Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Langenscheidt Fußball-Deutsch, Deutsch-Fußball

Langenscheidt Fußball-Deutsch, Deutsch-Fußball

Titel: Langenscheidt Fußball-Deutsch, Deutsch-Fußball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Delling
Vom Netzwerk:
den Pfosten hin und her zu flitzen, zu hechten und zu fliegen, sich in die richtige Ecke zu werfen, den Ball herunterzupflücken oder doch zumindest wegzufausten – alles Aktivitäten, die mit passivem Herumstehen schwer umzusetzen wären.
    HÄTTEN SIE’S GEWUSST?
    Fußball wurde in seinen Anfängen mit durchaus bescheidenen Mitteln gespielt. Unter anderem bestand das Tor bis 1875 nur aus den beiden Pfosten und einer zwischen ihnen gespannten Schnur. „Lattenkracher“ waren damals also noch unmöglich.
    SCHLAUE SPRÜCHE
    „Das Spiel um Platz drei genießt unter Fußballern ähnliche Wertschätzung wie eine Aduktorenzerrung oder Hammerzehen.“ Ludger Schulze (SZ 27.6.2005)

pressen
pressen
    Hat weder etwas mit Druckerpressen noch mit Obstsaft zu tun. Einen Bezug zum Geburtsvorgang könnte man allenfalls in der Person der Trainerlegende Ernst Happel sehen, der das Pressen „erfunden“ und dadurch in den 1980ern die Geburtsstunde einer großartigen HSV-Mannschaft eingeläutet hat. Vom englischen
pressing
abgeleitet, bedeutet der Begriff, dass die ballführende Mannschaft ständig am kontrollierten Spielaufbau gehindert wird. Die mit diesem „Draufgehen“ verbundenen körperlichen Anstrengungen werden von Standfußballern als Zumutung empfunden.

Prost Fußball!
PROST FUSSBALL!
    Ich sehe es vor mir, als wäre es gestern gewesen: 1982, Wembley Stadion, englisches Cup Finale Tottenham – Queens Park Rangers. Wir waren überwältigt von der Atmosphäre, berauscht von dem fairen, aber kampfbetonten Spiel – und entsetzt über eine Hand voll viel zu gut gekleideter Menschen, die hoch oben hinter geräuschschluckenden Glasscheiben einander gegenübersaßen und dinierten. Wie konnte man während dieses aufregenden Spiels nur an Essen denken statt den Blick hochkonzentriert und gefesselt auf das Geschehen unten auf dem Rasen zu richten?
    Was damals unsere geballte Verachtung verdiente (aber auch nur kurz, weil uns das Spiel sofort wieder gefangen nahm), ist heute in jedem Bundesligastadion reale Notwendigkeit und völlig normal. Für manch einen ist es sogar richtig chic. Es wirkt so cool, dass plötzlich auch viele Menschen ins Stadion gehen, die sich eigentlich gar nicht für Fußball interessieren. Man lernt ein paar Fachausdrücke (3- bis 4-mal 90 Minuten im TV, und man hat sie drauf!), prägt sich ein paar Spielernamen ein (vor allem auch den einen oder anderen Ersatzspieler, das suggeriert hohe Fachkompetenz!), und schon kann man dabei sein. Ja sogar mittendrin! Anerkannt – angesehen – satt. Dabei muss man sich gar nicht ständig auf die schweißtreibende Arbeit da unten auf dem Rasen konzentrieren: Fernseher links, Monitor rechts und genau in Blickrichtung am Gegenüber vorbei – so bekommt man locker die wichtigsten Szenen zum Mitreden aus dem Augenwinkel mit. Eigentlich gibt es nur eine beklagenswerte Kleinigkeit: das Essen!
    Das ist selten gut – wahrscheinlich sogar ganz bewusst so von den Vereinen arrangiert. Denn wäre das Essen wirklich uneingeschränkt schmackhaft und bekömmlich, und wäre es dem Besucher am Ende des Spieltages trotzdem übel, so könnte es nur am schlechten Spiel der Mannschaft liegen! Und wer schaut sich schon eine Mannschaft an, von der man Magendrücken bekommt?!
    Aber die Entwicklung geht weiter und macht das Publikum noch unabhängiger vom Spiel der eigenen Mannschaft und vom Essen: Es soll gefeiert werden! Der Fußballnachmittag als riesengroße Fete. Insbesondere an einem Bundesliga-Wochenende gibt es nun wirklich keinen Grund mehr, wertvolle Freizeit mit Haareraufen über die Leistung der eigenen Mannschaft oder den entsprechenden Wutausbrüchen zu vergeuden. Und alles andere als schleppend gewöhnen wir uns daran, das erste Fußball-Bier nicht erst zu trinken, wenn es dunkel wird.
    Den konsequentesten Ansatz diesbezüglich liefert die „Arena auf Schalke“ – hicks – die „Veltins Arena“! Bei Schalke läuft’s am Spieltag! Über 30.000 Liter Pils (manchmal sind kaum mehr als 30.000 Zuschauer im Stadion …) werden dann an den Mann oder die Frau gebracht. Und das Bier selbst hat es sich wirklich verdient, in einem Fan-Magen noch einmal kurz aufzuschäumen, um dann weiter unten endlich zur letzen Ruhe zu gelangen!
    Bevor der Gerstensaft seinen „natürlichen“ Lauf nimmt, hat er nämlich eine sportlich anspruchsvolle Strecke hinter sich. Er läuft über 5000 m durch ein extra installiertes Rohrleitungssystem kreuz und quer durch das neue Veltins

Weitere Kostenlose Bücher