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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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sind. Je nachdem, was zuerst kommt.“
    Ein Mann stolperte in sie hinein, und sie stießen ihn beide zurück in die Menge.
    „Hättest du gedacht, dass wir zwei Todfeinde mal Seite an Seite kämpfen?“, fragte Tanith.
    „Manchmal ist es besser, das Übel zu wählen, das man kennt“, knurrte Vex.
    „Ja, nicht wahr?“ Und sie strahlte ihn an.
    Vex donnerte einem Zauberer den Ellbogen ins Kinn, und Tanith wich einer zupackenden Hand aus und versetzte einem weiteren Angreifer einen Handkantenschlag gegen den Hals. Dann stellte sie sich wieder neben Vex.
    Plötzlich war es ruhig um sie herum, als hätten alle beschlossen, sie kurz zu ignorieren. Tanith nutzte die Chance, drehte sich um und schlug im selben Augenblick wie Vex zu. Ihre Faust traf ihn, und seine Faust traf sie, und die Welt drehte sich, und sie fiel und schlug mit dem Kopf auf dem Knie eines Bewusstlosen auf.
    Sie sah alles nur noch verschwommen. Die Geräusche schienen von weit her zu kommen. Sie blickte zu der hohen Decke hinauf und dachte an gar nichts. Ein Sensen träger versetzte einem anderen Sensenträger einen Schlag, dass er über sie stolperte und zu Boden ging, aber es kümmerte sie nicht. Es war nicht das erste Mal, dass ein Mann vor ihr in die Knie ging.
    Der kleine Scherz entlockte ihr ein Lächeln. Dann erschien ein besorgtes Gesicht in ihrem Blickfeld.
    „Tanith? Tanith, bist du tot?“
    Wilhelm. Voller Angst. Wie üblich.
    Er schüttelte sie. „Tanith? Bitte sei nicht tot. Bitte nicht.“
    „Ich blinzle und schaue dich an“, murmelte sie. „Im Allgemeinen machen Tote weder das eine noch das andere.“
    „Oh, Gott sei Dank!“ Er brabbelte weiter vor sich hin, während er ihr auf die Füße half.
    Ihre Beine zitterten noch, doch ihre Kräfte kehrten rasch zurück. Der Schlag von Vex hatte gesessen. Vex lag neben ihnen auf dem Boden und versuchte aufzustehen.
    „Versetz ihm einen Tritt“, verlangte Tanith.
    Wilhelm riss die Augen auf. „Ich? Ich bin … ich bin keine Kämpfernatur, Tanith. Das weißt du doch. Ich wüsste gar nicht, wie …“
    „Du musst einfach nur zutreten“, sagte sie. „Ins Gesicht. Bevor er aufsteht. Jetzt, Wilhelm, fetzt“
    Mit einer Miene, als wollte er gleich anfangen zu heulen, versetzte Wilhelm Vex einen halbherzigen Tritt gegen das Bein.
    „Ins Gesicht“, wiederholte Tanith.
    Wilhelm presste seinen Fuß an Vex’ Ohr und versuchte ihn irgendwie wegzuschieben. Tanith knurrte, zog Wilhelm zur Seite und trat Vex gegen den Kiefer. Er sackte zusammen.
    „Schau mich nicht so an“, rief Wilhelm. „Ich hab dir gesagt, ich bin keine Kämpfernatur. Ich hab dir gesagt, dass ich hier nichts verloren hab. Ich weiß nicht mal, warum du mich hierher mitgenommen hast!“
    Sie nahm ihn an der Hand und führte ihn zu der Vitrine. „Weil du ungemein wichtig für mich bist, Wilhelm. Dein Onkel war der Mann, der die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Schwert eingerichtet hat. Wusstest du das?“
    Trotz seiner Angst runzelte Wilhelm die Stirn. „Ach ja?“
    „Oh ja. Kommt dir das bekannt vor?“ Sie wies auf ein seitlich in die Vitrine eingeritztes Wappenmotiv. „Das ist euer Familienwappen, nicht wahr? Die Vitrine kann nur von den Ältesten dieses Sanktuariums geöffnet werden und von dem Mann, der die Vitrine gebaut hat – oder von einem, in dessen Adern sein Blut fließt.“
    „Ich kann sie öffnen?“, fragte Wilhelm leise und fast ehrfürchtig.
    „Ja. In gewisser Weise. Wenn ich ‚sein Blut* gesagt habe, war das wörtlich gemeint … also …“
    Während sie seine Hand weiter festhielt, zog sie ihr Schwert aus der Scheide und schnitt ihm den kleinen Finger ab. Wilhelm schrie und heulte und fiel auf die Knie, und sie überließ ihn seinem Schmerz. Sie hielt den Finger am Knöchel fest, malte ein blutiges Symbol über das Familienwappen und beobachtete, wie das Wappen zu glühen begann. Etwas klickte, und die Vitrine sprang auf.
    Tanith warf Wilhelm seinen Finger zu – sie erntete nicht einmal ein Dankeschön dafür – und steckte das Schwert zurück in die Scheide auf ihrem Rücken. Dann hob sie den Göttermörder von seinem Samtkissen. Er war schwer. Er war lang. Allein die Klinge war länger, als sie groß war. Ein wahnsinnig cooles Schwert in den Händen einer wahnsinnig coolen Frau.
    Dieses ganz bestimmte Lächeln lag wieder auf ihrem Gesicht.
    Ein Sensenträger kam auf sie zugerannt, und sie schwang die Waffe. Das Schwert war unhandlich, und es gelang dem Sensenträger auszuweichen. Lediglich

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