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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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die Runden zu kommen. Aber der Restant. Also … der Restant war in ein paar ausgesprochen cleveren Köpfen, das kann ich dir flüstern, nicht zuletzt in dem eines gewissen Kenspeckel Grouse. Schon mal von ihm gehört?“
    „Ja.“ Graves verdrehte die Augen. „Der Professor für Wissenschaftsmagie. Starb vor einigen Jahren.“
    „Genau der. Ich bin zwar rein technisch gesehen nicht so clever, wie er es war, aber ein Teil von mir hat in seinem Kopf gelebt. Demzufolge stecken seine sämtlichen Erinnerungen jetzt irgendwo in meinem. Zum Beispiel die Erinnerung daran, wie man ein bestimmtes gasförmiges Virus fabriziert, es in eine winzig kleine Glaskugel steckt und ins Belüftungssystem eines gewissen Gebäudes fallen lässt.“
    Um Vex und die anderen kümmerte sich keiner mehr. Alle Augen waren auf Tanith gerichtet.
    „Welche … welche Art Virus?“, fragte Graves.
    „Hast du den Film 28 Tage später mit Cillian Murphy und Brendan Gleeson gesehen? Erinnerst du dich an diese Wut-Zombies, die überall herumrannten?“
    Graves schluckte. „Ja. Und?“
    „Guter Film, nicht wahr? Vor ein paar Wochen kam er im Fernsehen. Hat mich auf die Idee gebracht. Ein Wut-Virus in einem Gas, das in die Belüftungsrohre gepumpt wird. Genau das habe ich getan.“
    Graves zögerte, dann lächelte er. Und lachte schließlich. „Dann hast du uns also alle mit einem Wut-Virus infiziert? Dann sind wir jetzt also alle hirnlose Wut-Zombies, die brüllen und sich gegenseitig in Stücke reißen? Das ist tatsächlich beeindruckend. Auch wenn ich für einen Wut-Zombie erstaunlich ruhig erscheine, nicht wahr? Genau wie alle anderen hier. Ich frage mich, warum das so ist. Vielleicht, aber das ist nur eine Vermutung, vielleicht, weil du doch nicht ganz so schlau bist, wie du denkst?“
    „Vielleicht“, meinte Tanith. „Oder vielleicht, weil ich die Vorgehensweise in diesem Haus kenne und jeden deiner bisherigen Schritte vorhergesehen habe.“
    Graves lachte erneut. „Zum Beispiel?“
    „Zum Beispiel die Sache mit der Abriegelung“, antwortete Tanith. „Wenn das Sanktuarium überfallen wird, geht das gesamte Gebäude in den Abriegelungs-Modus, das heißt, Flure werden abgesperrt, und in bestimmte Bereiche wird aus neuen Quellen Luft gepumpt. Und wenn die Abriegelung aufgehoben wird, können sich sämtliche Leute aus den Bereichen, die dieser Luft ausgesetzt waren, wieder frei bewegen.“
    Graves wurde eindeutig blass.
    „Wir sind nicht die Infizierten“, erklärte Tanith. „Aber wenn du die Ohren aufsperrst, kannst du die Betroffenen bestimmt schon hören.“
    Und wie auf Kommando hörte Vex jetzt Leute schreien und rufen, und das Schreien und Rufen kam immer näher.
    Graves drehte sich rasch zu dem Magier hinter ihm um. „Abriegeln“, befahl er. „Jetzt. Sofort. Alles abriegeln!“
    „Das kann er nicht“, erklärte Tanith ruhig. „Es dauert dreiundzwanzig Minuten, bis der Abriegelungs-Durchlauf abgeschlossen ist. Uns bleiben also noch ungefähr zwanzig Minuten, bevor sich diese Türen schließen lassen. Glaubst du, du kannst zwanzig Minuten überleben, Mr Graves?“
    Von seinem Standort aus konnte Vex die Tür sehen. Auf dem Flur, von wo das Geschrei kam, war alles düster, doch er konnte irgendwelche Gestalten erkennen. Die sich schnell bewegten. Sehr schnell.
    „Haltet euch bereit“, sagte er. „Sie kommen.“

SECHSUNDZWANZIG
     
     
    Sie kamen kreischend durch die Tür, Zauberer und Sensenträger. Sie kämpften gegeneinander und verteilten sich dabei im Raum. Die nicht infizierten Zauberer wichen zunächst zurück, da sie sich jedoch nirgendwo hinflüchten konnten und somit keine andere Wahl hatten, schlugen sie schließlich zurück. Die Wut-Zombies, die das Gas eingeatmet hatten, scherten sich nicht um Magie oder Taktik – sie hatten offenbar nur einen Wunsch: irgendjemanden in Stücke zu reißen.
    Ein Mann griff Tanith an, und sie schickte ihn zu Boden. Ein Sensenträger packte ihren Arm, und sie trat ihm gegen das Knie und stieß ihn in einen Magier. Egal ob die Gesichter vor Wut oder Angst verzerrt waren, irgendwann sahen sie alle gleich aus. Sie entdeckte Vex und Saracen und die anderen auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Sie schlugen auf alles ein, was ihnen zu nahe kam. Vex schaute auf, ihre Blicke trafen sich, und Tanith grinste ihn an.
    Er stürmte zu der Vitrine mit dem Göttermörder, doch sie war schneller. Sie lief die Wand hinauf und über die Köpfe der kämpfenden, beißenden, fauchenden

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