier, als plötzlich etwas hinter mir herjagt. Etwas zwickt mich in die Fersen. Etwas anderes will mir den Weg abschneiden. Ich konnte nicht erkennen, worum es sich handelt, aber die Dinger sind groß und schnell und können, was ich kann.“
    „Kommen wir raus?“
    „Ich könnte es vielleicht schaffen und ihnen entkommen, aber wir beide? Nein.“
    Sie kaute auf ihrer Lippe herum. „Verdammt.“
    Er schaute sich um. „Du bist allein?“
    „Annis ist tot, Dusk tobt sich weiter aus, und Wilhelm kreischt immer noch herum. Ziemlich genau so, wie ich es mir vorgestellt habe.“
    „Das ist ein verdammt großes Schwert.“
    „Stimmt.“ Sie hielt es ihm hin. „Nimm es. Bring es weg.“
    „Bitte?“
    „Ich komme schon irgendwie hier raus. Bring das zu den anderen Waffen, und schmelze sie ein.“
    „Ich lass dich nicht hier zurück.“
    Sie blickte ihm in seine Sonnenbrille. „Billy-Ray, vertrau mir. Ich komme gleich nach. Aber das Wichtigste, das Allerwichtigste ist das Schwert. Das und der Dolch und der Bogen und der Speer. Sie müssen zerstört werden – jetzt, solange wir die Möglichkeit dazu haben.“
    „Ich gehe hier nicht ohne dich weg. Ausgeschlossen. Wir hatten einen Plan. Wir halten uns an den Plan.“
    „In dem Plan war das, was da im Boden auf dich wartet, nicht einkalkuliert.“
    „Dann verschwinden wir nicht durch den Boden. Wir verschwinden durch die Wände. Glaubst du, es kümmert irgendjemanden, wenn noch mehr Alarmanlagen losheulen? Wir marschieren jetzt einfach da raus.“
    „Zu viel könnte schiefgehen.“
    „Tanith –“
    Sie schnitt ihm das Wort ab. „Das ist jetzt unser neuer Plan, Billy-Ray. Okay? Du verschwindest von hier, und zwar sofort, und vernichtest die Göttermörder. Ich suche mir meinen eigenen Weg nach draußen, und dann treffen wir

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