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Langenscheidt Frau-Deutsch, Deutsch-Frau 2

Langenscheidt Frau-Deutsch, Deutsch-Frau 2

Titel: Langenscheidt Frau-Deutsch, Deutsch-Frau 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Barth
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»Titanic«.
    Ich muss zugeben, sie war schon leicht irritiert. Wir saßen also im Kino, das Licht ging aus, der Saal verstummte. Alle waren gespannt. Der Film fing an, und ich wartete auf meine Chance. Glücklicherweise musste ich gar nicht so lange warten, wie ich gedacht hatte. Die Szene, die nicht nur den ganzen Film verändern sollte, sondern auch mein komplettes Leben, lief.

    Meine Chance war gekommen. Ich saß neben meiner Freundin und fing an, genauso schwer zu atmen wie sie damals bei »Bad Boys II«.
    Sie:
»Was ist denn?«
    »2 Millionen Nadeln??? A: Wo hat der die her? Und B: Wer hat die gezählt?!!!«
    Sie schaute mich nur total verwundert, aber auch sehr gereizt an und flüsterte laut:
    Sie:
»Darum geht es doch gar nicht ...! Er liebt sie ... das kennst DU nicht!!!«
    Ich wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde und meine Rache wäre perfekt. Ich hatte mich für einen 3-Stufen-Plan entschieden.
    Stufe 1:
die IRRITATION
Stufe 2:
die PENETRANZ
Stufe 3:
die ZÜNDUNG
    Die erste Stufe war gezündet: die Stufe der Irritation. Nun kam die 2. Stufe: die Stufe der Penetranz. Der Film lief weiter, und meine Freundin war wieder voll im Thema drin. Alles schien sich beruhigt zu haben, die Atmung meiner besseren Hälfte war wieder auf eine ganz normale Frequenz gesunken und das Glück perfekt. Doch dann kam die 2. wichtige Szene.

    Ich fing wieder an, schwer zu atmen. Meine Freundin war jetzt schon etwas gereizter, denn sie ahnte langsam, was ich vorhatte.
    »Ähhh, das Boot hat voll die Schräglage und die bleiben ganz stabil auf dem Deck stehen, haben die Anti-Rutsch-Socken an?«
    Sie:
»Waaas?«
    »Na ja, verstehe ich alles nicht, das Boot geht unter und die spielen noch fleißig. Warum? Die bezahlt ja gar keiner mehr!!!«
    Sie:
»Bist du bescheuert?! Das ist ein Film, das ist Romantik, das verstehst du nicht!«
    Ich hab mich innerlich wie ein kleiner Junge gefreut. Die Männer, die das jetzt lesen, verstehen genau, was ich meine. Stufe 2 hat perfekt funktioniert. Doch jetzt war es langsam Zeit für Stufe 3, die letzte Stufe. Der Film ging weiter, und ich wartete auf meinen Moment.

    Er hängt mit seinem kompletten Körper in dem minus 2 Millionen Grad kalten Wasser und sie jammert, dass ihr zu kalt ist. Nun passierte das, was passieren musste. Er ließ einfach die schwimmende Tür los und sank dem Grund des Ozeans entgegen. Ganz nach dem Motto: Ich kann mir die Scheiße nicht mehr anhören ... von wegen kalt ... ich schaffe das nicht mehr, ich mach Schluss!
    Meine Freundin hatte nun schon langsam Pipi in den Augen. Sie war emotional komplett im Film. Ich schaute ab und an zu ihr rüber und wartete auf meine Chance. Die Chance, um mich für all die Filme, die sie mir »kaputt gemacht« hatte, zu rächen. Der Film ging weiter, und gleich war es so weit ...

    Doch jetzt geschah genau das, was alle Männer in jedem Film dieser Welt um den Verstand bringt. Es war wie in den Horrorfilmen, in denen die Frau von einem Monster verfolgt wird und nach Hause rennt, das Monster ihr aber ganz dicht auf den Fersen ist. Kurz vor der Haustür – als sie noch eine Chance gehabt hätte – lässt sie die Haustürschlüssel fallen und ist so aufgeregt, dass sie die Schlüssel nicht mehr findet. Ende vom Lied: Das Monster erwischt sie natürlich. Genauso war es nun bei »Titanic«. Sie hatte nur noch eine Chance. Der Rudermann musste sie entdecken und schon wäre sie gerettet. Tut er es nicht, ist alles verloren.

    Jetzt kam mein Einsatz. Ich habe meine Freundin angesehen und gesagt:
    »Ähhh, warum flüstert die denn so, der kann die doch gar nicht hören?!«
    Sie:
»Waaaaasss? Mann, lass mich in Ruhe!«
    »Na ja, ich mein ja nur, die ganze Zeit brüllt sie im Film rum und jetzt ...«
    Sie:
»Was willst du von mir???«
    »Ich meine ja nur ... logisch ist das nicht ... jetzt, wo es um Leben und Tod geht, kann man doch wenigstens noch einmal aufschreien!«
    Sie:
»Ich will den Film sehen!«
    »Ja, ich ja auch, aber ...«
    Sie:
»Nichts aber ... hör auf damit ... ich weiß, was du vorhast!«
    Doch richtig verschissen hatte ich, als ich mein Traumende erzählt habe. Ich hätte das Ende folgendermaßen gedreht.

Vokabeln
Ähhh, was ist jetzt mit dem blauen Auto?
Typisch Mann! Etwas ausleihen und es dann aber nicht zurückbringen.
Das gehört doch einem Freund!?
Das Auto stehen lassen ist okay, aha, aber sich aufregen, wenn wir Frauen mal die Klamotten untereinander tauschen ...
Warum atmet der denn so???
Ich finde den Film

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